Die Gottebenbildlichkeit (hebräisch צֶלֶם אֱלֹהִים, tzäläm elohim; griechisch εἰκὼν τοῦ θεοῦ, eikōn tou theou und lateinisch imago dei) ist eine religiöse Überlieferung, siehe z. B. Altes Testament, wonach der Mensch als „Gottes Abbild“ sowie als Mann und Frau geschaffen ist. Diese Überlieferung nimmt in mehreren Religionen eine zentrale Stellung ein.

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  • Die Gottebenbildlichkeit (hebräisch צֶלֶם אֱלֹהִים, tzäläm elohim; griechisch εἰκὼν τοῦ θεοῦ, eikōn tou theou und lateinisch imago dei) ist eine religiöse Überlieferung, siehe z. B. Altes Testament, wonach der Mensch als „Gottes Abbild“ sowie als Mann und Frau geschaffen ist. Diese Überlieferung nimmt in mehreren Religionen eine zentrale Stellung ein. Im Verlauf der Wirkungsgeschichte entwickelten sich viele Deutungsansätze. Eine Schwierigkeit christlicher Theologie lag darin, die Lehre der Gottebenbildlichkeit mit der des menschlichen Sündenfalls zu verbinden. So wurde in der theologischen Tradition seit der Patristik von einer verlorengegangenen Ähnlichkeit mit Gott, zugleich aber vorhandenen, innerseelischen Gottebenbildlichkeit ausgegangen. In der Reformation hingegen wurde die Gottebenbildlichkeit als infolge des Sündenfalls „korrumpiert“ betrachtet. Seit dem Renaissance-Humanismus wird bis heute die Gottebenbildlichkeit häufig als theologische Begründung der Menschenwürde betrachtet. In der Moderne kam es infolge der Säkularisierung zu einem „Abstieg“ der Vorstellung der Gottebenbildlichkeit. Die moderne Theologie geht aufgrund der Verwandtschaft der göttlichen Ebenbildlichkeit im Menschen mit dem „elterlichen“ Gott von einer Wesensaussage aus. Die Gottebenbildlichkeit befähige den Menschen, über die Natur zu herrschen, siehe Dominium terrae. Heftige Kritik erfuhr, in Auflehnung gegen die kirchlichen Erklärungsmodelle, die Gottebenbildlichkeit als erstes durch Ludwig Feuerbach. Er vertrat im Rahmen seiner Projektionstheorie die Ansicht, der Mensch schaffe sich einen Gott nach seinem Ebenbild. Im 20. Jahrhundert wurde von einigen Naturalisten die Ursache für die Naturausbeutung in dem eng mit der Gottebenbildlichkeit verbundenen Herrschaftsauftrag gesehen. Demgegenüber steht eine Aussage der Theologie, wonach sich der Mensch überhaupt keine Fantasie von einem Gott schaffen könne, ohne selbst, durch seine innere Gottebenbildlichkeit, Anteil am „elterlichen“ Gott zu haben. (de)
  • Die Gottebenbildlichkeit (hebräisch צֶלֶם אֱלֹהִים, tzäläm elohim; griechisch εἰκὼν τοῦ θεοῦ, eikōn tou theou und lateinisch imago dei) ist eine religiöse Überlieferung, siehe z. B. Altes Testament, wonach der Mensch als „Gottes Abbild“ sowie als Mann und Frau geschaffen ist. Diese Überlieferung nimmt in mehreren Religionen eine zentrale Stellung ein. Im Verlauf der Wirkungsgeschichte entwickelten sich viele Deutungsansätze. Eine Schwierigkeit christlicher Theologie lag darin, die Lehre der Gottebenbildlichkeit mit der des menschlichen Sündenfalls zu verbinden. So wurde in der theologischen Tradition seit der Patristik von einer verlorengegangenen Ähnlichkeit mit Gott, zugleich aber vorhandenen, innerseelischen Gottebenbildlichkeit ausgegangen. In der Reformation hingegen wurde die Gottebenbildlichkeit als infolge des Sündenfalls „korrumpiert“ betrachtet. Seit dem Renaissance-Humanismus wird bis heute die Gottebenbildlichkeit häufig als theologische Begründung der Menschenwürde betrachtet. In der Moderne kam es infolge der Säkularisierung zu einem „Abstieg“ der Vorstellung der Gottebenbildlichkeit. Die moderne Theologie geht aufgrund der Verwandtschaft der göttlichen Ebenbildlichkeit im Menschen mit dem „elterlichen“ Gott von einer Wesensaussage aus. Die Gottebenbildlichkeit befähige den Menschen, über die Natur zu herrschen, siehe Dominium terrae. Heftige Kritik erfuhr, in Auflehnung gegen die kirchlichen Erklärungsmodelle, die Gottebenbildlichkeit als erstes durch Ludwig Feuerbach. Er vertrat im Rahmen seiner Projektionstheorie die Ansicht, der Mensch schaffe sich einen Gott nach seinem Ebenbild. Im 20. Jahrhundert wurde von einigen Naturalisten die Ursache für die Naturausbeutung in dem eng mit der Gottebenbildlichkeit verbundenen Herrschaftsauftrag gesehen. Demgegenüber steht eine Aussage der Theologie, wonach sich der Mensch überhaupt keine Fantasie von einem Gott schaffen könne, ohne selbst, durch seine innere Gottebenbildlichkeit, Anteil am „elterlichen“ Gott zu haben. (de)
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  • Die Gottebenbildlichkeit im Alten Ägypten und im Alten Testament (de)
  • Art. Gottebenbildlichkeit (de)
  • Bild Ebenbild (AT) (de)
  • Imago Dei als christologisch-anthropologisches Problem in der Geschichte der Alten Kirche von Paulus bis Clemens von Alexandrien (de)
  • Das paulinische Eikon-Konzept (de)
  • Der Mensch (de)
  • Der Mensch als ‚Bild Gottes‘ in Ägypten (de)
  • Der Mensch, das Bild Gottes (de)
  • Das Bild Gottes auf Erden. Zu Dietrich Bonhoeffers Lehre von der Gottebenbildlichkeit des Menschen (de)
  • Imago Dei. Gen 1,26 f. im Spätjudentum, in der Gnosis und in den paulinischen Briefen (de)
  • Gottebenbildlichkeit und Identität: Zum Verhältnis von theologischer Anthropologie und Humanwissenschaft bei Karl Barth und Wolfhart Pannenberg (de)
  • Imago trinitatis: Die Gottebenbildlichkeit des Menschen in der Theologie des Thomas von Aquin (de)
  • Der Mensch, das Bild Gottes? Zum Gedanken einer Sonderstellung des Menschen im Alten Testament und in weiteren altorientalischen Quellen (de)
  • Die Gottebenbildlichkeit im Alten Ägypten und im Alten Testament (de)
  • Art. Gottebenbildlichkeit (de)
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  • Imago Dei als christologisch-anthropologisches Problem in der Geschichte der Alten Kirche von Paulus bis Clemens von Alexandrien (de)
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  • Das Bild Gottes auf Erden. Zu Dietrich Bonhoeffers Lehre von der Gottebenbildlichkeit des Menschen (de)
  • Imago Dei. Gen 1,26 f. im Spätjudentum, in der Gnosis und in den paulinischen Briefen (de)
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  • Albrecht Peters
  • Anette Schellenberg
  • Boyo Ockinga
  • Christine Axt-Piscalar
  • Erik Hornung
  • Jacob Jervell
  • Klaus Krämer
  • Peter Schwanz
  • Stefanie Lorenzen
  • Thorsten Waap
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  • Bd. 4
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  • Wiesbaden
  • Zürich
  • Freiburg u. a.
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  • Biblisch-theologische Schwerpunkte
  • Freiburger theologische Studien
  • Handbuch systematischer Theologie
  • Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments
  • Abhandlungen zur Theologie des Altes und Neuen Testaments
  • Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie
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  • Gütersloher Verlagshaus
  • Harrassowitz
  • Herder
  • Kösel-Verlag
  • Mohr Siebeck
  • Theologischer Verlag Zürich
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