Geltungskonsum ist eine 1899 von Thorstein Veblen eingebrachte und auf seine „Theorie der feinen Leute“ (The Theory Of The Leisure Class) zurückgehende soziologische Bezeichnung für auffälliges, auf öffentliche Wirksamkeit zielendes, güter(ver)brauchendes Handeln (conspicuous consumption). Hinter dem demonstrativen Konsum steht in der Regel ein Wertesystem, das davon ausgeht, dass das eigene Sozialprestige vor allem vom materiellen Lebensstandard abhängt.

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  • Geltungskonsum ist eine 1899 von Thorstein Veblen eingebrachte und auf seine „Theorie der feinen Leute“ (The Theory Of The Leisure Class) zurückgehende soziologische Bezeichnung für auffälliges, auf öffentliche Wirksamkeit zielendes, güter(ver)brauchendes Handeln (conspicuous consumption). Als „demonstrativer Verbrauch“ bzw. „demonstrative Verschwendung“ zielt das öffentliche Konsumieren darauf ab, zu zeigen, was man sich alles leisten kann (zu prunken, zu prahlen, zu protzen); hierdurch soll der soziale Status dargestellt oder erhöht werden. Es kann daher als eine Form von Imponierverhalten durch Statussymbole angesehen werden. Historisch-archäologisch lässt sich Geltungskonsum bis in die Frühgeschichte konstatieren, wobei insbesondere prächtige Beisetzungen mit reichen Grabbeigaben heute oft (auch) auf diese Weise erklärt werden: Indem man zum Beispiel einem Pharao die Symbole seines Reichtums mit ins Grab gab, dokumentierte man laut dieser Sichtweise weniger einen Jenseitsglauben als vielmehr den Reichtum der Herrscherfamilie, denn während der Beisetzung konnte jeder sehen, welche enormen Werte man einfach in der Erde versenkte. In Europa war Geltungskonsum zu Lebzeiten besonders in der römischen Oberschicht und den Barockmonarchien ausgeprägt. Erst vor dem Hintergrund der danach obsiegenden bürgerlichen und zumal puritanischen, auf Schlichtheit sehenden Gegenkultur (soli deo gloria) wurde er insbesondere den Lasterhaften, später den sogenannten „Neureichen“ zugeschrieben. Hinter dem demonstrativen Konsum steht in der Regel ein Wertesystem, das davon ausgeht, dass das eigene Sozialprestige vor allem vom materiellen Lebensstandard abhängt. Dagegen werden in anderen gesellschaftlichen Kontexten (z. B. häufig unter Intellektuellen, in der Alternativbewegung oder in Kreisen der so genannten Bohème) andere Werte als relevant für das eigene Ansehen erachtet, so z. B. Bildung, Kreativität oder der individuelle Lebensentwurf (Postmaterialismus). (de)
  • Geltungskonsum ist eine 1899 von Thorstein Veblen eingebrachte und auf seine „Theorie der feinen Leute“ (The Theory Of The Leisure Class) zurückgehende soziologische Bezeichnung für auffälliges, auf öffentliche Wirksamkeit zielendes, güter(ver)brauchendes Handeln (conspicuous consumption). Als „demonstrativer Verbrauch“ bzw. „demonstrative Verschwendung“ zielt das öffentliche Konsumieren darauf ab, zu zeigen, was man sich alles leisten kann (zu prunken, zu prahlen, zu protzen); hierdurch soll der soziale Status dargestellt oder erhöht werden. Es kann daher als eine Form von Imponierverhalten durch Statussymbole angesehen werden. Historisch-archäologisch lässt sich Geltungskonsum bis in die Frühgeschichte konstatieren, wobei insbesondere prächtige Beisetzungen mit reichen Grabbeigaben heute oft (auch) auf diese Weise erklärt werden: Indem man zum Beispiel einem Pharao die Symbole seines Reichtums mit ins Grab gab, dokumentierte man laut dieser Sichtweise weniger einen Jenseitsglauben als vielmehr den Reichtum der Herrscherfamilie, denn während der Beisetzung konnte jeder sehen, welche enormen Werte man einfach in der Erde versenkte. In Europa war Geltungskonsum zu Lebzeiten besonders in der römischen Oberschicht und den Barockmonarchien ausgeprägt. Erst vor dem Hintergrund der danach obsiegenden bürgerlichen und zumal puritanischen, auf Schlichtheit sehenden Gegenkultur (soli deo gloria) wurde er insbesondere den Lasterhaften, später den sogenannten „Neureichen“ zugeschrieben. Hinter dem demonstrativen Konsum steht in der Regel ein Wertesystem, das davon ausgeht, dass das eigene Sozialprestige vor allem vom materiellen Lebensstandard abhängt. Dagegen werden in anderen gesellschaftlichen Kontexten (z. B. häufig unter Intellektuellen, in der Alternativbewegung oder in Kreisen der so genannten Bohème) andere Werte als relevant für das eigene Ansehen erachtet, so z. B. Bildung, Kreativität oder der individuelle Lebensentwurf (Postmaterialismus). (de)
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  • Geltungskonsum ist eine 1899 von Thorstein Veblen eingebrachte und auf seine „Theorie der feinen Leute“ (The Theory Of The Leisure Class) zurückgehende soziologische Bezeichnung für auffälliges, auf öffentliche Wirksamkeit zielendes, güter(ver)brauchendes Handeln (conspicuous consumption). Hinter dem demonstrativen Konsum steht in der Regel ein Wertesystem, das davon ausgeht, dass das eigene Sozialprestige vor allem vom materiellen Lebensstandard abhängt. (de)
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  • Geltungskonsum (de)
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