Georg I. Ludwig (englisch George Louis; * 28. Maijul./ 7. Juni 1660greg. in Hannover; † 11. Junijul./ 22. Juni 1727greg. in Osnabrück) war Herzog zu Braunschweig und Lüneburg und ab 1698 Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg („Kurhannover“) sowie Erzbannerträger (und später Erzschatzmeister) des Heiligen Römischen Reiches und ab 1714 auch König von Großbritannien und Irland und Titularkönig von Frankreich. Er entstammte dem Geschlecht der Welfen und begründete die Königsdynastie Haus Hannover, die in Hannover bis 1866 und in Großbritannien bis 1901 regierte.

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  • Georg I. Ludwig (englisch George Louis; * 28. Maijul./ 7. Juni 1660greg. in Hannover; † 11. Junijul./ 22. Juni 1727greg. in Osnabrück) war Herzog zu Braunschweig und Lüneburg und ab 1698 Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg („Kurhannover“) sowie Erzbannerträger (und später Erzschatzmeister) des Heiligen Römischen Reiches und ab 1714 auch König von Großbritannien und Irland und Titularkönig von Frankreich. Er entstammte dem Geschlecht der Welfen und begründete die Königsdynastie Haus Hannover, die in Hannover bis 1866 und in Großbritannien bis 1901 regierte. Georg Ludwig wurde evangelisch-lutherisch erzogen, was wesentlich zu seiner Berufung auf den britischen Thron beitrug. 1714, nach dem Tod von Queen Anne, ging es im britischen Königreich vor allem darum, einen geeigneten, blutsverwandten Thronfolger zu finden, um so den Anspruch der römisch-katholischen Stuarts abzuwenden. Georg Ludwig hatte als König von Großbritannien einen schweren Stand, da er kaum Englisch sprach oder sprechen wollte und sich lieber auf Deutsch oder Französisch verständigte (was zu dieser Zeit die vorherrschende Sprache in gebildeten höfischen Kreisen war). Das führte dazu, dass sich während seiner Regierungszeit die Balance der Macht erheblich von der Monarchie zugunsten des Parlaments verschob. Während seiner Herrschaft bildete sich das britische Parteiensystem aus, und Robert Walpole wurde faktisch zum ersten Premierminister, der mithilfe eines Kabinetts regierte. Offiziell erhielt Walpole diesen Titel allerdings erst 1730 unter Georg II., Georg Ludwigs Nachfolger. Andererseits haben die Forschungen Ragnhild Hattons, die immer noch weitgehend Gültigkeit besitzen, zu der Einsicht geführt, dass Georgs Politik nüchtern betrachtet durchaus vorteilhaft für England war. Er söhnte das Königreich mit den Vereinigten Niederlanden und dem Hause Habsburg aus, nachdem England zuvor bereits einen Separatfrieden mit Frankreich geschlossen hatte. Des Weiteren trug er erheblich zur Stabilisierung der politischen Verhältnisse im Königreich bei. (de)
  • Georg I. Ludwig (englisch George Louis; * 28. Maijul./ 7. Juni 1660greg. in Hannover; † 11. Junijul./ 22. Juni 1727greg. in Osnabrück) war Herzog zu Braunschweig und Lüneburg und ab 1698 Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg („Kurhannover“) sowie Erzbannerträger (und später Erzschatzmeister) des Heiligen Römischen Reiches und ab 1714 auch König von Großbritannien und Irland und Titularkönig von Frankreich. Er entstammte dem Geschlecht der Welfen und begründete die Königsdynastie Haus Hannover, die in Hannover bis 1866 und in Großbritannien bis 1901 regierte. Georg Ludwig wurde evangelisch-lutherisch erzogen, was wesentlich zu seiner Berufung auf den britischen Thron beitrug. 1714, nach dem Tod von Queen Anne, ging es im britischen Königreich vor allem darum, einen geeigneten, blutsverwandten Thronfolger zu finden, um so den Anspruch der römisch-katholischen Stuarts abzuwenden. Georg Ludwig hatte als König von Großbritannien einen schweren Stand, da er kaum Englisch sprach oder sprechen wollte und sich lieber auf Deutsch oder Französisch verständigte (was zu dieser Zeit die vorherrschende Sprache in gebildeten höfischen Kreisen war). Das führte dazu, dass sich während seiner Regierungszeit die Balance der Macht erheblich von der Monarchie zugunsten des Parlaments verschob. Während seiner Herrschaft bildete sich das britische Parteiensystem aus, und Robert Walpole wurde faktisch zum ersten Premierminister, der mithilfe eines Kabinetts regierte. Offiziell erhielt Walpole diesen Titel allerdings erst 1730 unter Georg II., Georg Ludwigs Nachfolger. Andererseits haben die Forschungen Ragnhild Hattons, die immer noch weitgehend Gültigkeit besitzen, zu der Einsicht geführt, dass Georgs Politik nüchtern betrachtet durchaus vorteilhaft für England war. Er söhnte das Königreich mit den Vereinigten Niederlanden und dem Hause Habsburg aus, nachdem England zuvor bereits einen Separatfrieden mit Frankreich geschlossen hatte. Des Weiteren trug er erheblich zur Stabilisierung der politischen Verhältnisse im Königreich bei. (de)
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  • Georg I. Ludwig (englisch George Louis; * 28. Maijul./ 7. Juni 1660greg. in Hannover; † 11. Junijul./ 22. Juni 1727greg. in Osnabrück) war Herzog zu Braunschweig und Lüneburg und ab 1698 Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg („Kurhannover“) sowie Erzbannerträger (und später Erzschatzmeister) des Heiligen Römischen Reiches und ab 1714 auch König von Großbritannien und Irland und Titularkönig von Frankreich. Er entstammte dem Geschlecht der Welfen und begründete die Königsdynastie Haus Hannover, die in Hannover bis 1866 und in Großbritannien bis 1901 regierte. (de)
  • Georg I. Ludwig (englisch George Louis; * 28. Maijul./ 7. Juni 1660greg. in Hannover; † 11. Junijul./ 22. Juni 1727greg. in Osnabrück) war Herzog zu Braunschweig und Lüneburg und ab 1698 Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg („Kurhannover“) sowie Erzbannerträger (und später Erzschatzmeister) des Heiligen Römischen Reiches und ab 1714 auch König von Großbritannien und Irland und Titularkönig von Frankreich. Er entstammte dem Geschlecht der Welfen und begründete die Königsdynastie Haus Hannover, die in Hannover bis 1866 und in Großbritannien bis 1901 regierte. (de)
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