Als Schriftmaterialien, Schriftmittel oder Schriftmedien bezeichnet man alle von der ältesten bis zur neuesten Zeit alle Materialien und Gegenstände, die konventionell als Träger von Schrift benutzt werden – im Unterschied zu Schreibmaterialien (alle zum Schreiben dienenden Materialien, Hilfsmittel und Geräte, beispielsweise Schreibgerät). Abhängig davon, ob es sich um beschriebenes oder bedrucktes Material handelt, spricht man auch von Beschreibstoff und Bedruckstoff. Steinerne Inschriften verwendet man auch heute noch auf Friedhöfen, Denkmalen und Gedenktafeln.

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  • Als Schriftmaterialien, Schriftmittel oder Schriftmedien bezeichnet man alle von der ältesten bis zur neuesten Zeit alle Materialien und Gegenstände, die konventionell als Träger von Schrift benutzt werden – im Unterschied zu Schreibmaterialien (alle zum Schreiben dienenden Materialien, Hilfsmittel und Geräte, beispielsweise Schreibgerät). Abhängig davon, ob es sich um beschriebenes oder bedrucktes Material handelt, spricht man auch von Beschreibstoff und Bedruckstoff. Erdhügel, Baumpflanzungen, Steinhaufen, Felswände, Pfähle und Kreuze waren solche im weitesten Sinn erste Schriftzeichen, die anderen dokumentierten, dass dort Tote ruhten, große Taten geschehen seien oder welcher Weg von hier zur nächsten Ansiedlung führt. Bei diesen Merk- und Denkmalen gab – analog der geschriebenen Schrift im engeren Sinn – die mündliche Überlieferung (Tradition) die weitere Erklärung; allmählich fügte man bezeichnende Figuren hinzu, zur Unterscheidung und Unterstützung des Gedächtnisses. Schon in ältester Zeit drückte man mit Stäbchen die Schrift als Figuren und Keile, wie die Funde im alten Akkad (Chaldäa) zeigen, in Tonplatten, welche nach der Schrift an der Sonne gebacken wurden. Ebenso tat man in Niniveh, Babylon und Sipphara (Stadt der Bücher), in den Städten zwischen dem Tigris und Euphrat. Bei Überschwemmungen gingen mit den tönernen Häusern auch die meisten tönernen Bibliotheken verloren, deshalb brannte man später die Tonmassen nach der Schrift, wie man denn auch die für Bauten geformten Backsteine zu Ziegeln (sigillae) brannte. In tonlosen Ländern versuchte man zuerst, die zum Eingravieren von Schrift geeignetsten Steinarten zu verwenden, welche zugleich eine große Dauerhaftigkeit erwarten ließen. Schiefer, Marmor, Gips, Porphyr (das alte Purpur) und Kalksteine waren das Schriftmittel der steinernen Bibliotheken der Chinesen, Arier, Iranier und Ägypter; an Stelle der Stäbchen waren Meißel, Keil und Schlägel getreten. Im 4. Jahrtausend v. Chr. diente die Schrift wahrscheinlich zunächst für Wirtschaftstexte, den Kult und die Astronomie, später im Zuge der Bildung der Staatswesen wie Sumer, Ägypten, China, Chaldäa, Assyrien, Babylon der Dokumentation von Gesetzen, dem Ruhm der Herrscher zu Lebzeiten und vor allem im Tode durch die Errichtung Grabstätten, die mit Nachricht über den Toten (Lypogäen, Pyramiden) versehen wurden. Steinerne Inschriften verwendet man auch heute noch auf Friedhöfen, Denkmalen und Gedenktafeln. Die Hieroglyphe in der Kolossalgestalt verkleinerte sich bei allen Völkern zur hieratischen und endlich zur demotischen (volkstümlichen) Schrift, der Handelsverkehr verlangte, wie die Wissenschaft, immer häufigere und damit gedrängtere Niederschriften, das steinerne Material musste verlassen werden und man wandte sich ans Pflanzenreich. (de)
  • Als Schriftmaterialien, Schriftmittel oder Schriftmedien bezeichnet man alle von der ältesten bis zur neuesten Zeit alle Materialien und Gegenstände, die konventionell als Träger von Schrift benutzt werden – im Unterschied zu Schreibmaterialien (alle zum Schreiben dienenden Materialien, Hilfsmittel und Geräte, beispielsweise Schreibgerät). Abhängig davon, ob es sich um beschriebenes oder bedrucktes Material handelt, spricht man auch von Beschreibstoff und Bedruckstoff. Erdhügel, Baumpflanzungen, Steinhaufen, Felswände, Pfähle und Kreuze waren solche im weitesten Sinn erste Schriftzeichen, die anderen dokumentierten, dass dort Tote ruhten, große Taten geschehen seien oder welcher Weg von hier zur nächsten Ansiedlung führt. Bei diesen Merk- und Denkmalen gab – analog der geschriebenen Schrift im engeren Sinn – die mündliche Überlieferung (Tradition) die weitere Erklärung; allmählich fügte man bezeichnende Figuren hinzu, zur Unterscheidung und Unterstützung des Gedächtnisses. Schon in ältester Zeit drückte man mit Stäbchen die Schrift als Figuren und Keile, wie die Funde im alten Akkad (Chaldäa) zeigen, in Tonplatten, welche nach der Schrift an der Sonne gebacken wurden. Ebenso tat man in Niniveh, Babylon und Sipphara (Stadt der Bücher), in den Städten zwischen dem Tigris und Euphrat. Bei Überschwemmungen gingen mit den tönernen Häusern auch die meisten tönernen Bibliotheken verloren, deshalb brannte man später die Tonmassen nach der Schrift, wie man denn auch die für Bauten geformten Backsteine zu Ziegeln (sigillae) brannte. In tonlosen Ländern versuchte man zuerst, die zum Eingravieren von Schrift geeignetsten Steinarten zu verwenden, welche zugleich eine große Dauerhaftigkeit erwarten ließen. Schiefer, Marmor, Gips, Porphyr (das alte Purpur) und Kalksteine waren das Schriftmittel der steinernen Bibliotheken der Chinesen, Arier, Iranier und Ägypter; an Stelle der Stäbchen waren Meißel, Keil und Schlägel getreten. Im 4. Jahrtausend v. Chr. diente die Schrift wahrscheinlich zunächst für Wirtschaftstexte, den Kult und die Astronomie, später im Zuge der Bildung der Staatswesen wie Sumer, Ägypten, China, Chaldäa, Assyrien, Babylon der Dokumentation von Gesetzen, dem Ruhm der Herrscher zu Lebzeiten und vor allem im Tode durch die Errichtung Grabstätten, die mit Nachricht über den Toten (Lypogäen, Pyramiden) versehen wurden. Steinerne Inschriften verwendet man auch heute noch auf Friedhöfen, Denkmalen und Gedenktafeln. Die Hieroglyphe in der Kolossalgestalt verkleinerte sich bei allen Völkern zur hieratischen und endlich zur demotischen (volkstümlichen) Schrift, der Handelsverkehr verlangte, wie die Wissenschaft, immer häufigere und damit gedrängtere Niederschriften, das steinerne Material musste verlassen werden und man wandte sich ans Pflanzenreich. (de)
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  • Als Schriftmaterialien, Schriftmittel oder Schriftmedien bezeichnet man alle von der ältesten bis zur neuesten Zeit alle Materialien und Gegenstände, die konventionell als Träger von Schrift benutzt werden – im Unterschied zu Schreibmaterialien (alle zum Schreiben dienenden Materialien, Hilfsmittel und Geräte, beispielsweise Schreibgerät). Abhängig davon, ob es sich um beschriebenes oder bedrucktes Material handelt, spricht man auch von Beschreibstoff und Bedruckstoff. Steinerne Inschriften verwendet man auch heute noch auf Friedhöfen, Denkmalen und Gedenktafeln. (de)
  • Als Schriftmaterialien, Schriftmittel oder Schriftmedien bezeichnet man alle von der ältesten bis zur neuesten Zeit alle Materialien und Gegenstände, die konventionell als Träger von Schrift benutzt werden – im Unterschied zu Schreibmaterialien (alle zum Schreiben dienenden Materialien, Hilfsmittel und Geräte, beispielsweise Schreibgerät). Abhängig davon, ob es sich um beschriebenes oder bedrucktes Material handelt, spricht man auch von Beschreibstoff und Bedruckstoff. Steinerne Inschriften verwendet man auch heute noch auf Friedhöfen, Denkmalen und Gedenktafeln. (de)
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  • Geschichte der Schriftmedien (de)
  • Geschichte der Schriftmedien (de)
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