Die Generalswahl vom 3. August 1914 war eine durch Intrigen belastete Wahl zur Ernennung eines Oberbefehlshabers der Schweizer Armee für die Zeit des Ersten Weltkrieges. Dabei versuchte der Schweizer Bundesrat sich vehement und gegen den Willen des Parlaments für einen der Kandidaten einzusetzen. Die offizielle Wahl fand im Bundeshaus in Bern statt. Die eigentliche Entscheidung fiel jedoch am privaten Wohnsitz eines Kandidaten. Zum General wurde Ulrich Wille gewählt, kurz darauf der Gegenkandidat Theophil Sprecher von Bernegg zum neuen Generalstabschef ernannt.

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  • Die Generalswahl vom 3. August 1914 war eine durch Intrigen belastete Wahl zur Ernennung eines Oberbefehlshabers der Schweizer Armee für die Zeit des Ersten Weltkrieges. Dabei versuchte der Schweizer Bundesrat sich vehement und gegen den Willen des Parlaments für einen der Kandidaten einzusetzen. Die offizielle Wahl fand im Bundeshaus in Bern statt. Die eigentliche Entscheidung fiel jedoch am privaten Wohnsitz eines Kandidaten. Zum General wurde Ulrich Wille gewählt, kurz darauf der Gegenkandidat Theophil Sprecher von Bernegg zum neuen Generalstabschef ernannt. Nach Ansicht der Presse wurde die Wahl zu ungenau untersucht und nicht korrekt aufgearbeitet. Es entstand der Eindruck, der Bundesrat wolle die Vorgänge so rasch als möglich beiseite legen, um im Interesse der Landesverteidigung Geschlossenheit gegenüber dem Inland wie aber auch gegenüber dem Ausland zu demonstrieren. Zudem sollte der bestehende Röstigraben zwischen der Deutschschweiz und der Romandie nicht unnötig vergrössert werden. Merkwürdigerweise wurde von der am gleichen Tag anberaumten Sitzung der Neutralitätskommission kein offizielles Protokoll angefertigt. Zudem äusserte sich der damalige Nationalrat Heinrich Walther später über weitere Ungereimtheiten, welche sich rund um die Wahl in «bedenklichster Art» abgespielt haben sollen. (de)
  • Die Generalswahl vom 3. August 1914 war eine durch Intrigen belastete Wahl zur Ernennung eines Oberbefehlshabers der Schweizer Armee für die Zeit des Ersten Weltkrieges. Dabei versuchte der Schweizer Bundesrat sich vehement und gegen den Willen des Parlaments für einen der Kandidaten einzusetzen. Die offizielle Wahl fand im Bundeshaus in Bern statt. Die eigentliche Entscheidung fiel jedoch am privaten Wohnsitz eines Kandidaten. Zum General wurde Ulrich Wille gewählt, kurz darauf der Gegenkandidat Theophil Sprecher von Bernegg zum neuen Generalstabschef ernannt. Nach Ansicht der Presse wurde die Wahl zu ungenau untersucht und nicht korrekt aufgearbeitet. Es entstand der Eindruck, der Bundesrat wolle die Vorgänge so rasch als möglich beiseite legen, um im Interesse der Landesverteidigung Geschlossenheit gegenüber dem Inland wie aber auch gegenüber dem Ausland zu demonstrieren. Zudem sollte der bestehende Röstigraben zwischen der Deutschschweiz und der Romandie nicht unnötig vergrössert werden. Merkwürdigerweise wurde von der am gleichen Tag anberaumten Sitzung der Neutralitätskommission kein offizielles Protokoll angefertigt. Zudem äusserte sich der damalige Nationalrat Heinrich Walther später über weitere Ungereimtheiten, welche sich rund um die Wahl in «bedenklichster Art» abgespielt haben sollen. (de)
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  • Die Generalswahl vom 3. August 1914 (de)
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  • Adalbert Wirz
  • Alfred von Planta
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  • Obwaldner Volksfreund vom 8. August 1914
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  • Lieber Freund! Sie werden gehört haben, dass die Gruppen Ihre Kandidatur in den Vordergrund stellen. Ich bitte Sie deshalb sich zur event. Beeidigung ca. 7 Uhr bereit zu halten. Beiliegend die Eidesformel. Selbstverständlich sind Zwischenfälle nicht ausgeschlossen. Freundlich […] Ihr Planta.
  • In der Bundesversammlung herrschte eine starke Strömung für die Wahl des Herrn Oberst von Sprecher. Der Bundesrat dagegen befürwortete einstimmig und nachdrücklich die Wahl des Herrn Obersten Wille. Ein Vorschlagsrecht des Bundesrates ist nirgends vorgesehen. Würde ihn die Bundesversammlung um einen solchen Vorschlag ersucht haben, so wäre dies gleichbedeutend gewesen mit der tatsächlichen Preisgabe ihres Wahlrechtes.
  • Waere Ihnen dankbar wenn Sie mich heute Nachmittag besuchen würden Drahtantwort bezahlt Hoffmann Bundespraesident.
  • Herr General!Sie sind durch das Vertrauen der schweizerischen Bundesversammlung zum Oberbefehlshaber der eidgenössischen Armee berufen. Namens des Parlaments und des Schweizervolkes entbiete ich Ihnen vaterländischen Glückwunsch zu dieser Ehrung. Möge es Ihnen gelingen, das in Sie gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen, mögen Sie die Ihnen unterstellte Truppe in Frieden und, wenn es sein muss, im Kriege zur Ehre und Wohlfahrt unseres Landes führen. Überbringen Sie dem schweizerischen Heere den vaterländischen Gruss der Bundesversammlung und sagen Sie ihm, dass wir unbegrenztes Vertrauen setzen in seine Tüchtigkeit und seine vaterländische Gesinnung. Ihnen, Herr General, und Ihrer Truppe übergeben wir bewegten Herzens die Hut unserer Grenze, der Schwelle zu unserer Freiheit und Unabhängigkeit. Möge uns dieses höchste Gut erhalten bleiben!
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  • Die Generalswahl vom 3. August 1914
  • Ein General, der polarisierte
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