Im sogenannten HIV-Prozess in Libyen wurden fünf bulgarische Krankenschwestern (Kristiyana Valcheva, Nasja Nenowa, Walentina Siropulo, Walja Tscherwenjaschka und Sneschana Dimitrowa) und der palästinensischstämmige Arzt Aschraf al-Hajuj (seit Juni 2007 mit bulgarischer Staatsangehörigkeit) beschuldigt, hunderte libyscher Kinder in der Kinderklinik des Zentralkrankenhauses „El-Fateh“ in Bengasi vorsätzlich mit HIV infiziert zu haben. Im späteren Verlauf kamen weitere Vorwürfe hinzu, wie etwa die Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten oder der Verstoß gegen Normen und Traditionen in Libyen (Ehebruch, illegaler Devisenhandel, einschließlich Herstellung, Verbreitung und Konsum von Alkohol).

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  • Im sogenannten HIV-Prozess in Libyen wurden fünf bulgarische Krankenschwestern (Kristiyana Valcheva, Nasja Nenowa, Walentina Siropulo, Walja Tscherwenjaschka und Sneschana Dimitrowa) und der palästinensischstämmige Arzt Aschraf al-Hajuj (seit Juni 2007 mit bulgarischer Staatsangehörigkeit) beschuldigt, hunderte libyscher Kinder in der Kinderklinik des Zentralkrankenhauses „El-Fateh“ in Bengasi vorsätzlich mit HIV infiziert zu haben. Im späteren Verlauf kamen weitere Vorwürfe hinzu, wie etwa die Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten oder der Verstoß gegen Normen und Traditionen in Libyen (Ehebruch, illegaler Devisenhandel, einschließlich Herstellung, Verbreitung und Konsum von Alkohol). In mehreren Schauprozessen, die sich über insgesamt acht Jahre hinzogen, wurden die Angeklagten für die unterschiedlichen, ihnen zur Last gelegten Vorwürfe zum Tode verurteilt. Der Fall wurde zu einem internationalen Politikum. Bulgarien, die Europäische Union, die USA, aber auch Menschenrechtsorganisationen wie amnesty international setzten sich für die Freilassung der Gefangenen ein, die aus ihrer Sicht vom Gaddafi-Regime als Sündenböcke für die in Libyen grassierende HIV-Seuche missbraucht wurden. Gegen „Entschädigungszahlungen“ an die betroffenen libyschen Familien wurden die Todesurteile 2007 in lebenslange Freiheitsstrafen umgewandelt. Am 24. Juli 2007 wurden die Gefangenen nach weiteren Verhandlungen in die bulgarische Hauptstadt Sofia ausgeflogen, wo sie vom bulgarischen Staatspräsidenten Georgi Parwanow umgehend begnadigt wurden. Die Freigelassenen, die stets ihre Unschuld betont hatten, erhoben schwere Foltervorwürfe gegen Libyen. Im August desselben Jahres räumte der Sohn des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam al-Gaddafi, schließlich ein, dass die Krankenschwestern und der Arzt gefoltert und politisch missbraucht worden seien. (de)
  • Im sogenannten HIV-Prozess in Libyen wurden fünf bulgarische Krankenschwestern (Kristiyana Valcheva, Nasja Nenowa, Walentina Siropulo, Walja Tscherwenjaschka und Sneschana Dimitrowa) und der palästinensischstämmige Arzt Aschraf al-Hajuj (seit Juni 2007 mit bulgarischer Staatsangehörigkeit) beschuldigt, hunderte libyscher Kinder in der Kinderklinik des Zentralkrankenhauses „El-Fateh“ in Bengasi vorsätzlich mit HIV infiziert zu haben. Im späteren Verlauf kamen weitere Vorwürfe hinzu, wie etwa die Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten oder der Verstoß gegen Normen und Traditionen in Libyen (Ehebruch, illegaler Devisenhandel, einschließlich Herstellung, Verbreitung und Konsum von Alkohol). In mehreren Schauprozessen, die sich über insgesamt acht Jahre hinzogen, wurden die Angeklagten für die unterschiedlichen, ihnen zur Last gelegten Vorwürfe zum Tode verurteilt. Der Fall wurde zu einem internationalen Politikum. Bulgarien, die Europäische Union, die USA, aber auch Menschenrechtsorganisationen wie amnesty international setzten sich für die Freilassung der Gefangenen ein, die aus ihrer Sicht vom Gaddafi-Regime als Sündenböcke für die in Libyen grassierende HIV-Seuche missbraucht wurden. Gegen „Entschädigungszahlungen“ an die betroffenen libyschen Familien wurden die Todesurteile 2007 in lebenslange Freiheitsstrafen umgewandelt. Am 24. Juli 2007 wurden die Gefangenen nach weiteren Verhandlungen in die bulgarische Hauptstadt Sofia ausgeflogen, wo sie vom bulgarischen Staatspräsidenten Georgi Parwanow umgehend begnadigt wurden. Die Freigelassenen, die stets ihre Unschuld betont hatten, erhoben schwere Foltervorwürfe gegen Libyen. Im August desselben Jahres räumte der Sohn des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam al-Gaddafi, schließlich ein, dass die Krankenschwestern und der Arzt gefoltert und politisch missbraucht worden seien. (de)
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  • Im sogenannten HIV-Prozess in Libyen wurden fünf bulgarische Krankenschwestern (Kristiyana Valcheva, Nasja Nenowa, Walentina Siropulo, Walja Tscherwenjaschka und Sneschana Dimitrowa) und der palästinensischstämmige Arzt Aschraf al-Hajuj (seit Juni 2007 mit bulgarischer Staatsangehörigkeit) beschuldigt, hunderte libyscher Kinder in der Kinderklinik des Zentralkrankenhauses „El-Fateh“ in Bengasi vorsätzlich mit HIV infiziert zu haben. Im späteren Verlauf kamen weitere Vorwürfe hinzu, wie etwa die Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten oder der Verstoß gegen Normen und Traditionen in Libyen (Ehebruch, illegaler Devisenhandel, einschließlich Herstellung, Verbreitung und Konsum von Alkohol). (de)
  • Im sogenannten HIV-Prozess in Libyen wurden fünf bulgarische Krankenschwestern (Kristiyana Valcheva, Nasja Nenowa, Walentina Siropulo, Walja Tscherwenjaschka und Sneschana Dimitrowa) und der palästinensischstämmige Arzt Aschraf al-Hajuj (seit Juni 2007 mit bulgarischer Staatsangehörigkeit) beschuldigt, hunderte libyscher Kinder in der Kinderklinik des Zentralkrankenhauses „El-Fateh“ in Bengasi vorsätzlich mit HIV infiziert zu haben. Im späteren Verlauf kamen weitere Vorwürfe hinzu, wie etwa die Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten oder der Verstoß gegen Normen und Traditionen in Libyen (Ehebruch, illegaler Devisenhandel, einschließlich Herstellung, Verbreitung und Konsum von Alkohol). (de)
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