Geschlechtsspezifische Formen sind ein wichtiger, wohlbekannter und gut untersuchter Teil der japanischen Sprache. Die Soziolinguistik begann sich in den 1970ern mit der in der Praxis bereits länger bekannten Tatsache zu beschäftigen, dass Frauen und Männer in Japan die Sprache unterschiedlich verwenden, und dass die von Frauen eingenommenen sozialen Rollen und die in Bezug auf diese Rollen vorherrschenden Einstellungen sich in der Sprache niederschlagen. Tatsächlich wurden Unterschiede im Sprachgebrauch durch Mädchen und Jungen bereits im Alter von drei Jahren festgestellt. Geschlechtsbasierte Vorannahmen sind in die japanische Sprache „eingebaut“. Sie sind tatsächlich so wichtig, dass diese Formen ausländischen Studenten eigens beigebracht werden, da die Unfähigkeit, sie zu gebrauchen, d

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  • Geschlechtsspezifische Formen sind ein wichtiger, wohlbekannter und gut untersuchter Teil der japanischen Sprache. Die Soziolinguistik begann sich in den 1970ern mit der in der Praxis bereits länger bekannten Tatsache zu beschäftigen, dass Frauen und Männer in Japan die Sprache unterschiedlich verwenden, und dass die von Frauen eingenommenen sozialen Rollen und die in Bezug auf diese Rollen vorherrschenden Einstellungen sich in der Sprache niederschlagen. Tatsächlich wurden Unterschiede im Sprachgebrauch durch Mädchen und Jungen bereits im Alter von drei Jahren festgestellt. Geschlechtsbasierte Vorannahmen sind in die japanische Sprache „eingebaut“. Sie sind tatsächlich so wichtig, dass diese Formen ausländischen Studenten eigens beigebracht werden, da die Unfähigkeit, sie zu gebrauchen, die Flüssigkeit oder Natürlichkeit der Sprache beeinträchtigen kann. Solche Differenzen werden manchmal als „geschlechtsspezifische Sprache“ bezeichnet. Im Japanischen wird die spezifische Art des Sprachgebrauches weiblicher Sprecher auch als onna kotoba (女言葉, ‚Frauenworte‘) oder joseigo (女性語, ‚Frauensprache‘) bezeichnet. Differenzen im Gebrauch der Sprache reflektieren soziale Normen und Erwartungen an Frauen und Männer. Nach Edward Sapir ist es eine der wichtigsten Funktionen der Sprache, jedem Mitglied der Gesellschaft den Platz zu zeigen, der durch ihre Mitglieder eingenommen wird. Frauen nutzen beispielsweise Bestätigungsfragen wie „…, nicht wahr?“ oder engl. “…, isn’t it?” öfter als Männer. Bestimmte Sprachformen wie Schimpfwörter werden auch für Frauen als weniger passend angesehen als für Männer. Andere Wörter werden für Frauen als eher passend angesehen als für Männer. Im Japanischen spielt das Geschlecht des Sprechers eine wichtige Rolle in der Wortwahl und sogar der Satzstruktur. Frauen und Männer verwenden auch verschiedene Wörter je nach sozialem Status, Alter und anderen Faktoren. Es gibt für alle Sprecher ein komplexes System der Höflichkeit und Formalität. Frauen tendieren dazu, höflichere Formen als Männer zu benutzen. Beispielsweise nutzen manche Frauen die „Ehrenform“ von Substantiven („O-…“), um ihre Kultiviertheit oder Weiblichkeit hervorzuheben. (de)
  • Geschlechtsspezifische Formen sind ein wichtiger, wohlbekannter und gut untersuchter Teil der japanischen Sprache. Die Soziolinguistik begann sich in den 1970ern mit der in der Praxis bereits länger bekannten Tatsache zu beschäftigen, dass Frauen und Männer in Japan die Sprache unterschiedlich verwenden, und dass die von Frauen eingenommenen sozialen Rollen und die in Bezug auf diese Rollen vorherrschenden Einstellungen sich in der Sprache niederschlagen. Tatsächlich wurden Unterschiede im Sprachgebrauch durch Mädchen und Jungen bereits im Alter von drei Jahren festgestellt. Geschlechtsbasierte Vorannahmen sind in die japanische Sprache „eingebaut“. Sie sind tatsächlich so wichtig, dass diese Formen ausländischen Studenten eigens beigebracht werden, da die Unfähigkeit, sie zu gebrauchen, die Flüssigkeit oder Natürlichkeit der Sprache beeinträchtigen kann. Solche Differenzen werden manchmal als „geschlechtsspezifische Sprache“ bezeichnet. Im Japanischen wird die spezifische Art des Sprachgebrauches weiblicher Sprecher auch als onna kotoba (女言葉, ‚Frauenworte‘) oder joseigo (女性語, ‚Frauensprache‘) bezeichnet. Differenzen im Gebrauch der Sprache reflektieren soziale Normen und Erwartungen an Frauen und Männer. Nach Edward Sapir ist es eine der wichtigsten Funktionen der Sprache, jedem Mitglied der Gesellschaft den Platz zu zeigen, der durch ihre Mitglieder eingenommen wird. Frauen nutzen beispielsweise Bestätigungsfragen wie „…, nicht wahr?“ oder engl. “…, isn’t it?” öfter als Männer. Bestimmte Sprachformen wie Schimpfwörter werden auch für Frauen als weniger passend angesehen als für Männer. Andere Wörter werden für Frauen als eher passend angesehen als für Männer. Im Japanischen spielt das Geschlecht des Sprechers eine wichtige Rolle in der Wortwahl und sogar der Satzstruktur. Frauen und Männer verwenden auch verschiedene Wörter je nach sozialem Status, Alter und anderen Faktoren. Es gibt für alle Sprecher ein komplexes System der Höflichkeit und Formalität. Frauen tendieren dazu, höflichere Formen als Männer zu benutzen. Beispielsweise nutzen manche Frauen die „Ehrenform“ von Substantiven („O-…“), um ihre Kultiviertheit oder Weiblichkeit hervorzuheben. (de)
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  • Geschlechtsspezifische Formen sind ein wichtiger, wohlbekannter und gut untersuchter Teil der japanischen Sprache. Die Soziolinguistik begann sich in den 1970ern mit der in der Praxis bereits länger bekannten Tatsache zu beschäftigen, dass Frauen und Männer in Japan die Sprache unterschiedlich verwenden, und dass die von Frauen eingenommenen sozialen Rollen und die in Bezug auf diese Rollen vorherrschenden Einstellungen sich in der Sprache niederschlagen. Tatsächlich wurden Unterschiede im Sprachgebrauch durch Mädchen und Jungen bereits im Alter von drei Jahren festgestellt. Geschlechtsbasierte Vorannahmen sind in die japanische Sprache „eingebaut“. Sie sind tatsächlich so wichtig, dass diese Formen ausländischen Studenten eigens beigebracht werden, da die Unfähigkeit, sie zu gebrauchen, d (de)
  • Geschlechtsspezifische Formen sind ein wichtiger, wohlbekannter und gut untersuchter Teil der japanischen Sprache. Die Soziolinguistik begann sich in den 1970ern mit der in der Praxis bereits länger bekannten Tatsache zu beschäftigen, dass Frauen und Männer in Japan die Sprache unterschiedlich verwenden, und dass die von Frauen eingenommenen sozialen Rollen und die in Bezug auf diese Rollen vorherrschenden Einstellungen sich in der Sprache niederschlagen. Tatsächlich wurden Unterschiede im Sprachgebrauch durch Mädchen und Jungen bereits im Alter von drei Jahren festgestellt. Geschlechtsbasierte Vorannahmen sind in die japanische Sprache „eingebaut“. Sie sind tatsächlich so wichtig, dass diese Formen ausländischen Studenten eigens beigebracht werden, da die Unfähigkeit, sie zu gebrauchen, d (de)
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  • Geschlechtsunterschiede im gesprochenen Japanisch (de)
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