Die Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen gehörten zu den „Länderbahnen“ in der Zeit des „Bismarckreiches“. Das Großherzogtum Hessen bestand im 19. Jahrhundert aus drei Provinzen. Zwischen Rhein, Main und Neckar umfasste die Provinz Starkenburg den Odenwald und das Hessische Ried. Hier lag auch die Residenzstadt Darmstadt. Links des Rheins befand sich die Provinz Rheinhessen mit Mainz, Worms und Bingen. Ohne unmittelbare Verbindung mit diesem Gebiet umschloss die Provinz Oberhessen den Vogelsberg und die Wetterau. Weiter folgten südlich von Offenbach am Main die

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  • Die Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen gehörten zu den „Länderbahnen“ in der Zeit des „Bismarckreiches“. Das Großherzogtum Hessen bestand im 19. Jahrhundert aus drei Provinzen. Zwischen Rhein, Main und Neckar umfasste die Provinz Starkenburg den Odenwald und das Hessische Ried. Hier lag auch die Residenzstadt Darmstadt. Links des Rheins befand sich die Provinz Rheinhessen mit Mainz, Worms und Bingen. Ohne unmittelbare Verbindung mit diesem Gebiet umschloss die Provinz Oberhessen den Vogelsberg und die Wetterau. Aufgrund der territorialen Zersplitterung kam es zunächst nicht zum Bau einer eigenen Staatsbahn. Vielmehr beteiligte sich Hessen zusammen mit den Nachbarstaaten an gemeinschaftlichen Staatsbahnunternehmungen (Kondominien).Das waren die * Main-Neckar-Eisenbahn mit der Freien Stadt Frankfurt und Baden * Main-Weser-Bahn mit der Freien Stadt Frankfurt und Kurhessen * Frankfurt-Offenbacher Eisenbahn mit der Freien Stadt Frankfurt. Im Übrigen förderte man die umfangreichen Projekte der privaten Hessischen Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft (700 km). Diese kleine aktiennotierte Gesellschaft wurde durch Staatsvertrag vom 23. Juni 1896 verstaatlicht und wurde Bestandteil der Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen. Erst im Jahre 1876 gründete das Großherzogtum Hessen-Darmstadt eine eigene Staatsbahn. Deren Grundstock bildete der Erwerb der Oberhessischen Eisenbahn-Gesellschaft. Diese hatte von Gießen aus zwischen 1869 und 1871 die Vogelsbergbahn und die Lahn-Kinzig-Bahn eröffnet und betrieben. Von insgesamt 175,8 km Strecke lagen (1880) 147,2 km in Hessen-Darmstadt und 28,0 km in Preußen. Nach dem Übergang in die staatliche Verwaltung erweiterte diese gemäß einem Gesetz vom 29. Mai 1884 das Netz um drei Nebenbahnen, die von der Linie Gießen–Gelnhausen in den Vogelsberg hineinführten: * Nidda–Schotten ab 26. Mai 1888 * Stockheim–Gedern ab 1. Oktober 1888 * Hungen–Laubach ab 1. Juni 1890 Eine weitere staatliche Nebenbahn wurde am 20. Dezember 1886 zwischen Eberstadt und Pfungstadt eröffnet. Sie war nur 1,9 km lang und wurde von der „Main-Neckar-Eisenbahn“ betrieben, besaß aber eigenes Personal sowie eigene Lokomotiven und Personenwagen. Weiter folgten südlich von Offenbach am Main die * Rodgaubahn (1896) und die * Bahnstrecke Offenbach-Bieber–Dietzenbach (1898) und im Norden, nordöstlich von Gießen die * Lumdatalbahn von Grünberg, ab 1. August 1896 zunächst bis Londorf, ab 1902 weiter bis Lollar Als letzte Strecke der Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen wurde 1897 östlich von Darmstadt die * Bahnstrecke Darmstadt Ost–Groß-Zimmern. begonnen, vollendet und in Betrieb genommen. Durch Allerhöchsten Erlass vom 17. März 1897 wurden die Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen mit den Preussischen Staatsbahnen am 1. April 1897 zur Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft zusammengeschlossen. Die "Königlich Preußische und Großherzoglich Hessische Eisenbahndirection" bekam ihren Sitz in Mainz. (de)
  • Die Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen gehörten zu den „Länderbahnen“ in der Zeit des „Bismarckreiches“. Das Großherzogtum Hessen bestand im 19. Jahrhundert aus drei Provinzen. Zwischen Rhein, Main und Neckar umfasste die Provinz Starkenburg den Odenwald und das Hessische Ried. Hier lag auch die Residenzstadt Darmstadt. Links des Rheins befand sich die Provinz Rheinhessen mit Mainz, Worms und Bingen. Ohne unmittelbare Verbindung mit diesem Gebiet umschloss die Provinz Oberhessen den Vogelsberg und die Wetterau. Aufgrund der territorialen Zersplitterung kam es zunächst nicht zum Bau einer eigenen Staatsbahn. Vielmehr beteiligte sich Hessen zusammen mit den Nachbarstaaten an gemeinschaftlichen Staatsbahnunternehmungen (Kondominien).Das waren die * Main-Neckar-Eisenbahn mit der Freien Stadt Frankfurt und Baden * Main-Weser-Bahn mit der Freien Stadt Frankfurt und Kurhessen * Frankfurt-Offenbacher Eisenbahn mit der Freien Stadt Frankfurt. Im Übrigen förderte man die umfangreichen Projekte der privaten Hessischen Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft (700 km). Diese kleine aktiennotierte Gesellschaft wurde durch Staatsvertrag vom 23. Juni 1896 verstaatlicht und wurde Bestandteil der Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen. Erst im Jahre 1876 gründete das Großherzogtum Hessen-Darmstadt eine eigene Staatsbahn. Deren Grundstock bildete der Erwerb der Oberhessischen Eisenbahn-Gesellschaft. Diese hatte von Gießen aus zwischen 1869 und 1871 die Vogelsbergbahn und die Lahn-Kinzig-Bahn eröffnet und betrieben. Von insgesamt 175,8 km Strecke lagen (1880) 147,2 km in Hessen-Darmstadt und 28,0 km in Preußen. Nach dem Übergang in die staatliche Verwaltung erweiterte diese gemäß einem Gesetz vom 29. Mai 1884 das Netz um drei Nebenbahnen, die von der Linie Gießen–Gelnhausen in den Vogelsberg hineinführten: * Nidda–Schotten ab 26. Mai 1888 * Stockheim–Gedern ab 1. Oktober 1888 * Hungen–Laubach ab 1. Juni 1890 Eine weitere staatliche Nebenbahn wurde am 20. Dezember 1886 zwischen Eberstadt und Pfungstadt eröffnet. Sie war nur 1,9 km lang und wurde von der „Main-Neckar-Eisenbahn“ betrieben, besaß aber eigenes Personal sowie eigene Lokomotiven und Personenwagen. Weiter folgten südlich von Offenbach am Main die * Rodgaubahn (1896) und die * Bahnstrecke Offenbach-Bieber–Dietzenbach (1898) und im Norden, nordöstlich von Gießen die * Lumdatalbahn von Grünberg, ab 1. August 1896 zunächst bis Londorf, ab 1902 weiter bis Lollar Als letzte Strecke der Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen wurde 1897 östlich von Darmstadt die * Bahnstrecke Darmstadt Ost–Groß-Zimmern. begonnen, vollendet und in Betrieb genommen. Durch Allerhöchsten Erlass vom 17. März 1897 wurden die Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen mit den Preussischen Staatsbahnen am 1. April 1897 zur Preußisch-Hessische Eisenbahngemeinschaft zusammengeschlossen. Die "Königlich Preußische und Großherzoglich Hessische Eisenbahndirection" bekam ihren Sitz in Mainz. (de)
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  • Die Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen gehörten zu den „Länderbahnen“ in der Zeit des „Bismarckreiches“. Das Großherzogtum Hessen bestand im 19. Jahrhundert aus drei Provinzen. Zwischen Rhein, Main und Neckar umfasste die Provinz Starkenburg den Odenwald und das Hessische Ried. Hier lag auch die Residenzstadt Darmstadt. Links des Rheins befand sich die Provinz Rheinhessen mit Mainz, Worms und Bingen. Ohne unmittelbare Verbindung mit diesem Gebiet umschloss die Provinz Oberhessen den Vogelsberg und die Wetterau. Weiter folgten südlich von Offenbach am Main die (de)
  • Die Großherzoglich Hessischen Staatseisenbahnen gehörten zu den „Länderbahnen“ in der Zeit des „Bismarckreiches“. Das Großherzogtum Hessen bestand im 19. Jahrhundert aus drei Provinzen. Zwischen Rhein, Main und Neckar umfasste die Provinz Starkenburg den Odenwald und das Hessische Ried. Hier lag auch die Residenzstadt Darmstadt. Links des Rheins befand sich die Provinz Rheinhessen mit Mainz, Worms und Bingen. Ohne unmittelbare Verbindung mit diesem Gebiet umschloss die Provinz Oberhessen den Vogelsberg und die Wetterau. Weiter folgten südlich von Offenbach am Main die (de)
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