Die Geschichte der Juden in Polen begann vor mehr als einem Jahrtausend. Sie reicht von einer langen Periode der religiösen Toleranz und eines relativen Wohlstands der jüdischen Bevölkerung des Landes bis zu ihrer fast vollständigen Vernichtung während der deutschen Besetzung Polens.

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  • Die Geschichte der Juden in Polen begann vor mehr als einem Jahrtausend. Sie reicht von einer langen Periode der religiösen Toleranz und eines relativen Wohlstands der jüdischen Bevölkerung des Landes bis zu ihrer fast vollständigen Vernichtung während der deutschen Besetzung Polens. Seit der Gründung des Königreichs Polen im 10. Jahrhundert war Polen einer der tolerantesten Staaten Europas. Mit dem 1264 von Herzog Bolesław dem Frommen von Großpolen (1221–1279) erlassenen „Statut von Kalisch“ und seiner Bestätigung und Erweiterung durch König Kasimir den Großen im Jahr 1334 erhielten die Juden weitgehende Rechte zugestanden und Polen wurde zur Heimat für eine der größten und vitalsten jüdischen Gemeinden der Welt. Die Schwächung der litauisch-polnischen Union durch feindliche Invasionen und interne kulturelle Veränderungen, die protestantische Reformation und die katholische Gegenreformation, schwächten Polens traditionelle Toleranz seit dem 17. Jahrhundert und führten zu einer Verschlechterung der Lage der Juden in Polen. Nach den Teilungen Polens und dem Ende Polens als souveräner Staat 1795 wurden die polnischen Juden Untertanen der Teilungsmächte Russland, Österreich und Preußen. Nach dem Ersten Weltkrieg, 1918, als Polen die Unabhängigkeit wiedererlangte, lebten mehr als drei Millionen Juden in Polen und bildeten eine der größten jüdischen Gemeinschaften der Welt. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges lebten in Polen rund 3.350.000 Juden. Rund 90 % von ihnen wurden während der deutschen Besatzung von den deutschen Nationalsozialisten ermordet. Der auch im katholischen Polen existierende Antisemitismus führte dazu, dass sich manche Polen, trotz anti-deutscher Haltung, an der Ermordung von Juden beteiligten, wie etwa im Massaker von Jedwabne. Andere Polen riskierten hingegen das Leben ihrer gesamten Familie, um Juden vor der Vernichtung durch die deutschen Nationalsozialisten zu retten. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es im kommunistisch dominierten Nachkriegspolen wiederholt zu Ausschreitungen gegen Juden, wie etwa 1946 im Pogrom von Kielce, oder bei der staatlich geförderten antisemitischen Kampagne im Jahre 1968. Die meisten der 180.000 bis 240.000 polnischen Juden, die den Genozid überlebt hatten, wanderten nach dem Krieg aus der Volksrepublik Polen aus, viele von ihnen in den neugegründeten Staat Israel.Die derzeitigen jüdischen Gemeinden in Polen zählen etwa 8000 bis 12.000 Mitglieder, wobei die tatsächliche Zahl der Juden höher sein dürfte. (de)
  • Die Geschichte der Juden in Polen begann vor mehr als einem Jahrtausend. Sie reicht von einer langen Periode der religiösen Toleranz und eines relativen Wohlstands der jüdischen Bevölkerung des Landes bis zu ihrer fast vollständigen Vernichtung während der deutschen Besetzung Polens. Seit der Gründung des Königreichs Polen im 10. Jahrhundert war Polen einer der tolerantesten Staaten Europas. Mit dem 1264 von Herzog Bolesław dem Frommen von Großpolen (1221–1279) erlassenen „Statut von Kalisch“ und seiner Bestätigung und Erweiterung durch König Kasimir den Großen im Jahr 1334 erhielten die Juden weitgehende Rechte zugestanden und Polen wurde zur Heimat für eine der größten und vitalsten jüdischen Gemeinden der Welt. Die Schwächung der litauisch-polnischen Union durch feindliche Invasionen und interne kulturelle Veränderungen, die protestantische Reformation und die katholische Gegenreformation, schwächten Polens traditionelle Toleranz seit dem 17. Jahrhundert und führten zu einer Verschlechterung der Lage der Juden in Polen. Nach den Teilungen Polens und dem Ende Polens als souveräner Staat 1795 wurden die polnischen Juden Untertanen der Teilungsmächte Russland, Österreich und Preußen. Nach dem Ersten Weltkrieg, 1918, als Polen die Unabhängigkeit wiedererlangte, lebten mehr als drei Millionen Juden in Polen und bildeten eine der größten jüdischen Gemeinschaften der Welt. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges lebten in Polen rund 3.350.000 Juden. Rund 90 % von ihnen wurden während der deutschen Besatzung von den deutschen Nationalsozialisten ermordet. Der auch im katholischen Polen existierende Antisemitismus führte dazu, dass sich manche Polen, trotz anti-deutscher Haltung, an der Ermordung von Juden beteiligten, wie etwa im Massaker von Jedwabne. Andere Polen riskierten hingegen das Leben ihrer gesamten Familie, um Juden vor der Vernichtung durch die deutschen Nationalsozialisten zu retten. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es im kommunistisch dominierten Nachkriegspolen wiederholt zu Ausschreitungen gegen Juden, wie etwa 1946 im Pogrom von Kielce, oder bei der staatlich geförderten antisemitischen Kampagne im Jahre 1968. Die meisten der 180.000 bis 240.000 polnischen Juden, die den Genozid überlebt hatten, wanderten nach dem Krieg aus der Volksrepublik Polen aus, viele von ihnen in den neugegründeten Staat Israel.Die derzeitigen jüdischen Gemeinden in Polen zählen etwa 8000 bis 12.000 Mitglieder, wobei die tatsächliche Zahl der Juden höher sein dürfte. (de)
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  • Geschichte der Juden in Polen (de)
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