Als gezielte Tötung (engl. targeted killing) versteht man die von einem Staat oder einer Organisation durchgeführte Tötung einer Person, die als ungesetzlicher Kombattant oder allgemeine Bedrohung für die Sicherheit der eigenen Bevölkerung angesehen wird. Die Taktik steht häufig im Zusammenhang mit asymmetrischer Kriegsführung und wird insbesondere gegen Personen angewendet, die sich in Staaten aufhalten, in denen der Einsatz konventioneller Streitkräfte nicht möglich ist und in denen die dortigen Behörden eine straf- oder völkerrechtliche Verfolgung der entsprechenden Person nicht durchsetzen können oder verhindern. Neben geheimdienstlichen Operationen kann dies auch eine Kommandooperation einer polizeilichen oder militärischen Spezialeinheit sein. Die Tötungen können sowohl im eigenen La

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  • Als gezielte Tötung (engl. targeted killing) versteht man die von einem Staat oder einer Organisation durchgeführte Tötung einer Person, die als ungesetzlicher Kombattant oder allgemeine Bedrohung für die Sicherheit der eigenen Bevölkerung angesehen wird. Die Taktik steht häufig im Zusammenhang mit asymmetrischer Kriegsführung und wird insbesondere gegen Personen angewendet, die sich in Staaten aufhalten, in denen der Einsatz konventioneller Streitkräfte nicht möglich ist und in denen die dortigen Behörden eine straf- oder völkerrechtliche Verfolgung der entsprechenden Person nicht durchsetzen können oder verhindern. Neben geheimdienstlichen Operationen kann dies auch eine Kommandooperation einer polizeilichen oder militärischen Spezialeinheit sein. Die Tötungen können sowohl im eigenen Land als auch auf fremden Gebiet erfolgen. In jüngerer Zeit setzen die USA zunehmend ferngesteuerte unbemannte Fluggeräte ein, um identifizierte Gegner in anderen Ländern mit Luft-Boden-Raketen zu töten, wobei auch Unbeteiligte ums Leben kommen können (milit. Kollateralschaden). Die Vorgehensweise ist juristisch und ethisch umstritten, wird aber unter westlichen Staaten bzw. deren Verbündeten in der Regel gegenseitig geduldet. Kritiker bezeichnen das Vorgehen häufig als grundsätzlich illegal und als staatlich sanktionierten Mord, und den Begriff dementsprechend als beschönigend bzw. als Euphemismus. In der jüngeren Vergangenheit führte diese Praxis zu teilweise erheblichen politischen Spannungen, etwa zwischen den USA und Pakistan sowie Israel und mehreren europäischen Ländern. In jüngster Zeit haben die USA vor allem durch die Verstärkung der Drohnenangriffe in Pakistan auf vermeintliche Terrorverdächtige erhebliche Kritik von verschiedenen Seiten auf sich gezogen. Dabei sind nach unabhängigen Studien allein in Pakistan bereits mehrere hundert Unbeteiligte ums Leben gekommen. Auch einige amerikanische Juristen bezeichneten die Praxis in offiziellen Anhörungen als „klaren Bruch des Völkerrechts“. (de)
  • Als gezielte Tötung (engl. targeted killing) versteht man die von einem Staat oder einer Organisation durchgeführte Tötung einer Person, die als ungesetzlicher Kombattant oder allgemeine Bedrohung für die Sicherheit der eigenen Bevölkerung angesehen wird. Die Taktik steht häufig im Zusammenhang mit asymmetrischer Kriegsführung und wird insbesondere gegen Personen angewendet, die sich in Staaten aufhalten, in denen der Einsatz konventioneller Streitkräfte nicht möglich ist und in denen die dortigen Behörden eine straf- oder völkerrechtliche Verfolgung der entsprechenden Person nicht durchsetzen können oder verhindern. Neben geheimdienstlichen Operationen kann dies auch eine Kommandooperation einer polizeilichen oder militärischen Spezialeinheit sein. Die Tötungen können sowohl im eigenen Land als auch auf fremden Gebiet erfolgen. In jüngerer Zeit setzen die USA zunehmend ferngesteuerte unbemannte Fluggeräte ein, um identifizierte Gegner in anderen Ländern mit Luft-Boden-Raketen zu töten, wobei auch Unbeteiligte ums Leben kommen können (milit. Kollateralschaden). Die Vorgehensweise ist juristisch und ethisch umstritten, wird aber unter westlichen Staaten bzw. deren Verbündeten in der Regel gegenseitig geduldet. Kritiker bezeichnen das Vorgehen häufig als grundsätzlich illegal und als staatlich sanktionierten Mord, und den Begriff dementsprechend als beschönigend bzw. als Euphemismus. In der jüngeren Vergangenheit führte diese Praxis zu teilweise erheblichen politischen Spannungen, etwa zwischen den USA und Pakistan sowie Israel und mehreren europäischen Ländern. In jüngster Zeit haben die USA vor allem durch die Verstärkung der Drohnenangriffe in Pakistan auf vermeintliche Terrorverdächtige erhebliche Kritik von verschiedenen Seiten auf sich gezogen. Dabei sind nach unabhängigen Studien allein in Pakistan bereits mehrere hundert Unbeteiligte ums Leben gekommen. Auch einige amerikanische Juristen bezeichneten die Praxis in offiziellen Anhörungen als „klaren Bruch des Völkerrechts“. (de)
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  • Als gezielte Tötung (engl. targeted killing) versteht man die von einem Staat oder einer Organisation durchgeführte Tötung einer Person, die als ungesetzlicher Kombattant oder allgemeine Bedrohung für die Sicherheit der eigenen Bevölkerung angesehen wird. Die Taktik steht häufig im Zusammenhang mit asymmetrischer Kriegsführung und wird insbesondere gegen Personen angewendet, die sich in Staaten aufhalten, in denen der Einsatz konventioneller Streitkräfte nicht möglich ist und in denen die dortigen Behörden eine straf- oder völkerrechtliche Verfolgung der entsprechenden Person nicht durchsetzen können oder verhindern. Neben geheimdienstlichen Operationen kann dies auch eine Kommandooperation einer polizeilichen oder militärischen Spezialeinheit sein. Die Tötungen können sowohl im eigenen La (de)
  • Als gezielte Tötung (engl. targeted killing) versteht man die von einem Staat oder einer Organisation durchgeführte Tötung einer Person, die als ungesetzlicher Kombattant oder allgemeine Bedrohung für die Sicherheit der eigenen Bevölkerung angesehen wird. Die Taktik steht häufig im Zusammenhang mit asymmetrischer Kriegsführung und wird insbesondere gegen Personen angewendet, die sich in Staaten aufhalten, in denen der Einsatz konventioneller Streitkräfte nicht möglich ist und in denen die dortigen Behörden eine straf- oder völkerrechtliche Verfolgung der entsprechenden Person nicht durchsetzen können oder verhindern. Neben geheimdienstlichen Operationen kann dies auch eine Kommandooperation einer polizeilichen oder militärischen Spezialeinheit sein. Die Tötungen können sowohl im eigenen La (de)
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  • Gezielte Tötung (de)
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