Die georgisch-katholische Kirche war eine mit der römisch-katholischen Kirche unierte Glaubensgemeinschaft, welche den Papst als ihr geistliches Oberhaupt anerkannte. Die georgisch-katholischen Gemeinden byzantinischen Ritus' entstanden infolge der Gründung des Klosters (mit Schule, Aufnahmeunterkunft und anderen Anbauten) in Istanbuler Stadtviertel Feri-Qoa, aber auch in einer weiteren Gründung in der französischen Montauban. Das erstere wurde in den Jahren 1860-1861 vom georgischen Mönch Pétre Chariszhiraschwili, der der zaristischen Verfolgung der georgischen Katholiken (1845-1850) entflohen war, ins Leben gerufen. Chariszhiraschwili war auch an der zweiten Klostergründung für georgische katholische Geistlichen in Frankreich gegen Ende des 19. Jahrhunderts maßgeblich beteiligt.

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  • Die georgisch-katholische Kirche war eine mit der römisch-katholischen Kirche unierte Glaubensgemeinschaft, welche den Papst als ihr geistliches Oberhaupt anerkannte. Die georgisch-katholischen Gemeinden byzantinischen Ritus' entstanden infolge der Gründung des Klosters (mit Schule, Aufnahmeunterkunft und anderen Anbauten) in Istanbuler Stadtviertel Feri-Qoa, aber auch in einer weiteren Gründung in der französischen Montauban. Das erstere wurde in den Jahren 1860-1861 vom georgischen Mönch Pétre Chariszhiraschwili, der der zaristischen Verfolgung der georgischen Katholiken (1845-1850) entflohen war, ins Leben gerufen. Chariszhiraschwili war auch an der zweiten Klostergründung für georgische katholische Geistlichen in Frankreich gegen Ende des 19. Jahrhunderts maßgeblich beteiligt. Den unierten Klostergründungen war eine lange Geschichte der georgischen Katholiken des lateinischen Ritus vorausgegangen. In Georgien, wo sich die Franziskaner seit 1233 und Dominikaner seit 1240 aufhielten, und wo es zwischen 1329 und 1507 schon eine lateinische Diözese gegeben hatte, begann man 1626 erneut zu missionieren. Diese Bemühungen erreichten ihren Höhepunkt in Gestalt von Sulchan-Saba Orbeliani. Die Mission fand mit der Vertreibung der Missionare durch das zaristische Russland 1845 ein Ende. Bis dahin waren die allermeisten georgischen Katholiken dem lateinischen Ritus zugehörig und eine Minderheit dem armenischen. Erst Zar Nikolaus II. ließ die Bildung einer Diözese für Südrussland, welche Georgien mit beinhaltete, zu. Dies bildete kein Problem, da der byzantinische Ritus nur von einer Minderheit gebraucht wurde und dieser auch nicht sonderlich gefördert wurde. Die georgisch-katholische Kirche, die ihren Hauptsitz in Tiflis hatte, zählte bereits um 1920 lediglich etwa 12.000 Gläubige. Die Nachkommen ihrer Gemeindemitglieder sind heute Katholiken des lateinischen Ritus. 2002 wurde in Tiflis das christlich-ökumenisch orientierte „Sulkhan-Saba Orbeliani-Institut für Theologie, Philosophie, Geschichte und Kultur“ für die Ausbildung von Laientheologen gegründet und von Renovabis und dem Bistum Tiflis finanziert. 2003 erhielt das Institut die staatliche Anerkennung. Rektor ist der Dogmatiker Vaja Vardidze. (de)
  • Die georgisch-katholische Kirche war eine mit der römisch-katholischen Kirche unierte Glaubensgemeinschaft, welche den Papst als ihr geistliches Oberhaupt anerkannte. Die georgisch-katholischen Gemeinden byzantinischen Ritus' entstanden infolge der Gründung des Klosters (mit Schule, Aufnahmeunterkunft und anderen Anbauten) in Istanbuler Stadtviertel Feri-Qoa, aber auch in einer weiteren Gründung in der französischen Montauban. Das erstere wurde in den Jahren 1860-1861 vom georgischen Mönch Pétre Chariszhiraschwili, der der zaristischen Verfolgung der georgischen Katholiken (1845-1850) entflohen war, ins Leben gerufen. Chariszhiraschwili war auch an der zweiten Klostergründung für georgische katholische Geistlichen in Frankreich gegen Ende des 19. Jahrhunderts maßgeblich beteiligt. Den unierten Klostergründungen war eine lange Geschichte der georgischen Katholiken des lateinischen Ritus vorausgegangen. In Georgien, wo sich die Franziskaner seit 1233 und Dominikaner seit 1240 aufhielten, und wo es zwischen 1329 und 1507 schon eine lateinische Diözese gegeben hatte, begann man 1626 erneut zu missionieren. Diese Bemühungen erreichten ihren Höhepunkt in Gestalt von Sulchan-Saba Orbeliani. Die Mission fand mit der Vertreibung der Missionare durch das zaristische Russland 1845 ein Ende. Bis dahin waren die allermeisten georgischen Katholiken dem lateinischen Ritus zugehörig und eine Minderheit dem armenischen. Erst Zar Nikolaus II. ließ die Bildung einer Diözese für Südrussland, welche Georgien mit beinhaltete, zu. Dies bildete kein Problem, da der byzantinische Ritus nur von einer Minderheit gebraucht wurde und dieser auch nicht sonderlich gefördert wurde. Die georgisch-katholische Kirche, die ihren Hauptsitz in Tiflis hatte, zählte bereits um 1920 lediglich etwa 12.000 Gläubige. Die Nachkommen ihrer Gemeindemitglieder sind heute Katholiken des lateinischen Ritus. 2002 wurde in Tiflis das christlich-ökumenisch orientierte „Sulkhan-Saba Orbeliani-Institut für Theologie, Philosophie, Geschichte und Kultur“ für die Ausbildung von Laientheologen gegründet und von Renovabis und dem Bistum Tiflis finanziert. 2003 erhielt das Institut die staatliche Anerkennung. Rektor ist der Dogmatiker Vaja Vardidze. (de)
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  • Die georgisch-katholische Kirche war eine mit der römisch-katholischen Kirche unierte Glaubensgemeinschaft, welche den Papst als ihr geistliches Oberhaupt anerkannte. Die georgisch-katholischen Gemeinden byzantinischen Ritus' entstanden infolge der Gründung des Klosters (mit Schule, Aufnahmeunterkunft und anderen Anbauten) in Istanbuler Stadtviertel Feri-Qoa, aber auch in einer weiteren Gründung in der französischen Montauban. Das erstere wurde in den Jahren 1860-1861 vom georgischen Mönch Pétre Chariszhiraschwili, der der zaristischen Verfolgung der georgischen Katholiken (1845-1850) entflohen war, ins Leben gerufen. Chariszhiraschwili war auch an der zweiten Klostergründung für georgische katholische Geistlichen in Frankreich gegen Ende des 19. Jahrhunderts maßgeblich beteiligt. (de)
  • Die georgisch-katholische Kirche war eine mit der römisch-katholischen Kirche unierte Glaubensgemeinschaft, welche den Papst als ihr geistliches Oberhaupt anerkannte. Die georgisch-katholischen Gemeinden byzantinischen Ritus' entstanden infolge der Gründung des Klosters (mit Schule, Aufnahmeunterkunft und anderen Anbauten) in Istanbuler Stadtviertel Feri-Qoa, aber auch in einer weiteren Gründung in der französischen Montauban. Das erstere wurde in den Jahren 1860-1861 vom georgischen Mönch Pétre Chariszhiraschwili, der der zaristischen Verfolgung der georgischen Katholiken (1845-1850) entflohen war, ins Leben gerufen. Chariszhiraschwili war auch an der zweiten Klostergründung für georgische katholische Geistlichen in Frankreich gegen Ende des 19. Jahrhunderts maßgeblich beteiligt. (de)
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  • Georgisch-katholische Kirche (de)
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