Als Handelsstraße bezeichnet man seit der Antike bestimmte Altstraßen. Sie folgen Handelsrouten zu Lande, die dem Transport von Wirtschaftsgütern (vor allem Handelsware) dienen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Handel und sagt eher weniger über Qualität und Ausbauzustand der Straße. Entscheidend sind wohl Bekanntheit, Nutzungshäufigkeit und Namensgebung.

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  • Als Handelsstraße bezeichnet man seit der Antike bestimmte Altstraßen. Sie folgen Handelsrouten zu Lande, die dem Transport von Wirtschaftsgütern (vor allem Handelsware) dienen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Handel und sagt eher weniger über Qualität und Ausbauzustand der Straße. Entscheidend sind wohl Bekanntheit, Nutzungshäufigkeit und Namensgebung. In der Regel waren Handelsstraßen unbefestigte Fahrwege, nur im Römischen Reich baute man sie mit Pflaster teilweise zu Verkehrswegen (Via strata) aus, die mit heutigen Straßen vergleichbar sind. Die Trassen folgten meist den Wasserscheiden, entweder auf dem Kamm oder hangparallel. War eine Spur ausgefahren, fuhr man daneben oder verlegte die Spur um wenige bis hunderte Meter seitwärts, so dass alte Straßen von oben betrachtet, oft wie mäandernde Flüsse aussehen. Der Verkehr erfolgte meist mit Lasttieren oder mit hölzernen Wagen, die mit Zugtieren bespannt waren (meist Ochsen, da Pferde zu kostbar waren). Als Handelsstraße gelten auch die Saumpfade, die in unwegsamen Gebirgslandschaften eingerichtet wurden. Wasserhindernisse wurden häufig in Furten überwunden. In klimatisch dafür geeigneten Gebieten werden eisbedeckte Flüsse und Seen als Handelsstraße benutzt. Da die mittelalterlichen Handelswege alle unbefestigt waren (Naturwege), gab es oft Rad- und Achsenbrüche. Gemäß dem damaligen Gewohnheitsrecht wurden alle Güter, die zu Boden fielen, Eigentum des jeweiligen Grundherren. Rad- und Achsenbrüche waren somit eine gute Einnahmequelle. Die Fuhrleute hatten daher stets Ersatzräder und -achsen dabei. Am Unterhalt oder gar Ausbau der Wege hatte niemand Interesse. Manche Grundherren sollen sogar die Wege entsprechend präpariert haben, damit die Handelswagen umkippten. An Kreuzungspunkten, Brücken, Furten oder auch in Oasen sind oft die Wurzeln für Stadtgründungen zu suchen. Ebenso spielten im Netz der Handelsstraßen Einrichtungen für die Transporteure eine bedeutende Rolle. Hierzu zählen Ausspannen, Karawansereien (im Orient), Gasthöfe, Chausseehäuser und später Poststationen. Sie boten sichere Übernachtungsmöglichkeiten, die Versorgung mit Speisen und Getränken, kurze Erholung von Strapazen und Möglichkeiten, die Zug- und Reittiere auszuwechseln und zu nähren. Weltweit längste und vielleicht auch bekannteste Handelsstraße ist vermutlich die Seidenstraße. In Europa entstanden aus den Handelsstraßen die späteren befestigten Landstraßen. In Deutschland folgen fast alle einstelligen Nummern der Bundesstraßen im groben Verlauf wichtigen alten Handelsstraßen, so zum Beispiel die Bundesstraße 1 auf einer Teilstrecke dem westfälischen Hellweg und die Bundesstraße 2 fast vollständig der Via Imperii. (de)
  • Als Handelsstraße bezeichnet man seit der Antike bestimmte Altstraßen. Sie folgen Handelsrouten zu Lande, die dem Transport von Wirtschaftsgütern (vor allem Handelsware) dienen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Handel und sagt eher weniger über Qualität und Ausbauzustand der Straße. Entscheidend sind wohl Bekanntheit, Nutzungshäufigkeit und Namensgebung. In der Regel waren Handelsstraßen unbefestigte Fahrwege, nur im Römischen Reich baute man sie mit Pflaster teilweise zu Verkehrswegen (Via strata) aus, die mit heutigen Straßen vergleichbar sind. Die Trassen folgten meist den Wasserscheiden, entweder auf dem Kamm oder hangparallel. War eine Spur ausgefahren, fuhr man daneben oder verlegte die Spur um wenige bis hunderte Meter seitwärts, so dass alte Straßen von oben betrachtet, oft wie mäandernde Flüsse aussehen. Der Verkehr erfolgte meist mit Lasttieren oder mit hölzernen Wagen, die mit Zugtieren bespannt waren (meist Ochsen, da Pferde zu kostbar waren). Als Handelsstraße gelten auch die Saumpfade, die in unwegsamen Gebirgslandschaften eingerichtet wurden. Wasserhindernisse wurden häufig in Furten überwunden. In klimatisch dafür geeigneten Gebieten werden eisbedeckte Flüsse und Seen als Handelsstraße benutzt. Da die mittelalterlichen Handelswege alle unbefestigt waren (Naturwege), gab es oft Rad- und Achsenbrüche. Gemäß dem damaligen Gewohnheitsrecht wurden alle Güter, die zu Boden fielen, Eigentum des jeweiligen Grundherren. Rad- und Achsenbrüche waren somit eine gute Einnahmequelle. Die Fuhrleute hatten daher stets Ersatzräder und -achsen dabei. Am Unterhalt oder gar Ausbau der Wege hatte niemand Interesse. Manche Grundherren sollen sogar die Wege entsprechend präpariert haben, damit die Handelswagen umkippten. An Kreuzungspunkten, Brücken, Furten oder auch in Oasen sind oft die Wurzeln für Stadtgründungen zu suchen. Ebenso spielten im Netz der Handelsstraßen Einrichtungen für die Transporteure eine bedeutende Rolle. Hierzu zählen Ausspannen, Karawansereien (im Orient), Gasthöfe, Chausseehäuser und später Poststationen. Sie boten sichere Übernachtungsmöglichkeiten, die Versorgung mit Speisen und Getränken, kurze Erholung von Strapazen und Möglichkeiten, die Zug- und Reittiere auszuwechseln und zu nähren. Weltweit längste und vielleicht auch bekannteste Handelsstraße ist vermutlich die Seidenstraße. In Europa entstanden aus den Handelsstraßen die späteren befestigten Landstraßen. In Deutschland folgen fast alle einstelligen Nummern der Bundesstraßen im groben Verlauf wichtigen alten Handelsstraßen, so zum Beispiel die Bundesstraße 1 auf einer Teilstrecke dem westfälischen Hellweg und die Bundesstraße 2 fast vollständig der Via Imperii. (de)
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  • Als Handelsstraße bezeichnet man seit der Antike bestimmte Altstraßen. Sie folgen Handelsrouten zu Lande, die dem Transport von Wirtschaftsgütern (vor allem Handelsware) dienen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Handel und sagt eher weniger über Qualität und Ausbauzustand der Straße. Entscheidend sind wohl Bekanntheit, Nutzungshäufigkeit und Namensgebung. (de)
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