Georg Karg (* 2. August 1888 in Friedeberg in der Neumark; † 27. November 1972 in Bad Homburg vor der Höhe) war ein höherer Angestellter des Warenhausunternehmens Hermann Tietz oHG. Als der Nationalsozialismus an die Macht kam, bot sich ihm 1933 in einer Krise des Unternehmens die Gelegenheit, im Zuge einer „Arisierung“ die Gesellschafter der Hermann Tietz oHG mit Hilfe der nationalsozialistischen Regierung zu verdrängen und die Kaufhäuser billig zu erwerben. Er führte sie unter dem Namen Hertie. Kargs Sohn Hans-Georg Karg übernahm die Führung des Unternehmens 1972.

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  • Georg Karg (* 2. August 1888 in Friedeberg in der Neumark; † 27. November 1972 in Bad Homburg vor der Höhe) war ein höherer Angestellter des Warenhausunternehmens Hermann Tietz oHG. Als der Nationalsozialismus an die Macht kam, bot sich ihm 1933 in einer Krise des Unternehmens die Gelegenheit, im Zuge einer „Arisierung“ die Gesellschafter der Hermann Tietz oHG mit Hilfe der nationalsozialistischen Regierung zu verdrängen und die Kaufhäuser billig zu erwerben. Er führte sie unter dem Namen Hertie. Ab 1908 arbeitete Karg in einem Warenhaus der „Jandorf-Kaufhausgruppe“ als Verkäufer. Dort machte er eine rasante Karriere. 1909 errang er die Position eines Einkäufers für das Textilgeschäft. 1913 wurde er zum Geschäftsführer des Jandorf-Kaufhauses in der Wilmersdorfer Strasse mit 600 Mitarbeitern bestimmt. Nach der Übernahme des Jandorf-Konzerns durch Hermann Tietz 1926 wurde Karg Leiter des zentralen Textileinkaufes der Hermann Tietz oHG. Damit war er einer der höchstbezahlten Manager des Kaufhauswesens. Der Sohn eines Tuchfabrikanten bekam seine große Chance 1933 in einer ernsten Krise des Unternehmens. Als ein zugesagter Kredit einer Bank ausblieb, geriet das Unternehmen in die Hände mehrerer Banken, hier vor allem der Deutschen Bank und der Dresdner Bank. Diese setzten im Benehmen mit der Hitlerregierung bei erklärter Absicht einer Verdrängung der „Juden“ aus Geschäftsführung und Anteilseignerschaft am 29. Juli 1933 die Steuerung des Hermann Tietz Warenhauses durch die „Hertie Kaufhaus Beteiligungs GmbH“ durch, die Karg und einem Freund gehörte. Die Geschäftsführer, die alle der Familie Tietz angehörten, wurden aus der Geschäftsführung des Unternehmens gedrängt. Der Geschäftsführer dieser Hertie GmbH war Georg Karg. Die drei jüdischen Teilhaber wurden im weiteren gezwungen, ihre Anteile weit unter Wert an die Hertie GmbH zu verkaufen. Dabei erhielten die bisherigen Teilhaber für Anteile im Wert von 21,5 Millionen Reichsmark einen Betrag von 1,5 Millionen Reichsmark. Damit war Karg mit seinem Kompagnon zum Alleineigentümer aufgestiegen. Karg profitierte zusammen mit Josef Neckermann vom Nachfrageaufschwung, den der Wehrmachtsbedarf auch für die Kaufhäuser bedeutete. Ab Ende 1941 waren sie gleichberechtigter Gesellschafter der Zentrallagergemeinschaft für Bekleidung (ZLG), die Textilien und Kleidung unter anderem für die Wehrmacht und für Zwangsarbeiter produzierte und lieferte. Kargs Sohn Hans-Georg Karg übernahm die Führung des Unternehmens 1972. (de)
  • Georg Karg (* 2. August 1888 in Friedeberg in der Neumark; † 27. November 1972 in Bad Homburg vor der Höhe) war ein höherer Angestellter des Warenhausunternehmens Hermann Tietz oHG. Als der Nationalsozialismus an die Macht kam, bot sich ihm 1933 in einer Krise des Unternehmens die Gelegenheit, im Zuge einer „Arisierung“ die Gesellschafter der Hermann Tietz oHG mit Hilfe der nationalsozialistischen Regierung zu verdrängen und die Kaufhäuser billig zu erwerben. Er führte sie unter dem Namen Hertie. Ab 1908 arbeitete Karg in einem Warenhaus der „Jandorf-Kaufhausgruppe“ als Verkäufer. Dort machte er eine rasante Karriere. 1909 errang er die Position eines Einkäufers für das Textilgeschäft. 1913 wurde er zum Geschäftsführer des Jandorf-Kaufhauses in der Wilmersdorfer Strasse mit 600 Mitarbeitern bestimmt. Nach der Übernahme des Jandorf-Konzerns durch Hermann Tietz 1926 wurde Karg Leiter des zentralen Textileinkaufes der Hermann Tietz oHG. Damit war er einer der höchstbezahlten Manager des Kaufhauswesens. Der Sohn eines Tuchfabrikanten bekam seine große Chance 1933 in einer ernsten Krise des Unternehmens. Als ein zugesagter Kredit einer Bank ausblieb, geriet das Unternehmen in die Hände mehrerer Banken, hier vor allem der Deutschen Bank und der Dresdner Bank. Diese setzten im Benehmen mit der Hitlerregierung bei erklärter Absicht einer Verdrängung der „Juden“ aus Geschäftsführung und Anteilseignerschaft am 29. Juli 1933 die Steuerung des Hermann Tietz Warenhauses durch die „Hertie Kaufhaus Beteiligungs GmbH“ durch, die Karg und einem Freund gehörte. Die Geschäftsführer, die alle der Familie Tietz angehörten, wurden aus der Geschäftsführung des Unternehmens gedrängt. Der Geschäftsführer dieser Hertie GmbH war Georg Karg. Die drei jüdischen Teilhaber wurden im weiteren gezwungen, ihre Anteile weit unter Wert an die Hertie GmbH zu verkaufen. Dabei erhielten die bisherigen Teilhaber für Anteile im Wert von 21,5 Millionen Reichsmark einen Betrag von 1,5 Millionen Reichsmark. Damit war Karg mit seinem Kompagnon zum Alleineigentümer aufgestiegen. Karg profitierte zusammen mit Josef Neckermann vom Nachfrageaufschwung, den der Wehrmachtsbedarf auch für die Kaufhäuser bedeutete. Ab Ende 1941 waren sie gleichberechtigter Gesellschafter der Zentrallagergemeinschaft für Bekleidung (ZLG), die Textilien und Kleidung unter anderem für die Wehrmacht und für Zwangsarbeiter produzierte und lieferte. Kargs Sohn Hans-Georg Karg übernahm die Führung des Unternehmens 1972. (de)
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  • Georg Karg (* 2. August 1888 in Friedeberg in der Neumark; † 27. November 1972 in Bad Homburg vor der Höhe) war ein höherer Angestellter des Warenhausunternehmens Hermann Tietz oHG. Als der Nationalsozialismus an die Macht kam, bot sich ihm 1933 in einer Krise des Unternehmens die Gelegenheit, im Zuge einer „Arisierung“ die Gesellschafter der Hermann Tietz oHG mit Hilfe der nationalsozialistischen Regierung zu verdrängen und die Kaufhäuser billig zu erwerben. Er führte sie unter dem Namen Hertie. Kargs Sohn Hans-Georg Karg übernahm die Führung des Unternehmens 1972. (de)
  • Georg Karg (* 2. August 1888 in Friedeberg in der Neumark; † 27. November 1972 in Bad Homburg vor der Höhe) war ein höherer Angestellter des Warenhausunternehmens Hermann Tietz oHG. Als der Nationalsozialismus an die Macht kam, bot sich ihm 1933 in einer Krise des Unternehmens die Gelegenheit, im Zuge einer „Arisierung“ die Gesellschafter der Hermann Tietz oHG mit Hilfe der nationalsozialistischen Regierung zu verdrängen und die Kaufhäuser billig zu erwerben. Er führte sie unter dem Namen Hertie. Kargs Sohn Hans-Georg Karg übernahm die Führung des Unternehmens 1972. (de)
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  • Georg Karg (Unternehmer) (de)
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