Die Hof- und Garnisonkirche zu Potsdam war eine evangelische Kirche in Potsdam. Sie war weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt und ein Hauptwerk des Barocks in Preußen. Den von Philipp Gerlach auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. in seiner Residenz für die Angehörigen des Hofstaats und der Garnison von 1730 bis 1735 errichteten Bau nutzte auch die Zivilgemeinde. Noch vor der Fertigstellung fand am 17. August 1732 die Kirchweihe statt. Friedrich Wilhelm I. wurde 1740 in der Gruft der Garnisonkirche bestattet und 1786 ebenfalls sein Sohn Friedrich II.

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  • Die Hof- und Garnisonkirche zu Potsdam war eine evangelische Kirche in Potsdam. Sie war weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt und ein Hauptwerk des Barocks in Preußen. Den von Philipp Gerlach auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. in seiner Residenz für die Angehörigen des Hofstaats und der Garnison von 1730 bis 1735 errichteten Bau nutzte auch die Zivilgemeinde. Noch vor der Fertigstellung fand am 17. August 1732 die Kirchweihe statt. Friedrich Wilhelm I. wurde 1740 in der Gruft der Garnisonkirche bestattet und 1786 ebenfalls sein Sohn Friedrich II. Am 21. März 1933 fand in der Garnisonkirche der Festakt zur konstituierenden Sitzung des Reichstages statt. Der Festakt wurde kurzfristig zur Garnisonkirche umverlegt, da er im Reichstagsgebäude aufgrund des Reichstagsbrandes nicht stattfinden konnte. Nachträglich nutzten die Nationalsozialisten den Schnappschuss eines US-amerikanischen Fotografen vom kurzen Handschlag Adolf Hitlers mit Reichspräsident Paul von Hindenburg propagandistisch aus, um das Ereignis zum „Tag von Potsdam“ zu überhöhen, was wiederum der DDR den Vorwand gab, die Kirche als angebliches Symbol des deutschen Militarismus sprengen zu lassen. Beim Luftangriff auf Potsdam am 14. April 1945 brannte das Innere des Kirchenschiffs und des Turms aus. Lediglich die Umfassungsmauern blieben stehen. Im kreuzförmigen Turmraum wurde 1950 die Heilig-Kreuz-Kapelle eingerichtet, in welcher noch bis 1968 Gottesdienste und Gemeindeleben stattfanden. Nachdem bereits Wiederaufbauarbeiten begonnen hatten, wurde die Ruine – gegen Proteste in der Bevölkerung – auf Beschluss der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) etwa zeitgleich mit der intakten Leipziger Universitätskirche im Mai und Juni 1968 gesprengt. Auf dem Areal der Garnisonkirche wurde bis 1971 ein Rechenzentrum errichtet, auch um den Bauplatz zu blockieren. Die 1984 in Iserlohn gegründete Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel e.V. bewarb seit 1991 den Wiederaufbau der Kirche. Es kam aber zu keinem Einvernehmen mit der evangelischen Landeskirche, so dass die TPG ihre Aktivitäten eingestellt hat. Im Februar 2004 gründeten Bürger die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam e.V. und im Juni 2008 die Stiftung Garnisonkirche Potsdam, die sich gemeinsam für den Wiederaufbau einsetzen. Sie streben an, das Gotteshaus nach seiner Wiederrichtung als Bürgerkirche zu nutzen und mit der Erinnerung Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Die Stadtkirche soll als Ort der Friedens- und Versöhnungsarbeit genutzt werden. Die Garnisonkirchengemeinde hat sich mit der internationalen Nagelkreuzgemeinschaft vernetzt. Ab 2011 entstanden auch politisch motivierte Gegeninitiativen zum Wiederaufbau. Durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien wurde 2013 die Garnisonkirche Potsdam als national bedeutendes Kulturdenkmal eingestuft und in Aussicht gestellt, den Wiederaufbau in den nächsten Jahren mit 12 Millionen Euro zu fördern. Im April 2016 hat die Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz beschlossen, für den Wiederaufbau des Turms der Garnisonkirche ein zinsloses Darlehen von 3,25 Millionen Euro zu gewähren. Zuvor hatte bereits der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland beschlossen, für den Wiederaufbau ein zinsloses Darlehen in Höhe von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. (de)
  • Die Hof- und Garnisonkirche zu Potsdam war eine evangelische Kirche in Potsdam. Sie war weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt und ein Hauptwerk des Barocks in Preußen. Den von Philipp Gerlach auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. in seiner Residenz für die Angehörigen des Hofstaats und der Garnison von 1730 bis 1735 errichteten Bau nutzte auch die Zivilgemeinde. Noch vor der Fertigstellung fand am 17. August 1732 die Kirchweihe statt. Friedrich Wilhelm I. wurde 1740 in der Gruft der Garnisonkirche bestattet und 1786 ebenfalls sein Sohn Friedrich II. Am 21. März 1933 fand in der Garnisonkirche der Festakt zur konstituierenden Sitzung des Reichstages statt. Der Festakt wurde kurzfristig zur Garnisonkirche umverlegt, da er im Reichstagsgebäude aufgrund des Reichstagsbrandes nicht stattfinden konnte. Nachträglich nutzten die Nationalsozialisten den Schnappschuss eines US-amerikanischen Fotografen vom kurzen Handschlag Adolf Hitlers mit Reichspräsident Paul von Hindenburg propagandistisch aus, um das Ereignis zum „Tag von Potsdam“ zu überhöhen, was wiederum der DDR den Vorwand gab, die Kirche als angebliches Symbol des deutschen Militarismus sprengen zu lassen. Beim Luftangriff auf Potsdam am 14. April 1945 brannte das Innere des Kirchenschiffs und des Turms aus. Lediglich die Umfassungsmauern blieben stehen. Im kreuzförmigen Turmraum wurde 1950 die Heilig-Kreuz-Kapelle eingerichtet, in welcher noch bis 1968 Gottesdienste und Gemeindeleben stattfanden. Nachdem bereits Wiederaufbauarbeiten begonnen hatten, wurde die Ruine – gegen Proteste in der Bevölkerung – auf Beschluss der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) etwa zeitgleich mit der intakten Leipziger Universitätskirche im Mai und Juni 1968 gesprengt. Auf dem Areal der Garnisonkirche wurde bis 1971 ein Rechenzentrum errichtet, auch um den Bauplatz zu blockieren. Die 1984 in Iserlohn gegründete Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel e.V. bewarb seit 1991 den Wiederaufbau der Kirche. Es kam aber zu keinem Einvernehmen mit der evangelischen Landeskirche, so dass die TPG ihre Aktivitäten eingestellt hat. Im Februar 2004 gründeten Bürger die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam e.V. und im Juni 2008 die Stiftung Garnisonkirche Potsdam, die sich gemeinsam für den Wiederaufbau einsetzen. Sie streben an, das Gotteshaus nach seiner Wiederrichtung als Bürgerkirche zu nutzen und mit der Erinnerung Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Die Stadtkirche soll als Ort der Friedens- und Versöhnungsarbeit genutzt werden. Die Garnisonkirchengemeinde hat sich mit der internationalen Nagelkreuzgemeinschaft vernetzt. Ab 2011 entstanden auch politisch motivierte Gegeninitiativen zum Wiederaufbau. Durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien wurde 2013 die Garnisonkirche Potsdam als national bedeutendes Kulturdenkmal eingestuft und in Aussicht gestellt, den Wiederaufbau in den nächsten Jahren mit 12 Millionen Euro zu fördern. Im April 2016 hat die Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz beschlossen, für den Wiederaufbau des Turms der Garnisonkirche ein zinsloses Darlehen von 3,25 Millionen Euro zu gewähren. Zuvor hatte bereits der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland beschlossen, für den Wiederaufbau ein zinsloses Darlehen in Höhe von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. (de)
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  • Glockenspiel der Garnisonkirche
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  • Die Hof- und Garnisonkirche zu Potsdam war eine evangelische Kirche in Potsdam. Sie war weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt und ein Hauptwerk des Barocks in Preußen. Den von Philipp Gerlach auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. in seiner Residenz für die Angehörigen des Hofstaats und der Garnison von 1730 bis 1735 errichteten Bau nutzte auch die Zivilgemeinde. Noch vor der Fertigstellung fand am 17. August 1732 die Kirchweihe statt. Friedrich Wilhelm I. wurde 1740 in der Gruft der Garnisonkirche bestattet und 1786 ebenfalls sein Sohn Friedrich II. (de)
  • Die Hof- und Garnisonkirche zu Potsdam war eine evangelische Kirche in Potsdam. Sie war weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt und ein Hauptwerk des Barocks in Preußen. Den von Philipp Gerlach auf Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. in seiner Residenz für die Angehörigen des Hofstaats und der Garnison von 1730 bis 1735 errichteten Bau nutzte auch die Zivilgemeinde. Noch vor der Fertigstellung fand am 17. August 1732 die Kirchweihe statt. Friedrich Wilhelm I. wurde 1740 in der Gruft der Garnisonkirche bestattet und 1786 ebenfalls sein Sohn Friedrich II. (de)
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