Möglicherweise bereits um 40.000 v. Chr. wanderten über die damals trockene Beringstraße Menschen vom asiatischen Kontinent ein und besiedelten den amerikanischen Kontinent. Die Einwanderung in Südamerika erfolgte demnach etwa 20.000 bis 10.000 v. Chr. Jedenfalls stammen aus diesem Zeitraum die Höhlenmalereien in der Gegend um die Stadt Ayacucho und den Lauricocha-Höhlen an der Quelle des Rio Marañón, die 1957 gefunden wurden. Um 4000 v. Chr. begann die Züchtung von Lamas. Im engen Zusammenhang dürfte die Wari-Kultur stehen, die viel später um die Stadt Ayacucho existiert hat.

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  • Möglicherweise bereits um 40.000 v. Chr. wanderten über die damals trockene Beringstraße Menschen vom asiatischen Kontinent ein und besiedelten den amerikanischen Kontinent. Die Einwanderung in Südamerika erfolgte demnach etwa 20.000 bis 10.000 v. Chr. Jedenfalls stammen aus diesem Zeitraum die Höhlenmalereien in der Gegend um die Stadt Ayacucho und den Lauricocha-Höhlen an der Quelle des Rio Marañón, die 1957 gefunden wurden. Die ältesten bisher bekannten Monumentalbauten der Norte-Chico-Kultur stammen aus der Zeit um 3200 v. Chr. Stufenförmige Pyramiden, Prozessionsstraßen und riesige eingefasste Höfe fanden sich in Sechín Bajo im Casmatal, 370 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lima. Die 1992 entdeckte Fundstätte wird seit 2003 von deutschen Archäologen ausgegraben. Als gesichert gilt, dass die Kultur Mais, Erdnüsse, Maniok und Kürbisse anpflanzte und künstliche Bewässerung kannte. In Grabungsschichten aus der Zeit um 1700 v. Chr. fanden sich zudem zahlreiche Ritzzeichnungen, die ein Mischwesen aus Kaiman und Mensch darstellen. Da französische Archäologen im Osten Ecuadors Relikte einer Kultur fanden, die gleichfalls den Kaiman darstellte, und die auf 2450 v. Chr. datiert wurden, könnten kulturelle Einflüsse aus dem Dschungelgebiet die Kultur von Sechin inspiriert haben. In den Anden konnten jedenfalls keine Kaimane leben, daher liegt der Verdacht nahe, dass diese Kultur aus den Niederungen am Ostrand der Anden stammte. Um 4000 v. Chr. begann die Züchtung von Lamas. Die Stadt Caral wurde 1996 entdeckt und ist die älteste Stadt auf dem amerikanischen Kontinent. Die dortige Stufenpyramide wurde 2001 auf das Jahr 2627 v. Chr. datiert. Gefunden wurden Häuser für zumindest 3000 Menschen, Amphitheater und Tempelanlagen. Weitere Funde beweisen, dass die Bevölkerung Handel mit den Küsten- und Amazonasgebieten trieb. Bis zu diesen Funden galt die Kultur von Chavín de Huántar, die etwa 800 v. Chr. bis 300 v. Chr. existierte, als die älteste. Die in der Huántar-Kunst verwendeten Motive Raubkatze, Vogel und Schlange, legen eine Verbindung zur Olmeken-Kultur nahe. In denselben Zeitrahmen fällt die durch ihre Mumien bekannte Paracas-Kultur in der Gegend um die Hauptstadt. Es ist allerdings unklar, ob in dieser Gegend wirklich eine eigene Kultur existierte oder die Toten wegen der trockenen, konservierenden Luft von weit her herangeschafft wurden. Um den Titicacasee bestand von etwa 1500 v. Chr. bis 1200 n. Chr. die Tiahuanaco-Kultur. Ob es tatsächlich ein Tiahuanaco-Reich gegeben hat ist nicht geklärt. Spuren dieser Kultur finden sich zudem in Bolivien und im Norden Chiles. Im engen Zusammenhang dürfte die Wari-Kultur stehen, die viel später um die Stadt Ayacucho existiert hat. Um 200 v. Chr. bis 600 n. Chr. finden sich Spuren der so genannten Nazca-Kultur, die nach dem Ort Nazca, etwa 500 km südlich von Lima benannt wurde. Auf sie gehen die vieldeutigen Nazca-Linien zurück. Auch diese Kultur basierte auf künstlicher Bewässerung, worauf zahlreiche Bewässerungskanäle hinweisen. Zwischen dem 1. und dem 8. Jahrhundert existierte im Norden die Mochica-Kultur, die im Wüstenstreifen an der Pazifikküste Landbau mit ausgeklügelten Bewässerungssystemen betrieb. Sowohl die Keramik als auch die Metallverarbeitung waren hoch entwickelt. Neben Gold und Silber wurde Kupfer verarbeitet. Es bestanden mehrere Fürstentümer, die möglicherweise infolge eines El Niño-Ereignisses untergingen. In der Zeit von 1250 bis 1470 dominierten die Chimús mit der riesigen Hauptstadt Chan Chan in der Gegend um Trujillo den Andenraum. Ihre Fähigkeiten im Kunsthandwerk waren weniger ausgeprägt. Sie legten mehr Wert auf die Serienproduktion von Nutzgegenständen. Es gelang ihnen, die steigende Einwohnerzahl mittels gewaltiger Bewässerungssysteme zu versorgen. Am Ostrand der Anden lebten von 800 bis 1600 die Chachapoyas. Von ihnen ist nur sehr wenig bekannt. Berühmt sind die Felsengräber, die sie an hohen Steilklippen hinterlassen haben. Im 16. Jahrhundert verschwanden die Chachapoyas spurlos. Die bekannteste Kultur (ca. 1200–1532) ist die der Inka, deren militärische und organisatorische Fähigkeiten ein riesiges Reich geschaffen hatten. Dieses Reich war bei der Ankunft der Spanier allerdings zutiefst gespalten – es herrschte Bürgerkrieg zwischen den Brüdern Atahualpa (Sitz in Quito) und Huáscar. Francisco Pizarro eroberte das Reich für Spanien. Die nachfolgende Tabelle führt die peruanischen Kulturepochen auf, wie sie von einer Reihe von Archäologen nach derzeitigem Kenntnisstand gesehen werden. (de)
  • Möglicherweise bereits um 40.000 v. Chr. wanderten über die damals trockene Beringstraße Menschen vom asiatischen Kontinent ein und besiedelten den amerikanischen Kontinent. Die Einwanderung in Südamerika erfolgte demnach etwa 20.000 bis 10.000 v. Chr. Jedenfalls stammen aus diesem Zeitraum die Höhlenmalereien in der Gegend um die Stadt Ayacucho und den Lauricocha-Höhlen an der Quelle des Rio Marañón, die 1957 gefunden wurden. Die ältesten bisher bekannten Monumentalbauten der Norte-Chico-Kultur stammen aus der Zeit um 3200 v. Chr. Stufenförmige Pyramiden, Prozessionsstraßen und riesige eingefasste Höfe fanden sich in Sechín Bajo im Casmatal, 370 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lima. Die 1992 entdeckte Fundstätte wird seit 2003 von deutschen Archäologen ausgegraben. Als gesichert gilt, dass die Kultur Mais, Erdnüsse, Maniok und Kürbisse anpflanzte und künstliche Bewässerung kannte. In Grabungsschichten aus der Zeit um 1700 v. Chr. fanden sich zudem zahlreiche Ritzzeichnungen, die ein Mischwesen aus Kaiman und Mensch darstellen. Da französische Archäologen im Osten Ecuadors Relikte einer Kultur fanden, die gleichfalls den Kaiman darstellte, und die auf 2450 v. Chr. datiert wurden, könnten kulturelle Einflüsse aus dem Dschungelgebiet die Kultur von Sechin inspiriert haben. In den Anden konnten jedenfalls keine Kaimane leben, daher liegt der Verdacht nahe, dass diese Kultur aus den Niederungen am Ostrand der Anden stammte. Um 4000 v. Chr. begann die Züchtung von Lamas. Die Stadt Caral wurde 1996 entdeckt und ist die älteste Stadt auf dem amerikanischen Kontinent. Die dortige Stufenpyramide wurde 2001 auf das Jahr 2627 v. Chr. datiert. Gefunden wurden Häuser für zumindest 3000 Menschen, Amphitheater und Tempelanlagen. Weitere Funde beweisen, dass die Bevölkerung Handel mit den Küsten- und Amazonasgebieten trieb. Bis zu diesen Funden galt die Kultur von Chavín de Huántar, die etwa 800 v. Chr. bis 300 v. Chr. existierte, als die älteste. Die in der Huántar-Kunst verwendeten Motive Raubkatze, Vogel und Schlange, legen eine Verbindung zur Olmeken-Kultur nahe. In denselben Zeitrahmen fällt die durch ihre Mumien bekannte Paracas-Kultur in der Gegend um die Hauptstadt. Es ist allerdings unklar, ob in dieser Gegend wirklich eine eigene Kultur existierte oder die Toten wegen der trockenen, konservierenden Luft von weit her herangeschafft wurden. Um den Titicacasee bestand von etwa 1500 v. Chr. bis 1200 n. Chr. die Tiahuanaco-Kultur. Ob es tatsächlich ein Tiahuanaco-Reich gegeben hat ist nicht geklärt. Spuren dieser Kultur finden sich zudem in Bolivien und im Norden Chiles. Im engen Zusammenhang dürfte die Wari-Kultur stehen, die viel später um die Stadt Ayacucho existiert hat. Um 200 v. Chr. bis 600 n. Chr. finden sich Spuren der so genannten Nazca-Kultur, die nach dem Ort Nazca, etwa 500 km südlich von Lima benannt wurde. Auf sie gehen die vieldeutigen Nazca-Linien zurück. Auch diese Kultur basierte auf künstlicher Bewässerung, worauf zahlreiche Bewässerungskanäle hinweisen. Zwischen dem 1. und dem 8. Jahrhundert existierte im Norden die Mochica-Kultur, die im Wüstenstreifen an der Pazifikküste Landbau mit ausgeklügelten Bewässerungssystemen betrieb. Sowohl die Keramik als auch die Metallverarbeitung waren hoch entwickelt. Neben Gold und Silber wurde Kupfer verarbeitet. Es bestanden mehrere Fürstentümer, die möglicherweise infolge eines El Niño-Ereignisses untergingen. In der Zeit von 1250 bis 1470 dominierten die Chimús mit der riesigen Hauptstadt Chan Chan in der Gegend um Trujillo den Andenraum. Ihre Fähigkeiten im Kunsthandwerk waren weniger ausgeprägt. Sie legten mehr Wert auf die Serienproduktion von Nutzgegenständen. Es gelang ihnen, die steigende Einwohnerzahl mittels gewaltiger Bewässerungssysteme zu versorgen. Am Ostrand der Anden lebten von 800 bis 1600 die Chachapoyas. Von ihnen ist nur sehr wenig bekannt. Berühmt sind die Felsengräber, die sie an hohen Steilklippen hinterlassen haben. Im 16. Jahrhundert verschwanden die Chachapoyas spurlos. Die bekannteste Kultur (ca. 1200–1532) ist die der Inka, deren militärische und organisatorische Fähigkeiten ein riesiges Reich geschaffen hatten. Dieses Reich war bei der Ankunft der Spanier allerdings zutiefst gespalten – es herrschte Bürgerkrieg zwischen den Brüdern Atahualpa (Sitz in Quito) und Huáscar. Francisco Pizarro eroberte das Reich für Spanien. Die nachfolgende Tabelle führt die peruanischen Kulturepochen auf, wie sie von einer Reihe von Archäologen nach derzeitigem Kenntnisstand gesehen werden. (de)
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  • Möglicherweise bereits um 40.000 v. Chr. wanderten über die damals trockene Beringstraße Menschen vom asiatischen Kontinent ein und besiedelten den amerikanischen Kontinent. Die Einwanderung in Südamerika erfolgte demnach etwa 20.000 bis 10.000 v. Chr. Jedenfalls stammen aus diesem Zeitraum die Höhlenmalereien in der Gegend um die Stadt Ayacucho und den Lauricocha-Höhlen an der Quelle des Rio Marañón, die 1957 gefunden wurden. Um 4000 v. Chr. begann die Züchtung von Lamas. Im engen Zusammenhang dürfte die Wari-Kultur stehen, die viel später um die Stadt Ayacucho existiert hat. (de)
  • Möglicherweise bereits um 40.000 v. Chr. wanderten über die damals trockene Beringstraße Menschen vom asiatischen Kontinent ein und besiedelten den amerikanischen Kontinent. Die Einwanderung in Südamerika erfolgte demnach etwa 20.000 bis 10.000 v. Chr. Jedenfalls stammen aus diesem Zeitraum die Höhlenmalereien in der Gegend um die Stadt Ayacucho und den Lauricocha-Höhlen an der Quelle des Rio Marañón, die 1957 gefunden wurden. Um 4000 v. Chr. begann die Züchtung von Lamas. Im engen Zusammenhang dürfte die Wari-Kultur stehen, die viel später um die Stadt Ayacucho existiert hat. (de)
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  • Geschichte Perus (de)
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