Die Steinigen Äcker waren und sind ein Kennzeichen der Schwäbischen Alb. Der Boden über dem Kalkstein (meist Weißer Jura) ist karg. Die Bodenbildung über Kalksteinfels ist ein langsamer Prozess. Klimafaktoren auf der Alb haben für Ackerbau geeignete Böden in den zurückliegenden 24 Millionen Jahren (Jungtertiär und Pleistozän) immer wieder flächenhaft abgetragen. Ertragreiche Böden, nährstoffreiche Lockersedimente und Kolluvien sammelten sich in tieferen Abschnitten des Albreliefs: in Mulden, Trockentälern und Flussauen.

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  • Die Steinigen Äcker waren und sind ein Kennzeichen der Schwäbischen Alb. Der Boden über dem Kalkstein (meist Weißer Jura) ist karg. Die Bodenbildung über Kalksteinfels ist ein langsamer Prozess. Klimafaktoren auf der Alb haben für Ackerbau geeignete Böden in den zurückliegenden 24 Millionen Jahren (Jungtertiär und Pleistozän) immer wieder flächenhaft abgetragen. Ertragreiche Böden, nährstoffreiche Lockersedimente und Kolluvien sammelten sich in tieferen Abschnitten des Albreliefs: in Mulden, Trockentälern und Flussauen. Mit dem Bevölkerungswachtsum im Spätmittelalter wurden weitere Wälder gerodet und auch ertragsärmere Flächen zu Ackerland gemacht. Auf den Äckern, insbesondere den Hochflächen, kommen vom Fels abgesplitterte Kalksteine immer wieder an die Oberfläche. Das Phänomen tritt heutzutage verstärkt auf, wenn mit Stahl und Technik tiefgründiger gepflügt wird. Auch häufige Frostwechsel bringen Steine durch Auffrieren und Frosthub immer wieder an die Oberfläche. In vorindustrieller Zeit waren ohne Steinlese und mühsame Handarbeit ausreichende Felderträge kaum möglich. Mit der Modernisierung der Landwirtschaft seit dem 18. Jahrhundert, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde grenzwertig ertragreicher Ackerbau aufgegeben. Auf den über Jahrhunderte aufgehäuften oder zu Riegeln gereihten Lesesteinen wuchsen zunächst Pionierpflanzen; später sammelte sich so viel Erdreich an, dass sich die vielfältige Vegetation zu Hecken entwickelte. Im Zuge der Flurbereinigung und der technisierten Großflächenbewirtschaftung wurden Hecken meist planiert. Hinderliche Steine werden heute meist entsorgt. Auf geneigten oder nicht intensiv bewirtschaften Flächen sind Hecken noch heute vereinzelt zu beobachten. Die noch nicht abgegangenen Steinriegel und Hecken werden heute als bedeutende Biotope angesehen, als artenreiche Rückzugsgebiete für Kleingetier. In Einzelfällen sind sie naturschutzrechtlich geschützt. (de)
  • Die Steinigen Äcker waren und sind ein Kennzeichen der Schwäbischen Alb. Der Boden über dem Kalkstein (meist Weißer Jura) ist karg. Die Bodenbildung über Kalksteinfels ist ein langsamer Prozess. Klimafaktoren auf der Alb haben für Ackerbau geeignete Böden in den zurückliegenden 24 Millionen Jahren (Jungtertiär und Pleistozän) immer wieder flächenhaft abgetragen. Ertragreiche Böden, nährstoffreiche Lockersedimente und Kolluvien sammelten sich in tieferen Abschnitten des Albreliefs: in Mulden, Trockentälern und Flussauen. Mit dem Bevölkerungswachtsum im Spätmittelalter wurden weitere Wälder gerodet und auch ertragsärmere Flächen zu Ackerland gemacht. Auf den Äckern, insbesondere den Hochflächen, kommen vom Fels abgesplitterte Kalksteine immer wieder an die Oberfläche. Das Phänomen tritt heutzutage verstärkt auf, wenn mit Stahl und Technik tiefgründiger gepflügt wird. Auch häufige Frostwechsel bringen Steine durch Auffrieren und Frosthub immer wieder an die Oberfläche. In vorindustrieller Zeit waren ohne Steinlese und mühsame Handarbeit ausreichende Felderträge kaum möglich. Mit der Modernisierung der Landwirtschaft seit dem 18. Jahrhundert, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde grenzwertig ertragreicher Ackerbau aufgegeben. Auf den über Jahrhunderte aufgehäuften oder zu Riegeln gereihten Lesesteinen wuchsen zunächst Pionierpflanzen; später sammelte sich so viel Erdreich an, dass sich die vielfältige Vegetation zu Hecken entwickelte. Im Zuge der Flurbereinigung und der technisierten Großflächenbewirtschaftung wurden Hecken meist planiert. Hinderliche Steine werden heute meist entsorgt. Auf geneigten oder nicht intensiv bewirtschaften Flächen sind Hecken noch heute vereinzelt zu beobachten. Die noch nicht abgegangenen Steinriegel und Hecken werden heute als bedeutende Biotope angesehen, als artenreiche Rückzugsgebiete für Kleingetier. In Einzelfällen sind sie naturschutzrechtlich geschützt. (de)
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  • Die Steinigen Äcker waren und sind ein Kennzeichen der Schwäbischen Alb. Der Boden über dem Kalkstein (meist Weißer Jura) ist karg. Die Bodenbildung über Kalksteinfels ist ein langsamer Prozess. Klimafaktoren auf der Alb haben für Ackerbau geeignete Böden in den zurückliegenden 24 Millionen Jahren (Jungtertiär und Pleistozän) immer wieder flächenhaft abgetragen. Ertragreiche Böden, nährstoffreiche Lockersedimente und Kolluvien sammelten sich in tieferen Abschnitten des Albreliefs: in Mulden, Trockentälern und Flussauen. (de)
  • Die Steinigen Äcker waren und sind ein Kennzeichen der Schwäbischen Alb. Der Boden über dem Kalkstein (meist Weißer Jura) ist karg. Die Bodenbildung über Kalksteinfels ist ein langsamer Prozess. Klimafaktoren auf der Alb haben für Ackerbau geeignete Böden in den zurückliegenden 24 Millionen Jahren (Jungtertiär und Pleistozän) immer wieder flächenhaft abgetragen. Ertragreiche Böden, nährstoffreiche Lockersedimente und Kolluvien sammelten sich in tieferen Abschnitten des Albreliefs: in Mulden, Trockentälern und Flussauen. (de)
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  • Geschichte schwäbischer Steinäcker (de)
  • Geschichte schwäbischer Steinäcker (de)
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