Die Geschichte der Juden in Litauen geht bis ins frühe Mittelalter zurück. Die ersten Juden waren wahrscheinlich von Südosten ins Gebiet des späteren Großfürstentums Litauen eingewandert. In bedeutend größerer Zahl wanderten aschkenasische Juden ab Ende des 11. Jahrhunderts infolge der Judenverfolgungen während der Zeit der Kreuzzüge und der großen Pest sowie zahlreicher lokaler Massaker und Vertreibungen aus deutschsprachigen Gebieten ostwärts zuerst in die slawischen und dann auch in die baltischen Länder. Die zumeist religiös toleranten polnischen und litauischen Herrscher förderten die Ansiedlung jüdischer Einwanderer, deren Kenntnisse und Kontakte für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Länder von großem Nutzen war. Nicht nur im Königreich Polen, sondern auch im aus der Personalunio

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  • Die Geschichte der Juden in Litauen geht bis ins frühe Mittelalter zurück. Die ersten Juden waren wahrscheinlich von Südosten ins Gebiet des späteren Großfürstentums Litauen eingewandert. In bedeutend größerer Zahl wanderten aschkenasische Juden ab Ende des 11. Jahrhunderts infolge der Judenverfolgungen während der Zeit der Kreuzzüge und der großen Pest sowie zahlreicher lokaler Massaker und Vertreibungen aus deutschsprachigen Gebieten ostwärts zuerst in die slawischen und dann auch in die baltischen Länder. Die zumeist religiös toleranten polnischen und litauischen Herrscher förderten die Ansiedlung jüdischer Einwanderer, deren Kenntnisse und Kontakte für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Länder von großem Nutzen war. Nicht nur im Königreich Polen, sondern auch im aus der Personalunion von Litauen und Polen als Teil der Realunion verbleibenden Großfürstentum Litauen, das mit dem in der jüdischen Kulturgeschichte als „Litauen“ (hebräisch „Lita“ oder „Lito“, jiddisch „Lite“) bezeichneten Gebiet weitgehend übereinstimmt, wuchs die Zahl der jüdischen Bevölkerung und der jüdischen Gemeinden, denen eine weitgehende Autonomie in inneren Angelegenheiten zugestanden wurde. Im 17. und 18. Jahrhundert entwickelte sich das Großfürstentum Litauen allmählich zu einem der Zentren des Ostjudentums mit Wilna, das als „Jerusalem Litauens“ oder „Jerusalem des Nordens“ bezeichnet wurde, als seinem Mittelpunkt und bildete die Grundlage dessen, was sich im 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg zu einer typisch litauisch-jüdischen Kultur und Gelehrsamkeit entfaltete. Vor der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkrieges lebten mehr als eine Million Juden auf dem Gebiet des historischen Litauen, verteilt auf sechs Staaten: Lettische SSR: 94.000, Litauische SSR: 147.000, Polen: 505.000, Russische SFSR: 4000, Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik: 375.000, Ukrainische SSR: 32.000. Mehr als 90 % von ihnen wurden während der deutschen Besatzung von Deutschen und ihren lokalen Helfern ermordet. (de)
  • Die Geschichte der Juden in Litauen geht bis ins frühe Mittelalter zurück. Die ersten Juden waren wahrscheinlich von Südosten ins Gebiet des späteren Großfürstentums Litauen eingewandert. In bedeutend größerer Zahl wanderten aschkenasische Juden ab Ende des 11. Jahrhunderts infolge der Judenverfolgungen während der Zeit der Kreuzzüge und der großen Pest sowie zahlreicher lokaler Massaker und Vertreibungen aus deutschsprachigen Gebieten ostwärts zuerst in die slawischen und dann auch in die baltischen Länder. Die zumeist religiös toleranten polnischen und litauischen Herrscher förderten die Ansiedlung jüdischer Einwanderer, deren Kenntnisse und Kontakte für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Länder von großem Nutzen war. Nicht nur im Königreich Polen, sondern auch im aus der Personalunion von Litauen und Polen als Teil der Realunion verbleibenden Großfürstentum Litauen, das mit dem in der jüdischen Kulturgeschichte als „Litauen“ (hebräisch „Lita“ oder „Lito“, jiddisch „Lite“) bezeichneten Gebiet weitgehend übereinstimmt, wuchs die Zahl der jüdischen Bevölkerung und der jüdischen Gemeinden, denen eine weitgehende Autonomie in inneren Angelegenheiten zugestanden wurde. Im 17. und 18. Jahrhundert entwickelte sich das Großfürstentum Litauen allmählich zu einem der Zentren des Ostjudentums mit Wilna, das als „Jerusalem Litauens“ oder „Jerusalem des Nordens“ bezeichnet wurde, als seinem Mittelpunkt und bildete die Grundlage dessen, was sich im 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg zu einer typisch litauisch-jüdischen Kultur und Gelehrsamkeit entfaltete. Vor der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkrieges lebten mehr als eine Million Juden auf dem Gebiet des historischen Litauen, verteilt auf sechs Staaten: Lettische SSR: 94.000, Litauische SSR: 147.000, Polen: 505.000, Russische SFSR: 4000, Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik: 375.000, Ukrainische SSR: 32.000. Mehr als 90 % von ihnen wurden während der deutschen Besatzung von Deutschen und ihren lokalen Helfern ermordet. (de)
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  • Die Geschichte der Juden in Litauen geht bis ins frühe Mittelalter zurück. Die ersten Juden waren wahrscheinlich von Südosten ins Gebiet des späteren Großfürstentums Litauen eingewandert. In bedeutend größerer Zahl wanderten aschkenasische Juden ab Ende des 11. Jahrhunderts infolge der Judenverfolgungen während der Zeit der Kreuzzüge und der großen Pest sowie zahlreicher lokaler Massaker und Vertreibungen aus deutschsprachigen Gebieten ostwärts zuerst in die slawischen und dann auch in die baltischen Länder. Die zumeist religiös toleranten polnischen und litauischen Herrscher förderten die Ansiedlung jüdischer Einwanderer, deren Kenntnisse und Kontakte für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Länder von großem Nutzen war. Nicht nur im Königreich Polen, sondern auch im aus der Personalunio (de)
  • Die Geschichte der Juden in Litauen geht bis ins frühe Mittelalter zurück. Die ersten Juden waren wahrscheinlich von Südosten ins Gebiet des späteren Großfürstentums Litauen eingewandert. In bedeutend größerer Zahl wanderten aschkenasische Juden ab Ende des 11. Jahrhunderts infolge der Judenverfolgungen während der Zeit der Kreuzzüge und der großen Pest sowie zahlreicher lokaler Massaker und Vertreibungen aus deutschsprachigen Gebieten ostwärts zuerst in die slawischen und dann auch in die baltischen Länder. Die zumeist religiös toleranten polnischen und litauischen Herrscher förderten die Ansiedlung jüdischer Einwanderer, deren Kenntnisse und Kontakte für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Länder von großem Nutzen war. Nicht nur im Königreich Polen, sondern auch im aus der Personalunio (de)
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  • Geschichte der Juden in Litauen (de)
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