Der Begriff Generativität wurde von Erik H. Erikson, einem deutsch-amerikanischen Psychoanalytiker und Vertreter der psychoanalytischen Ich-Psychologie, als 7. Stufe seines Stufenmodells der psychosozialen Entwicklung begründet. Generativität steht dabei im Wechselspiel mit Selbst-Absorption oder Stagnation. Schafft man es, Generativität und Stagnation in Einklang zu bringen, so hat man diese Stufe erfolgreich durchlaufen und die Fähigkeit zur Fürsorglichkeit erlangt, ohne sich dabei selbst zu vergessen.

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  • Der Begriff Generativität wurde von Erik H. Erikson, einem deutsch-amerikanischen Psychoanalytiker und Vertreter der psychoanalytischen Ich-Psychologie, als 7. Stufe seines Stufenmodells der psychosozialen Entwicklung begründet. Generativität betrifft Menschen in der Altersklasse von etwa 40 bis 65 Jahren und meint, die Liebe in die Zukunft zu tragen und sich um zukünftige Generationen zu kümmern, zum Beispiel eigene Kinder großzuziehen oder sich als Großeltern zu engagieren. Erikson zählt dazu nicht nur, eigene Kinder zu zeugen und für sie zu sorgen, er zählt dazu auch das Unterrichten, die Künste und Wissenschaften sowie soziales Engagement, also alles, was für zukünftige Generationen brauchbar sein könnte. Generativität steht dabei im Wechselspiel mit Selbst-Absorption oder Stagnation. Schafft man es, Generativität und Stagnation in Einklang zu bringen, so hat man diese Stufe erfolgreich durchlaufen und die Fähigkeit zur Fürsorglichkeit erlangt, ohne sich dabei selbst zu vergessen. Kurt Lüscher u. a. schlagen in Hinblick auf die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse in 3 Schritten ein erweitertes Verständnis von Generativität vor. Erstens lässt sich die Idee der Generativität mit der Vorstellung verknüpfen, dass Menschen die Fähigkeit haben, die Existenz nachfolgender Generationen in ihr Denken und Handeln mit einzubeziehen. Sie können in einem hohen Maße ihr generatives Verhalten steuern. Die meisten haben die Möglichkeit, sich für oder gegen Elternschaft zu entscheiden.Zweitens können die Menschen das Wohl nachfolgender Generationen reflektieren und entsprechend handeln. Dies lässt sich als Verpflichtung und Verantwortlichkeit für den Einzelnen und sinngemäß auch für soziale Institutionen postulieren.Eine dritte Verallgemeinerung, die in jüngster Zeit in die Diskussion eingebracht worden ist, trägt der Erfahrung beziehungsweise der Einsicht Rechnung, dass auch die Jüngeren individuell und kollektiv ein Bewusstsein für das Wohl der Älteren entwickeln können. Zusammengefasst ergibt sich folgende Definition: Generativität kann als die menschliche Fähigkeit bezeichnet werden, individuell und kollektiv um das gegenseitige Angewiesensein der Generationen zu wissen, dies im eigenen Handeln bedenken zu können und zu sollen. Darin liegen spezifische Potenziale der Sinngebung für das individuelle und gemeinschaftlich-gesellschaftliche Leben. (de)
  • Der Begriff Generativität wurde von Erik H. Erikson, einem deutsch-amerikanischen Psychoanalytiker und Vertreter der psychoanalytischen Ich-Psychologie, als 7. Stufe seines Stufenmodells der psychosozialen Entwicklung begründet. Generativität betrifft Menschen in der Altersklasse von etwa 40 bis 65 Jahren und meint, die Liebe in die Zukunft zu tragen und sich um zukünftige Generationen zu kümmern, zum Beispiel eigene Kinder großzuziehen oder sich als Großeltern zu engagieren. Erikson zählt dazu nicht nur, eigene Kinder zu zeugen und für sie zu sorgen, er zählt dazu auch das Unterrichten, die Künste und Wissenschaften sowie soziales Engagement, also alles, was für zukünftige Generationen brauchbar sein könnte. Generativität steht dabei im Wechselspiel mit Selbst-Absorption oder Stagnation. Schafft man es, Generativität und Stagnation in Einklang zu bringen, so hat man diese Stufe erfolgreich durchlaufen und die Fähigkeit zur Fürsorglichkeit erlangt, ohne sich dabei selbst zu vergessen. Kurt Lüscher u. a. schlagen in Hinblick auf die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse in 3 Schritten ein erweitertes Verständnis von Generativität vor. Erstens lässt sich die Idee der Generativität mit der Vorstellung verknüpfen, dass Menschen die Fähigkeit haben, die Existenz nachfolgender Generationen in ihr Denken und Handeln mit einzubeziehen. Sie können in einem hohen Maße ihr generatives Verhalten steuern. Die meisten haben die Möglichkeit, sich für oder gegen Elternschaft zu entscheiden.Zweitens können die Menschen das Wohl nachfolgender Generationen reflektieren und entsprechend handeln. Dies lässt sich als Verpflichtung und Verantwortlichkeit für den Einzelnen und sinngemäß auch für soziale Institutionen postulieren.Eine dritte Verallgemeinerung, die in jüngster Zeit in die Diskussion eingebracht worden ist, trägt der Erfahrung beziehungsweise der Einsicht Rechnung, dass auch die Jüngeren individuell und kollektiv ein Bewusstsein für das Wohl der Älteren entwickeln können. Zusammengefasst ergibt sich folgende Definition: Generativität kann als die menschliche Fähigkeit bezeichnet werden, individuell und kollektiv um das gegenseitige Angewiesensein der Generationen zu wissen, dies im eigenen Handeln bedenken zu können und zu sollen. Darin liegen spezifische Potenziale der Sinngebung für das individuelle und gemeinschaftlich-gesellschaftliche Leben. (de)
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  • Der Begriff Generativität wurde von Erik H. Erikson, einem deutsch-amerikanischen Psychoanalytiker und Vertreter der psychoanalytischen Ich-Psychologie, als 7. Stufe seines Stufenmodells der psychosozialen Entwicklung begründet. Generativität steht dabei im Wechselspiel mit Selbst-Absorption oder Stagnation. Schafft man es, Generativität und Stagnation in Einklang zu bringen, so hat man diese Stufe erfolgreich durchlaufen und die Fähigkeit zur Fürsorglichkeit erlangt, ohne sich dabei selbst zu vergessen. (de)
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  • Generativität (de)
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