Der Gau Ost-Hannover war eine territoriale Verwaltungseinheit der NSDAP. Er entstand im Zuge der Gau-Neugliederungen am 1. Oktober 1928. Vom 27. Februar 1925 bis zum 1. Oktober 1928 trug er die Bezeichnung Gau Lüneburg-Stade. Durch die Umstrukturierung sollte der Gau Ost-Hannover deckungsgleich mit dem Gebiet des Reichstagswahlkreises 15, Ost-Hannover, werden. Der Gau umfasste ein Gebiet, das durch die Flüsse Elbe und Weser sowie den Mittellandkanal und die Ostgrenze der preußischen Provinz Hannover begrenzt war. Sitz des Gaus war zunächst Buchholz in der Nordheide, dann Harburg und ab 1937 die alte Herzogsstadt Lüneburg. Die Größe des Gaus betrug 18.001 km², 1941 lebten hier 1.060.509 Einwohner. Von der Ausdehnung her entsprach der Gau in etwa dem späteren Regierungsbezirk Lüneburg in sei

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  • Der Gau Ost-Hannover war eine territoriale Verwaltungseinheit der NSDAP. Er entstand im Zuge der Gau-Neugliederungen am 1. Oktober 1928. Vom 27. Februar 1925 bis zum 1. Oktober 1928 trug er die Bezeichnung Gau Lüneburg-Stade. Durch die Umstrukturierung sollte der Gau Ost-Hannover deckungsgleich mit dem Gebiet des Reichstagswahlkreises 15, Ost-Hannover, werden. Der Gau umfasste ein Gebiet, das durch die Flüsse Elbe und Weser sowie den Mittellandkanal und die Ostgrenze der preußischen Provinz Hannover begrenzt war. Sitz des Gaus war zunächst Buchholz in der Nordheide, dann Harburg und ab 1937 die alte Herzogsstadt Lüneburg. Die Größe des Gaus betrug 18.001 km², 1941 lebten hier 1.060.509 Einwohner. Von der Ausdehnung her entsprach der Gau in etwa dem späteren Regierungsbezirk Lüneburg in seinen ab 1978 bestehenden Grenzen. Dem Parteigau stand auf der staatlichen Ebene der Oberpräsident der preußischen Provinz Hannover gegenüber, bis 1941 SA-Chef Viktor Lutze, dann der Gauleiter im Gau Südhannover-Braunschweig, Hartmann Lauterbacher, mit dem es Spannungen gab. Darunter standen der Regierungsbezirk Lüneburg mit Kurt Matthaei (1934-1943) und der Regierungsbezirk Stade. Gauleiter war vom 22. März 1925 bis zum 30. September 1928 Bernhard Rust und anschließend bis Kriegsende Otto Telschow, der einen Personenkult um sich betrieb und den ländlichen Charakter des Gaues gegenüber großstädtischen Einflüssen betonte. Stellvertreter waren von 1930 bis 1933 Georg Weidenhöfer, vom November 1933 bis Oktober 1936 Otto Gakenholz (zugleich Gaugeschäftsführer und Reichstagsabgeordneter), vom Oktober 1936 bis September 1944 der SS-Führer Heinrich Peper (zugleich Reichstagsabgeordneter, von Telschow in einer Intrige abgesetzt) und schließlich bis Mai 1945 Christian Opdenhoff. Der Handwerksfunktionär Adolf Heincke war der Gauinspekteur und spätere Oberbereichsleiter in der Gauleitung. Das wichtige Amt für Kommunalpolitik leitete Wilhelm Wetzel, der 1936 Bürgermeister von Lüneburg wurde. Gauwirtschaftsberater war seit 1933 der Syndikus der IHK Harburg-Wilhelmsburg, Rudolf Rühle. Als Gauführerschule bestand das Hermann-Göring-Haus in Steinbeck (Buchholz in der Nordheide). Gauschulungsleiter war ab 1941 der ehemalige Kreisleiter Albert Rodegerdts, ab 1944 Heinrich Schneider (NSDAP). Gauleiter Telschow verfolgte ohne großen Erfolg riesige Ausbaupläne für Lüneburg als Hauptort eines Gaus Niedersachsen, für die er sogar Albert Speer ansprach. (de)
  • Der Gau Ost-Hannover war eine territoriale Verwaltungseinheit der NSDAP. Er entstand im Zuge der Gau-Neugliederungen am 1. Oktober 1928. Vom 27. Februar 1925 bis zum 1. Oktober 1928 trug er die Bezeichnung Gau Lüneburg-Stade. Durch die Umstrukturierung sollte der Gau Ost-Hannover deckungsgleich mit dem Gebiet des Reichstagswahlkreises 15, Ost-Hannover, werden. Der Gau umfasste ein Gebiet, das durch die Flüsse Elbe und Weser sowie den Mittellandkanal und die Ostgrenze der preußischen Provinz Hannover begrenzt war. Sitz des Gaus war zunächst Buchholz in der Nordheide, dann Harburg und ab 1937 die alte Herzogsstadt Lüneburg. Die Größe des Gaus betrug 18.001 km², 1941 lebten hier 1.060.509 Einwohner. Von der Ausdehnung her entsprach der Gau in etwa dem späteren Regierungsbezirk Lüneburg in seinen ab 1978 bestehenden Grenzen. Dem Parteigau stand auf der staatlichen Ebene der Oberpräsident der preußischen Provinz Hannover gegenüber, bis 1941 SA-Chef Viktor Lutze, dann der Gauleiter im Gau Südhannover-Braunschweig, Hartmann Lauterbacher, mit dem es Spannungen gab. Darunter standen der Regierungsbezirk Lüneburg mit Kurt Matthaei (1934-1943) und der Regierungsbezirk Stade. Gauleiter war vom 22. März 1925 bis zum 30. September 1928 Bernhard Rust und anschließend bis Kriegsende Otto Telschow, der einen Personenkult um sich betrieb und den ländlichen Charakter des Gaues gegenüber großstädtischen Einflüssen betonte. Stellvertreter waren von 1930 bis 1933 Georg Weidenhöfer, vom November 1933 bis Oktober 1936 Otto Gakenholz (zugleich Gaugeschäftsführer und Reichstagsabgeordneter), vom Oktober 1936 bis September 1944 der SS-Führer Heinrich Peper (zugleich Reichstagsabgeordneter, von Telschow in einer Intrige abgesetzt) und schließlich bis Mai 1945 Christian Opdenhoff. Der Handwerksfunktionär Adolf Heincke war der Gauinspekteur und spätere Oberbereichsleiter in der Gauleitung. Das wichtige Amt für Kommunalpolitik leitete Wilhelm Wetzel, der 1936 Bürgermeister von Lüneburg wurde. Gauwirtschaftsberater war seit 1933 der Syndikus der IHK Harburg-Wilhelmsburg, Rudolf Rühle. Als Gauführerschule bestand das Hermann-Göring-Haus in Steinbeck (Buchholz in der Nordheide). Gauschulungsleiter war ab 1941 der ehemalige Kreisleiter Albert Rodegerdts, ab 1944 Heinrich Schneider (NSDAP). Gauleiter Telschow verfolgte ohne großen Erfolg riesige Ausbaupläne für Lüneburg als Hauptort eines Gaus Niedersachsen, für die er sogar Albert Speer ansprach. (de)
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  • Der Gau Ost-Hannover war eine territoriale Verwaltungseinheit der NSDAP. Er entstand im Zuge der Gau-Neugliederungen am 1. Oktober 1928. Vom 27. Februar 1925 bis zum 1. Oktober 1928 trug er die Bezeichnung Gau Lüneburg-Stade. Durch die Umstrukturierung sollte der Gau Ost-Hannover deckungsgleich mit dem Gebiet des Reichstagswahlkreises 15, Ost-Hannover, werden. Der Gau umfasste ein Gebiet, das durch die Flüsse Elbe und Weser sowie den Mittellandkanal und die Ostgrenze der preußischen Provinz Hannover begrenzt war. Sitz des Gaus war zunächst Buchholz in der Nordheide, dann Harburg und ab 1937 die alte Herzogsstadt Lüneburg. Die Größe des Gaus betrug 18.001 km², 1941 lebten hier 1.060.509 Einwohner. Von der Ausdehnung her entsprach der Gau in etwa dem späteren Regierungsbezirk Lüneburg in sei (de)
  • Der Gau Ost-Hannover war eine territoriale Verwaltungseinheit der NSDAP. Er entstand im Zuge der Gau-Neugliederungen am 1. Oktober 1928. Vom 27. Februar 1925 bis zum 1. Oktober 1928 trug er die Bezeichnung Gau Lüneburg-Stade. Durch die Umstrukturierung sollte der Gau Ost-Hannover deckungsgleich mit dem Gebiet des Reichstagswahlkreises 15, Ost-Hannover, werden. Der Gau umfasste ein Gebiet, das durch die Flüsse Elbe und Weser sowie den Mittellandkanal und die Ostgrenze der preußischen Provinz Hannover begrenzt war. Sitz des Gaus war zunächst Buchholz in der Nordheide, dann Harburg und ab 1937 die alte Herzogsstadt Lüneburg. Die Größe des Gaus betrug 18.001 km², 1941 lebten hier 1.060.509 Einwohner. Von der Ausdehnung her entsprach der Gau in etwa dem späteren Regierungsbezirk Lüneburg in sei (de)
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