Giovanni Cariani (* um 1485/90 in San Giovanni Bianco; † 26. November 1547 in Venedig; eigentlich Giovanni Busi) war ein italienischer Maler. Giovanni Cariani kam vermutlich in jungen Jahren nach Venedig, wo er 1509 erstmals erwähnt wurde. Über seine Ausbildung und frühen Jahre ist kaum etwas bekannt. Da die meisten seiner frühen Werke entweder verschollen oder bisher noch nicht identifiziert worden sind, kann man nur vermuten, dass er von einem oder mehreren venezianischen Meistern geschult worden ist. Das was sich erhalten hat, weist auf mannigfaltige Einflüsse hin. Eine Madonna mit den Tauben (heute im Dom von Bergamo) weist eindeutig in die Richtung des späten Giovanni Bellini. Eine Madonna mit dem Stifter (heute im Museum von Bergamo) steht deutlich unter dem Einfluss von Palma il Vec

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  • Giovanni Cariani (* um 1485/90 in San Giovanni Bianco; † 26. November 1547 in Venedig; eigentlich Giovanni Busi) war ein italienischer Maler. Giovanni Cariani kam vermutlich in jungen Jahren nach Venedig, wo er 1509 erstmals erwähnt wurde. Über seine Ausbildung und frühen Jahre ist kaum etwas bekannt. Da die meisten seiner frühen Werke entweder verschollen oder bisher noch nicht identifiziert worden sind, kann man nur vermuten, dass er von einem oder mehreren venezianischen Meistern geschult worden ist. Das was sich erhalten hat, weist auf mannigfaltige Einflüsse hin. Eine Madonna mit den Tauben (heute im Dom von Bergamo) weist eindeutig in die Richtung des späten Giovanni Bellini. Eine Madonna mit dem Stifter (heute im Museum von Bergamo) steht deutlich unter dem Einfluss von Palma il Vecchio und Lorenzo Lotto und seine Sacra Conversazione (heute in der Accademia in Venedig) zeigt Anklänge an Sebastiano del Piombo. Ab 1515 ist dann eine verstärkte Hinwendung zu Giorgione zu erkennen, dessen Stil vorbildwirkend für die kommenden Schaffensjahre wurde. Aber auch Einflüsse von Tizian, Giulio Campagnola, Dosso Dossi und der nordischen Schulen fanden Eingang in seinen Werken. Obwohl er Venedig schon früh als seinen Lebensraum gewählt hatte, blieb er seiner Heimat Bergamo verbunden. Gegen 1514 führte er für die Pfarrkirche von Lonno im Val Serianna seinen ersten bedeutenden Auftrag aus. Und auch in der Folgezeit werden verschiedene Aufenthalte in Bergamo vermutet. Ab 1517 war Cariani Mitglied der Malergilde von Venedig. Im gleichen Jahr befindet er sich abermals in Bergamo, wohin ihm seine Frau Joanna aus Venedig folgt. Dort nimmt er unter anderem den Auftrag für ein Altarbild (heute in Mailand, Brara) für die Kirche San Gottardo an. In den Folgejahren, die zu den fruchtbarsten seiner Karriere zählen, folgten weitere bedeutende Arbeiten, in denen er seinen Stil festigte und der mit dem Familienporträt Albini von 1519 seine volle Reife erreicht hatte. Im Dezember 1523 kehrte Cariani nach Venedig zurück, wo er sich erneut von der Farbgewalt Palmas inspirieren ließ und diese für seine Werke übernahm. In den nächsten Jahren zählte er zu den meistbeschäftigten und bedeutendsten Malern Venedigs, dessen Werke lange Zeit von gleichbleibend hoher Qualität blieben. Erst im letzten Lebensjahrzehnt begann seine Schaffenskraft sichtbar nachzulassen. Die verwendeten Farben wurden immer blasser und seine Figuren und Formen verharrten in immer gleich bleibenden Formen. In den Jahren zwischen 1528 und 1532 ist Cariani in Veneto nicht dokumentiert. Dies lässt einige Forscher vermuten, dass er sich in dieser Zeit abermals in der Region Bergamo aufhielt. Da es dafür allerdings ebenfalls keine Belege gibt, muss diese Vermutung bis auf weiteres als Spekulation betrachtet werden. 1536 heiratete er mit Battistina ein weiteres mal. Im gleichen Jahr starb auch sein Vater. Cariani hinterließ ein umfangreiches Werk. (de)
  • Giovanni Cariani (* um 1485/90 in San Giovanni Bianco; † 26. November 1547 in Venedig; eigentlich Giovanni Busi) war ein italienischer Maler. Giovanni Cariani kam vermutlich in jungen Jahren nach Venedig, wo er 1509 erstmals erwähnt wurde. Über seine Ausbildung und frühen Jahre ist kaum etwas bekannt. Da die meisten seiner frühen Werke entweder verschollen oder bisher noch nicht identifiziert worden sind, kann man nur vermuten, dass er von einem oder mehreren venezianischen Meistern geschult worden ist. Das was sich erhalten hat, weist auf mannigfaltige Einflüsse hin. Eine Madonna mit den Tauben (heute im Dom von Bergamo) weist eindeutig in die Richtung des späten Giovanni Bellini. Eine Madonna mit dem Stifter (heute im Museum von Bergamo) steht deutlich unter dem Einfluss von Palma il Vecchio und Lorenzo Lotto und seine Sacra Conversazione (heute in der Accademia in Venedig) zeigt Anklänge an Sebastiano del Piombo. Ab 1515 ist dann eine verstärkte Hinwendung zu Giorgione zu erkennen, dessen Stil vorbildwirkend für die kommenden Schaffensjahre wurde. Aber auch Einflüsse von Tizian, Giulio Campagnola, Dosso Dossi und der nordischen Schulen fanden Eingang in seinen Werken. Obwohl er Venedig schon früh als seinen Lebensraum gewählt hatte, blieb er seiner Heimat Bergamo verbunden. Gegen 1514 führte er für die Pfarrkirche von Lonno im Val Serianna seinen ersten bedeutenden Auftrag aus. Und auch in der Folgezeit werden verschiedene Aufenthalte in Bergamo vermutet. Ab 1517 war Cariani Mitglied der Malergilde von Venedig. Im gleichen Jahr befindet er sich abermals in Bergamo, wohin ihm seine Frau Joanna aus Venedig folgt. Dort nimmt er unter anderem den Auftrag für ein Altarbild (heute in Mailand, Brara) für die Kirche San Gottardo an. In den Folgejahren, die zu den fruchtbarsten seiner Karriere zählen, folgten weitere bedeutende Arbeiten, in denen er seinen Stil festigte und der mit dem Familienporträt Albini von 1519 seine volle Reife erreicht hatte. Im Dezember 1523 kehrte Cariani nach Venedig zurück, wo er sich erneut von der Farbgewalt Palmas inspirieren ließ und diese für seine Werke übernahm. In den nächsten Jahren zählte er zu den meistbeschäftigten und bedeutendsten Malern Venedigs, dessen Werke lange Zeit von gleichbleibend hoher Qualität blieben. Erst im letzten Lebensjahrzehnt begann seine Schaffenskraft sichtbar nachzulassen. Die verwendeten Farben wurden immer blasser und seine Figuren und Formen verharrten in immer gleich bleibenden Formen. In den Jahren zwischen 1528 und 1532 ist Cariani in Veneto nicht dokumentiert. Dies lässt einige Forscher vermuten, dass er sich in dieser Zeit abermals in der Region Bergamo aufhielt. Da es dafür allerdings ebenfalls keine Belege gibt, muss diese Vermutung bis auf weiteres als Spekulation betrachtet werden. 1536 heiratete er mit Battistina ein weiteres mal. Im gleichen Jahr starb auch sein Vater. Cariani hinterließ ein umfangreiches Werk. (de)
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  • Giovanni Cariani (* um 1485/90 in San Giovanni Bianco; † 26. November 1547 in Venedig; eigentlich Giovanni Busi) war ein italienischer Maler. Giovanni Cariani kam vermutlich in jungen Jahren nach Venedig, wo er 1509 erstmals erwähnt wurde. Über seine Ausbildung und frühen Jahre ist kaum etwas bekannt. Da die meisten seiner frühen Werke entweder verschollen oder bisher noch nicht identifiziert worden sind, kann man nur vermuten, dass er von einem oder mehreren venezianischen Meistern geschult worden ist. Das was sich erhalten hat, weist auf mannigfaltige Einflüsse hin. Eine Madonna mit den Tauben (heute im Dom von Bergamo) weist eindeutig in die Richtung des späten Giovanni Bellini. Eine Madonna mit dem Stifter (heute im Museum von Bergamo) steht deutlich unter dem Einfluss von Palma il Vec (de)
  • Giovanni Cariani (* um 1485/90 in San Giovanni Bianco; † 26. November 1547 in Venedig; eigentlich Giovanni Busi) war ein italienischer Maler. Giovanni Cariani kam vermutlich in jungen Jahren nach Venedig, wo er 1509 erstmals erwähnt wurde. Über seine Ausbildung und frühen Jahre ist kaum etwas bekannt. Da die meisten seiner frühen Werke entweder verschollen oder bisher noch nicht identifiziert worden sind, kann man nur vermuten, dass er von einem oder mehreren venezianischen Meistern geschult worden ist. Das was sich erhalten hat, weist auf mannigfaltige Einflüsse hin. Eine Madonna mit den Tauben (heute im Dom von Bergamo) weist eindeutig in die Richtung des späten Giovanni Bellini. Eine Madonna mit dem Stifter (heute im Museum von Bergamo) steht deutlich unter dem Einfluss von Palma il Vec (de)
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