Das Gerundivum, auch participium necessitatis, ist ein von einem Verb abgeleitetes Adjektiv (Verbaladjektiv) mit passivischer Bedeutung, das meist eine Notwendigkeit oder bei Verneinung Unmöglichkeit ausdrückt, oftmals mit aufforderndem Charakter. Im Litauischen gibt es das Gerundivum auf -na(s), zum Beispiel skaitytina knyga – ein zu lesendes Buch.

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  • Das Gerundivum, auch participium necessitatis, ist ein von einem Verb abgeleitetes Adjektiv (Verbaladjektiv) mit passivischer Bedeutung, das meist eine Notwendigkeit oder bei Verneinung Unmöglichkeit ausdrückt, oftmals mit aufforderndem Charakter. Im Lateinischen erhält es wie das Gerundium das Suffix -nd. Während dieses jedoch nur im Singular vorkommt und (wegen Gleichheit von Ablativ und Dativ sowie Fehlens eines Vokativs) nur vier verschiedene Formen ausbildet, hat das Gerundiv das volle Repertoire der a- und o-Deklination zur Verfügung. Da die männliche Nominativ-Singular-Endung -us lautet, gilt als Schüttelmerkvers für das lateinische Gerundivum: „Es endet auf -NDUS, was getan werDN mUSs.“ Um ein Gerundiv von einem Gerundium zu unterscheiden, wenn es die Flexionsendungen nicht eindeutig anzeigen, ist zu prüfen, ob ein kongruentes Bezugswort besteht. Dann handelt es sich um ein Gerundivum. Es bleiben aber unentscheidbare oder doppeldeutige Fälle. Im Litauischen gibt es das Gerundivum auf -na(s), zum Beispiel skaitytina knyga – ein zu lesendes Buch. Im Deutschen wird, aufgrund der vergleichbaren Funktion, eine Partizipform, die vom zu-Infinitiv abgeleitet ist, als Gerundiv bezeichnet (auch: „zu-Partizip“). Je nachdem, ob das betroffene Verb trennbar ist (→ trennbares Verb), wird das „zu“ vorangestellt („zu beobachtende Räume“) oder inkorporiert („zuzuziehende Vorhänge“). Dieses Gerundiv kann folglich nur attributiv gebraucht werden und steht dann bezüglich Numerus, Kasus und Genus in Kongruenz mit dem Substantiv, so wie jedes Adjektiv. Möglich ist aber auch die Substantivierung des zu-Partizips (das zu Lobende und das zu Tadelnde), wobei die Orthografie nicht amtlich geregelt ist, aber wohl weiter Konsens besteht, dass, wo nicht inkorporiert, weiterhin getrennt geschrieben und nicht gekoppelt wird, also „das zu Beobachtende“ und „das Zuzuziehende“. Im Deutschen sind auch einige Gerundive „als Substantivierungen lexikalisiert, z.B. der/die Auszubildende“. (de)
  • Das Gerundivum, auch participium necessitatis, ist ein von einem Verb abgeleitetes Adjektiv (Verbaladjektiv) mit passivischer Bedeutung, das meist eine Notwendigkeit oder bei Verneinung Unmöglichkeit ausdrückt, oftmals mit aufforderndem Charakter. Im Lateinischen erhält es wie das Gerundium das Suffix -nd. Während dieses jedoch nur im Singular vorkommt und (wegen Gleichheit von Ablativ und Dativ sowie Fehlens eines Vokativs) nur vier verschiedene Formen ausbildet, hat das Gerundiv das volle Repertoire der a- und o-Deklination zur Verfügung. Da die männliche Nominativ-Singular-Endung -us lautet, gilt als Schüttelmerkvers für das lateinische Gerundivum: „Es endet auf -NDUS, was getan werDN mUSs.“ Um ein Gerundiv von einem Gerundium zu unterscheiden, wenn es die Flexionsendungen nicht eindeutig anzeigen, ist zu prüfen, ob ein kongruentes Bezugswort besteht. Dann handelt es sich um ein Gerundivum. Es bleiben aber unentscheidbare oder doppeldeutige Fälle. Im Litauischen gibt es das Gerundivum auf -na(s), zum Beispiel skaitytina knyga – ein zu lesendes Buch. Im Deutschen wird, aufgrund der vergleichbaren Funktion, eine Partizipform, die vom zu-Infinitiv abgeleitet ist, als Gerundiv bezeichnet (auch: „zu-Partizip“). Je nachdem, ob das betroffene Verb trennbar ist (→ trennbares Verb), wird das „zu“ vorangestellt („zu beobachtende Räume“) oder inkorporiert („zuzuziehende Vorhänge“). Dieses Gerundiv kann folglich nur attributiv gebraucht werden und steht dann bezüglich Numerus, Kasus und Genus in Kongruenz mit dem Substantiv, so wie jedes Adjektiv. Möglich ist aber auch die Substantivierung des zu-Partizips (das zu Lobende und das zu Tadelnde), wobei die Orthografie nicht amtlich geregelt ist, aber wohl weiter Konsens besteht, dass, wo nicht inkorporiert, weiterhin getrennt geschrieben und nicht gekoppelt wird, also „das zu Beobachtende“ und „das Zuzuziehende“. Im Deutschen sind auch einige Gerundive „als Substantivierungen lexikalisiert, z.B. der/die Auszubildende“. (de)
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  • Das Gerundivum, auch participium necessitatis, ist ein von einem Verb abgeleitetes Adjektiv (Verbaladjektiv) mit passivischer Bedeutung, das meist eine Notwendigkeit oder bei Verneinung Unmöglichkeit ausdrückt, oftmals mit aufforderndem Charakter. Im Litauischen gibt es das Gerundivum auf -na(s), zum Beispiel skaitytina knyga – ein zu lesendes Buch. (de)
  • Das Gerundivum, auch participium necessitatis, ist ein von einem Verb abgeleitetes Adjektiv (Verbaladjektiv) mit passivischer Bedeutung, das meist eine Notwendigkeit oder bei Verneinung Unmöglichkeit ausdrückt, oftmals mit aufforderndem Charakter. Im Litauischen gibt es das Gerundivum auf -na(s), zum Beispiel skaitytina knyga – ein zu lesendes Buch. (de)
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  • Gerundivum (de)
  • Gerundivum (de)
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