Gernert entstammt der kleinstädtischen bürgerlichen Patrizierfamilie Gernert aus Arnau. Die Familie war mit den wohlgestellten Familien Cirkan, Dreyschuch der umliegenden Ortschaften Kottwitz, Tschermna, Silber verwandt. Seine Vorfahren waren Senatoren und Bürgermeister (1612) der Stadt Arnau. Die Gernert's besaßen in Arnau neben dem Rathaus bis 1592 ein Bürgerhaus, das heutige Hotel an Ring, mit einem großen Weinkeller. Sie waren Ratsherren und Mundschenke der Herrschaften von Arnau, den von Waltstein/Wallenstein.Die von Waltstein kauften den Gernert's 1592 das Haus samt dem Braugewerbe ab. Die Gernert besaßen auch ein Pfortenhaus am Stadttor, hier wurde das Geld entrichtet um die Stadt zu betreten.

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  • Gernert entstammt der kleinstädtischen bürgerlichen Patrizierfamilie Gernert aus Arnau. Die Familie war mit den wohlgestellten Familien Cirkan, Dreyschuch der umliegenden Ortschaften Kottwitz, Tschermna, Silber verwandt. Seine Vorfahren waren Senatoren und Bürgermeister (1612) der Stadt Arnau. Die Gernert's besaßen in Arnau neben dem Rathaus bis 1592 ein Bürgerhaus, das heutige Hotel an Ring, mit einem großen Weinkeller. Sie waren Ratsherren und Mundschenke der Herrschaften von Arnau, den von Waltstein/Wallenstein.Die von Waltstein kauften den Gernert's 1592 das Haus samt dem Braugewerbe ab. Die Gernert besaßen auch ein Pfortenhaus am Stadttor, hier wurde das Geld entrichtet um die Stadt zu betreten. Die Repressionen der Gegenreformation zwang den Teil der Familie, der sich nicht rekatholisieren lassen wollte, in die noch bis 1682 protestantisch gläubigen Ortschaften, an der schlesischen Grenze. Das nach dem 30 jährigen Krieg aufstrebende Rochlitz brauchte ein Gericht, hauptsächlich dominierten Georg Gernert, der Ältere und der Jüngere von 1657 bis 1682 in diesem Amt. Am 15. Juli 1682 war der Druck der katholischen Herrschaftsbesitzerin so groß, dass 200 Untertanen, das Gros der Ortsbevölkerung die Glasfenster zerschlug, die nötigsten Sachen packte, die Schornsteine einriss und mit dem Rädelsführer Georg Gernert dem Jüngeren und Nathalien Müller auf dem Böhmersteig übers Riesengebirge floh. Zum Transport der nötigsten Habe wurden 100 eigene und auch 200 Rinder der Herrschaft mitgenommen. Der ganze Abzug nach Sachsen wurde mit Gewehren und Stichwaffen durch die aufständischen Exulanten durchgesetzt. Der Marsch endete in Schwarzbach im sächsischen Queiskreis, einem Dorf der Herrschaft von Uechtritz (Gebhardsdorf, Schwerta). Die Hauptlast der Eingliederung und Seßhaftmachung der deutsch-böhmischen Exulanten trug Gebhardsdorf. Die nun untertanenlose Herrschaft in Böhmen beschwerte sich beim Kaiser in Wien, in Prag und in Dresden beim Kurfürsten von Sachsen über ihren Missstand. Viel Schriftverkehr wurde geführt um die Exulanten wieder zurückzubekommen. In einem Protokoll vom 6. August 1682 beim Bürgermeister von Grottau aufgenommen, erklärte George Gernert das Versprechen, des die Exulanten aufnehmenden Gutsherrn, Christoph von Uechtritz. Er wolle ihn an- und aufnehmen und hätte seinen Leuten geboten bei hoher Strafe, wenn sie die Entlaufenen nicht aufnehmen würden. Trotzdem wurde noch im 17. Jahrhundert angeordnet, die Exulanten mit der Garantie der Einsetzung in ihre ehemaligen Stellen wieder zurückzuführen. Von 200 geflohenen Personen gingen 121 wieder nach Böhmen.George Gernert ging mit Frau und 5 Kindern vor 1693 wieder nach Rochlitz zurück, seinen sozialen Stand als Richter bekam er nicht wieder.Sein Bruder Hans Gernert, ein Bauer, blieb in Sachsen. Er siedelte 1713 in Estherwalde mit Frau und zwei Kindern auf einer Hofstelle, immer zur Exulanten-Flucht bereit. Hinterm Haus war die Grenze zu Schlesien. (Hans Gerner ist der Stammvater der Gerner / Görner -Familien im Niederschlesischen Sprottischwaldau - Primkenau - Mallmitz.) (de)
  • Gernert entstammt der kleinstädtischen bürgerlichen Patrizierfamilie Gernert aus Arnau. Die Familie war mit den wohlgestellten Familien Cirkan, Dreyschuch der umliegenden Ortschaften Kottwitz, Tschermna, Silber verwandt. Seine Vorfahren waren Senatoren und Bürgermeister (1612) der Stadt Arnau. Die Gernert's besaßen in Arnau neben dem Rathaus bis 1592 ein Bürgerhaus, das heutige Hotel an Ring, mit einem großen Weinkeller. Sie waren Ratsherren und Mundschenke der Herrschaften von Arnau, den von Waltstein/Wallenstein.Die von Waltstein kauften den Gernert's 1592 das Haus samt dem Braugewerbe ab. Die Gernert besaßen auch ein Pfortenhaus am Stadttor, hier wurde das Geld entrichtet um die Stadt zu betreten. Die Repressionen der Gegenreformation zwang den Teil der Familie, der sich nicht rekatholisieren lassen wollte, in die noch bis 1682 protestantisch gläubigen Ortschaften, an der schlesischen Grenze. Das nach dem 30 jährigen Krieg aufstrebende Rochlitz brauchte ein Gericht, hauptsächlich dominierten Georg Gernert, der Ältere und der Jüngere von 1657 bis 1682 in diesem Amt. Am 15. Juli 1682 war der Druck der katholischen Herrschaftsbesitzerin so groß, dass 200 Untertanen, das Gros der Ortsbevölkerung die Glasfenster zerschlug, die nötigsten Sachen packte, die Schornsteine einriss und mit dem Rädelsführer Georg Gernert dem Jüngeren und Nathalien Müller auf dem Böhmersteig übers Riesengebirge floh. Zum Transport der nötigsten Habe wurden 100 eigene und auch 200 Rinder der Herrschaft mitgenommen. Der ganze Abzug nach Sachsen wurde mit Gewehren und Stichwaffen durch die aufständischen Exulanten durchgesetzt. Der Marsch endete in Schwarzbach im sächsischen Queiskreis, einem Dorf der Herrschaft von Uechtritz (Gebhardsdorf, Schwerta). Die Hauptlast der Eingliederung und Seßhaftmachung der deutsch-böhmischen Exulanten trug Gebhardsdorf. Die nun untertanenlose Herrschaft in Böhmen beschwerte sich beim Kaiser in Wien, in Prag und in Dresden beim Kurfürsten von Sachsen über ihren Missstand. Viel Schriftverkehr wurde geführt um die Exulanten wieder zurückzubekommen. In einem Protokoll vom 6. August 1682 beim Bürgermeister von Grottau aufgenommen, erklärte George Gernert das Versprechen, des die Exulanten aufnehmenden Gutsherrn, Christoph von Uechtritz. Er wolle ihn an- und aufnehmen und hätte seinen Leuten geboten bei hoher Strafe, wenn sie die Entlaufenen nicht aufnehmen würden. Trotzdem wurde noch im 17. Jahrhundert angeordnet, die Exulanten mit der Garantie der Einsetzung in ihre ehemaligen Stellen wieder zurückzuführen. Von 200 geflohenen Personen gingen 121 wieder nach Böhmen.George Gernert ging mit Frau und 5 Kindern vor 1693 wieder nach Rochlitz zurück, seinen sozialen Stand als Richter bekam er nicht wieder.Sein Bruder Hans Gernert, ein Bauer, blieb in Sachsen. Er siedelte 1713 in Estherwalde mit Frau und zwei Kindern auf einer Hofstelle, immer zur Exulanten-Flucht bereit. Hinterm Haus war die Grenze zu Schlesien. (Hans Gerner ist der Stammvater der Gerner / Görner -Familien im Niederschlesischen Sprottischwaldau - Primkenau - Mallmitz.) (de)
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  • Gernert entstammt der kleinstädtischen bürgerlichen Patrizierfamilie Gernert aus Arnau. Die Familie war mit den wohlgestellten Familien Cirkan, Dreyschuch der umliegenden Ortschaften Kottwitz, Tschermna, Silber verwandt. Seine Vorfahren waren Senatoren und Bürgermeister (1612) der Stadt Arnau. Die Gernert's besaßen in Arnau neben dem Rathaus bis 1592 ein Bürgerhaus, das heutige Hotel an Ring, mit einem großen Weinkeller. Sie waren Ratsherren und Mundschenke der Herrschaften von Arnau, den von Waltstein/Wallenstein.Die von Waltstein kauften den Gernert's 1592 das Haus samt dem Braugewerbe ab. Die Gernert besaßen auch ein Pfortenhaus am Stadttor, hier wurde das Geld entrichtet um die Stadt zu betreten. (de)
  • Gernert entstammt der kleinstädtischen bürgerlichen Patrizierfamilie Gernert aus Arnau. Die Familie war mit den wohlgestellten Familien Cirkan, Dreyschuch der umliegenden Ortschaften Kottwitz, Tschermna, Silber verwandt. Seine Vorfahren waren Senatoren und Bürgermeister (1612) der Stadt Arnau. Die Gernert's besaßen in Arnau neben dem Rathaus bis 1592 ein Bürgerhaus, das heutige Hotel an Ring, mit einem großen Weinkeller. Sie waren Ratsherren und Mundschenke der Herrschaften von Arnau, den von Waltstein/Wallenstein.Die von Waltstein kauften den Gernert's 1592 das Haus samt dem Braugewerbe ab. Die Gernert besaßen auch ein Pfortenhaus am Stadttor, hier wurde das Geld entrichtet um die Stadt zu betreten. (de)
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  • George Gernert (de)
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  • Gernert, George der Jüngere (vollständiger Name) (de)
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