Ghazi al-Yawar (arabisch غازي الياور Ghāzī al-Yāwar; * 1958 in Mosul) ist ein irakischer Stammesführer und Politiker. Er wurde am 1. Juni 2004 vom irakischen Regierungsrat zum ersten Präsidenten des Irak nach Saddam Hussein gewählt. Der zuvor vom UNO-Sonderbeauftragten Lakhdar Brahimi nominierte Adnan Patschatschi hatte das Amt ausgeschlagen. Von April 2005 bis April 2006 war er Vizepräsident der ersten frei gewählten Regierung des Irak seit Saddam Hussein. Al-Yawar trat im April 2006 von seinen Ämtern zurück und zog sich ins Privatleben zurück.

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  • Ghazi al-Yawar (arabisch غازي الياور Ghāzī al-Yāwar; * 1958 in Mosul) ist ein irakischer Stammesführer und Politiker. Er wurde am 1. Juni 2004 vom irakischen Regierungsrat zum ersten Präsidenten des Irak nach Saddam Hussein gewählt. Der zuvor vom UNO-Sonderbeauftragten Lakhdar Brahimi nominierte Adnan Patschatschi hatte das Amt ausgeschlagen. Von April 2005 bis April 2006 war er Vizepräsident der ersten frei gewählten Regierung des Irak seit Saddam Hussein. Der damals 45- oder 46-jährige Sunnit al-Yawar wurde im Mai 2004 Vorsitzender des Übergangsrates, nachdem sein Vorgänger einem Attentat zum Opfer gefallen war. Er gilt als versöhnungsbereiter Politiker und hatte in letzter Zeit sowohl Kritik an einigen irakischen Politikern als auch am UN-Resolutionsentwurf der USA geäußert (am 9. Juni 2004 wurde er nach Änderungen - unter Beteiligung des Irak - einstimmig beschlossen (UN-Resolution 1546) und gibt der Regierung Mitspracherecht bezüglich der Besatzungstruppen). Ghazi al-Yawar ist ein bedeutender Scheich des Stammes der Schammar, der in Arabien weit verbreitet ist und dem auch die Mutter des Königs von Saudi-Arabien, Abdullah, angehörte, und stammt aus Mosul im Nordirak. Da zu den Schammar auch Schiiten zählen, galt der Stammesführer für viele als Chance, die ethnische und religiöse Vielfalt des Irak zu repräsentieren. Zugleich mit dem künftigen Präsidenten verkündete Brahimi am 1. Juni auch dessen Stellvertreter: der Schiit Ibrahim al-Dschafari und der Kurde Rodsch Nuri Schawais. Zum Ministerpräsidenten wurde der schiitische Arzt Iyad Allawi nominiert. Bei den ersten freien Wahlen in der post-Saddam-Ära führte al-Yawar die größte sunnitische Kandidatenliste The Iraqis an. Sie bekam ca. 150.000 Stimmen, was einem Anteil von 1,8 % entspricht. Damit war die Partei viertstärkste Kraft und bekam 5 von 275 Sitzen in der Nationalversammlung. In der neuen irakischen Regierung wurde al-Yawar zusammen mit dem Schiiten Adil Abd al-Mahdi zum Vizepräsidenten ernannt. Er ist somit Stellvertreter des neuen irakischen Präsidenten Jalal Talabani, der ein Kurde ist. Al-Yawar trat im April 2006 von seinen Ämtern zurück und zog sich ins Privatleben zurück. Al-Yawar ist Ingenieur und hat zwei Jahre in Saudi-Arabien studiert, sein Studium dann aber in Großbritannien abgeschlossen. (de)
  • Ghazi al-Yawar (arabisch غازي الياور Ghāzī al-Yāwar; * 1958 in Mosul) ist ein irakischer Stammesführer und Politiker. Er wurde am 1. Juni 2004 vom irakischen Regierungsrat zum ersten Präsidenten des Irak nach Saddam Hussein gewählt. Der zuvor vom UNO-Sonderbeauftragten Lakhdar Brahimi nominierte Adnan Patschatschi hatte das Amt ausgeschlagen. Von April 2005 bis April 2006 war er Vizepräsident der ersten frei gewählten Regierung des Irak seit Saddam Hussein. Der damals 45- oder 46-jährige Sunnit al-Yawar wurde im Mai 2004 Vorsitzender des Übergangsrates, nachdem sein Vorgänger einem Attentat zum Opfer gefallen war. Er gilt als versöhnungsbereiter Politiker und hatte in letzter Zeit sowohl Kritik an einigen irakischen Politikern als auch am UN-Resolutionsentwurf der USA geäußert (am 9. Juni 2004 wurde er nach Änderungen - unter Beteiligung des Irak - einstimmig beschlossen (UN-Resolution 1546) und gibt der Regierung Mitspracherecht bezüglich der Besatzungstruppen). Ghazi al-Yawar ist ein bedeutender Scheich des Stammes der Schammar, der in Arabien weit verbreitet ist und dem auch die Mutter des Königs von Saudi-Arabien, Abdullah, angehörte, und stammt aus Mosul im Nordirak. Da zu den Schammar auch Schiiten zählen, galt der Stammesführer für viele als Chance, die ethnische und religiöse Vielfalt des Irak zu repräsentieren. Zugleich mit dem künftigen Präsidenten verkündete Brahimi am 1. Juni auch dessen Stellvertreter: der Schiit Ibrahim al-Dschafari und der Kurde Rodsch Nuri Schawais. Zum Ministerpräsidenten wurde der schiitische Arzt Iyad Allawi nominiert. Bei den ersten freien Wahlen in der post-Saddam-Ära führte al-Yawar die größte sunnitische Kandidatenliste The Iraqis an. Sie bekam ca. 150.000 Stimmen, was einem Anteil von 1,8 % entspricht. Damit war die Partei viertstärkste Kraft und bekam 5 von 275 Sitzen in der Nationalversammlung. In der neuen irakischen Regierung wurde al-Yawar zusammen mit dem Schiiten Adil Abd al-Mahdi zum Vizepräsidenten ernannt. Er ist somit Stellvertreter des neuen irakischen Präsidenten Jalal Talabani, der ein Kurde ist. Al-Yawar trat im April 2006 von seinen Ämtern zurück und zog sich ins Privatleben zurück. Al-Yawar ist Ingenieur und hat zwei Jahre in Saudi-Arabien studiert, sein Studium dann aber in Großbritannien abgeschlossen. (de)
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  • Ghazi al-Yawar (arabisch غازي الياور Ghāzī al-Yāwar; * 1958 in Mosul) ist ein irakischer Stammesführer und Politiker. Er wurde am 1. Juni 2004 vom irakischen Regierungsrat zum ersten Präsidenten des Irak nach Saddam Hussein gewählt. Der zuvor vom UNO-Sonderbeauftragten Lakhdar Brahimi nominierte Adnan Patschatschi hatte das Amt ausgeschlagen. Von April 2005 bis April 2006 war er Vizepräsident der ersten frei gewählten Regierung des Irak seit Saddam Hussein. Al-Yawar trat im April 2006 von seinen Ämtern zurück und zog sich ins Privatleben zurück. (de)
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