Hans Gustav Güterbock (* 27. Mai 1908 in Berlin; † 29. März 2000 in Chicago) war ein deutscher Hethitologe. Güterbock wuchs in einer begüterten Familie in Berlin auf. Da sein Vater, der Privatgelehrte Bruno Güterbock (1858–1940), eine der treibenden Persönlichkeiten der Deutschen Orient-Gesellschaft war, kam er bereits als Jugendlicher mit den verschiedenen Disziplinen der altorientalischen Forschung in Berührung. Nach dem Abitur bekam er von Hans Ehelolf, dem Kustos der Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen, Privatunterricht in Hethitisch. In Berlin studierte er Sanskrit und Arabisch, anschließend in Leipzig bei Johannes Friedrich und Benno Landsberger Hethitologie und Assyriologie. Als 1931 in einer Kooperation der Deutschen Orientgesellschaft und des Deutschen Archäologischen

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  • Hans Gustav Güterbock (* 27. Mai 1908 in Berlin; † 29. März 2000 in Chicago) war ein deutscher Hethitologe. Güterbock wuchs in einer begüterten Familie in Berlin auf. Da sein Vater, der Privatgelehrte Bruno Güterbock (1858–1940), eine der treibenden Persönlichkeiten der Deutschen Orient-Gesellschaft war, kam er bereits als Jugendlicher mit den verschiedenen Disziplinen der altorientalischen Forschung in Berührung. Nach dem Abitur bekam er von Hans Ehelolf, dem Kustos der Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen, Privatunterricht in Hethitisch. In Berlin studierte er Sanskrit und Arabisch, anschließend in Leipzig bei Johannes Friedrich und Benno Landsberger Hethitologie und Assyriologie. Als 1931 in einer Kooperation der Deutschen Orientgesellschaft und des Deutschen Archäologischen Instituts die Ausgrabungen in Hattuša, der Hauptstadt des hethitischen Großreichs, aufgenommen wurden, holte der Grabungsleiter Kurt Bittel Güterbock als Grabungsphilologen ins Team. 1933 promovierte er zum Thema Die historische Tradition und ihre literarische Gestaltung bei den Babyloniern und Hethitern bis 1200. Auf Grund der jüdischen Abstammung seines Vaters konnte er in den Berliner Museen bei Ehelolf keine Anstellung erhalten. 1935 wurde er an die neu gegründete Universität Ankara in der Türkei als Professor für Hethitologie berufen, gemeinsam mit seinem akademischen Lehrer Landsberger, der eine Professur für Assyriologie übernahm. Gleichzeitig arbeitete er weiter bei der Boğazköy-Grabung (Hattuša). Die Ergebnisse seiner dortigen Forschungen veröffentlichte er in dem Standardwerk Siegel aus Boghazköi. In dieser Zeit arbeitete Güterbock am Aufbau des Museums für anatolische Zivilisationen in Ankara mit. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Güterbock zunächst an die Universität Uppsala, wurde dann nach einem Jahr an das Oriental Institute of Chicago berufen, wo er bis zu seinem Tod blieb. Dort arbeitete er unter anderem am Chicago Hittite Dictionary, einem umfangreichen hethitischen Wörterbuch. Vor dem Deutschen Generalkonsulat in Istanbul hatte Güterbock am 2. September 1940 Franziska Hellmann (1919–2014), Tochter von Karl Hellmann und Rosy, geb. Herzfelder, geheiratet, mit der er die Söhne Walter Michael und Thomas Martin Güterbock hatte. Er erhielt Ehrendoktorwürden der Freien Universität Berlin sowie der Universitäten Uppsala und Ankara. Er war Mitglied der British Academy und der American Academy of Arts and Sciences (1975), im Jahr 1962 Präsident der American Oriental Society. (de)
  • Hans Gustav Güterbock (* 27. Mai 1908 in Berlin; † 29. März 2000 in Chicago) war ein deutscher Hethitologe. Güterbock wuchs in einer begüterten Familie in Berlin auf. Da sein Vater, der Privatgelehrte Bruno Güterbock (1858–1940), eine der treibenden Persönlichkeiten der Deutschen Orient-Gesellschaft war, kam er bereits als Jugendlicher mit den verschiedenen Disziplinen der altorientalischen Forschung in Berührung. Nach dem Abitur bekam er von Hans Ehelolf, dem Kustos der Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen, Privatunterricht in Hethitisch. In Berlin studierte er Sanskrit und Arabisch, anschließend in Leipzig bei Johannes Friedrich und Benno Landsberger Hethitologie und Assyriologie. Als 1931 in einer Kooperation der Deutschen Orientgesellschaft und des Deutschen Archäologischen Instituts die Ausgrabungen in Hattuša, der Hauptstadt des hethitischen Großreichs, aufgenommen wurden, holte der Grabungsleiter Kurt Bittel Güterbock als Grabungsphilologen ins Team. 1933 promovierte er zum Thema Die historische Tradition und ihre literarische Gestaltung bei den Babyloniern und Hethitern bis 1200. Auf Grund der jüdischen Abstammung seines Vaters konnte er in den Berliner Museen bei Ehelolf keine Anstellung erhalten. 1935 wurde er an die neu gegründete Universität Ankara in der Türkei als Professor für Hethitologie berufen, gemeinsam mit seinem akademischen Lehrer Landsberger, der eine Professur für Assyriologie übernahm. Gleichzeitig arbeitete er weiter bei der Boğazköy-Grabung (Hattuša). Die Ergebnisse seiner dortigen Forschungen veröffentlichte er in dem Standardwerk Siegel aus Boghazköi. In dieser Zeit arbeitete Güterbock am Aufbau des Museums für anatolische Zivilisationen in Ankara mit. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Güterbock zunächst an die Universität Uppsala, wurde dann nach einem Jahr an das Oriental Institute of Chicago berufen, wo er bis zu seinem Tod blieb. Dort arbeitete er unter anderem am Chicago Hittite Dictionary, einem umfangreichen hethitischen Wörterbuch. Vor dem Deutschen Generalkonsulat in Istanbul hatte Güterbock am 2. September 1940 Franziska Hellmann (1919–2014), Tochter von Karl Hellmann und Rosy, geb. Herzfelder, geheiratet, mit der er die Söhne Walter Michael und Thomas Martin Güterbock hatte. Er erhielt Ehrendoktorwürden der Freien Universität Berlin sowie der Universitäten Uppsala und Ankara. Er war Mitglied der British Academy und der American Academy of Arts and Sciences (1975), im Jahr 1962 Präsident der American Oriental Society. (de)
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  • Hans Gustav Güterbock (* 27. Mai 1908 in Berlin; † 29. März 2000 in Chicago) war ein deutscher Hethitologe. Güterbock wuchs in einer begüterten Familie in Berlin auf. Da sein Vater, der Privatgelehrte Bruno Güterbock (1858–1940), eine der treibenden Persönlichkeiten der Deutschen Orient-Gesellschaft war, kam er bereits als Jugendlicher mit den verschiedenen Disziplinen der altorientalischen Forschung in Berührung. Nach dem Abitur bekam er von Hans Ehelolf, dem Kustos der Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen, Privatunterricht in Hethitisch. In Berlin studierte er Sanskrit und Arabisch, anschließend in Leipzig bei Johannes Friedrich und Benno Landsberger Hethitologie und Assyriologie. Als 1931 in einer Kooperation der Deutschen Orientgesellschaft und des Deutschen Archäologischen (de)
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