Glycoside, auch Glykoside, sind organische chemische Verbindungen der allgemeinen Struktur R–O–Z, bei denen ein Alkohol (R–OH) über eine glycosidische Bindung mit einem Zuckerteil (Z) verbunden ist. Es handelt sich somit um das Vollacetal eines Zuckers. OR kann nach IUPAC-Nomenklatur sowohl ein anderer Zucker als auch eine beliebige andere Hydroxyverbindung sein, allerdings kein Acylrest. Liegt statt eines Acetals ein Thioacetal R–S–Z oder Selenoacetal R–Se–Z vor, spricht man von einem Thioglycosid bzw. Selenoglycosid. N-Glycosyl-Verbindungen R–NR’–Z werden dagegen als Glycosylamine bzw. Aminozucker bezeichnet. C-Glycosylverbindungen R–CR’R’’–Z sind Glycosylderivate. Die Bezeichnung „C-Glycosid“ bzw. „N-Glycosid“ wird als Laborjargon zwar meist toleriert und sogar in wissenschaftlichen Pub

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  • Glycoside, auch Glykoside, sind organische chemische Verbindungen der allgemeinen Struktur R–O–Z, bei denen ein Alkohol (R–OH) über eine glycosidische Bindung mit einem Zuckerteil (Z) verbunden ist. Es handelt sich somit um das Vollacetal eines Zuckers. OR kann nach IUPAC-Nomenklatur sowohl ein anderer Zucker als auch eine beliebige andere Hydroxyverbindung sein, allerdings kein Acylrest. Liegt statt eines Acetals ein Thioacetal R–S–Z oder Selenoacetal R–Se–Z vor, spricht man von einem Thioglycosid bzw. Selenoglycosid. N-Glycosyl-Verbindungen R–NR’–Z werden dagegen als Glycosylamine bzw. Aminozucker bezeichnet. C-Glycosylverbindungen R–CR’R’’–Z sind Glycosylderivate. Die Bezeichnung „C-Glycosid“ bzw. „N-Glycosid“ wird als Laborjargon zwar meist toleriert und sogar in wissenschaftlichen Publikationen verwendet, ist jedoch fachlich zweifelhaft, da ein fundamentaler Unterschied im chemischen Verhalten besteht.Der Zuckerteil Z wird allgemein als Glycon (Glykon) bezeichnet. Wenn es sich bei R–OH um einen Nichtzucker handelt, wird es Aglycon (Aglykon) genannt. (de)
  • Glycoside, auch Glykoside, sind organische chemische Verbindungen der allgemeinen Struktur R–O–Z, bei denen ein Alkohol (R–OH) über eine glycosidische Bindung mit einem Zuckerteil (Z) verbunden ist. Es handelt sich somit um das Vollacetal eines Zuckers. OR kann nach IUPAC-Nomenklatur sowohl ein anderer Zucker als auch eine beliebige andere Hydroxyverbindung sein, allerdings kein Acylrest. Liegt statt eines Acetals ein Thioacetal R–S–Z oder Selenoacetal R–Se–Z vor, spricht man von einem Thioglycosid bzw. Selenoglycosid. N-Glycosyl-Verbindungen R–NR’–Z werden dagegen als Glycosylamine bzw. Aminozucker bezeichnet. C-Glycosylverbindungen R–CR’R’’–Z sind Glycosylderivate. Die Bezeichnung „C-Glycosid“ bzw. „N-Glycosid“ wird als Laborjargon zwar meist toleriert und sogar in wissenschaftlichen Publikationen verwendet, ist jedoch fachlich zweifelhaft, da ein fundamentaler Unterschied im chemischen Verhalten besteht.Der Zuckerteil Z wird allgemein als Glycon (Glykon) bezeichnet. Wenn es sich bei R–OH um einen Nichtzucker handelt, wird es Aglycon (Aglykon) genannt. (de)
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  • Glycoside, auch Glykoside, sind organische chemische Verbindungen der allgemeinen Struktur R–O–Z, bei denen ein Alkohol (R–OH) über eine glycosidische Bindung mit einem Zuckerteil (Z) verbunden ist. Es handelt sich somit um das Vollacetal eines Zuckers. OR kann nach IUPAC-Nomenklatur sowohl ein anderer Zucker als auch eine beliebige andere Hydroxyverbindung sein, allerdings kein Acylrest. Liegt statt eines Acetals ein Thioacetal R–S–Z oder Selenoacetal R–Se–Z vor, spricht man von einem Thioglycosid bzw. Selenoglycosid. N-Glycosyl-Verbindungen R–NR’–Z werden dagegen als Glycosylamine bzw. Aminozucker bezeichnet. C-Glycosylverbindungen R–CR’R’’–Z sind Glycosylderivate. Die Bezeichnung „C-Glycosid“ bzw. „N-Glycosid“ wird als Laborjargon zwar meist toleriert und sogar in wissenschaftlichen Pub (de)
  • Glycoside, auch Glykoside, sind organische chemische Verbindungen der allgemeinen Struktur R–O–Z, bei denen ein Alkohol (R–OH) über eine glycosidische Bindung mit einem Zuckerteil (Z) verbunden ist. Es handelt sich somit um das Vollacetal eines Zuckers. OR kann nach IUPAC-Nomenklatur sowohl ein anderer Zucker als auch eine beliebige andere Hydroxyverbindung sein, allerdings kein Acylrest. Liegt statt eines Acetals ein Thioacetal R–S–Z oder Selenoacetal R–Se–Z vor, spricht man von einem Thioglycosid bzw. Selenoglycosid. N-Glycosyl-Verbindungen R–NR’–Z werden dagegen als Glycosylamine bzw. Aminozucker bezeichnet. C-Glycosylverbindungen R–CR’R’’–Z sind Glycosylderivate. Die Bezeichnung „C-Glycosid“ bzw. „N-Glycosid“ wird als Laborjargon zwar meist toleriert und sogar in wissenschaftlichen Pub (de)
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  • Glycoside (de)
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