Gaon (hebr.: גאון, Herrlichkeit, Plural: Geonim/גאונים) ist ursprünglich der Titel der als Talmudinterpreten bekannten Oberhäupter der jüdischen Akademien in Babylonien im siebten bis elften Jahrhundert nach Christus. Er wird aber auch später noch dafür verwendet. Das Amt des Gaon wird als Gaonat bezeichnet (mittellat. gaonatus). Die babylonischen Geonim galten als die religiösen Führer des Judentums im frühen Mittelalter, während dem Resch Galuta (Exilarch) die weltliche Hoheit über die Juden in den islamischen Ländern oblag.

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  • Gaon (hebr.: גאון, Herrlichkeit, Plural: Geonim/גאונים) ist ursprünglich der Titel der als Talmudinterpreten bekannten Oberhäupter der jüdischen Akademien in Babylonien im siebten bis elften Jahrhundert nach Christus. Er wird aber auch später noch dafür verwendet. Das Amt des Gaon wird als Gaonat bezeichnet (mittellat. gaonatus). Die babylonischen Geonim galten als die religiösen Führer des Judentums im frühen Mittelalter, während dem Resch Galuta (Exilarch) die weltliche Hoheit über die Juden in den islamischen Ländern oblag. Die Geonim spielten eine wichtige und entscheidende Rolle in der Übermittlung und Lehre der Tora und dem jüdischen Gesetz (Halacha). Sie lehrten den Talmud und entschieden über Diskurse welche in der Zeit des Talmud noch nicht mit Regeln versehen wurden. Die Periode der Geonim begann 589 (nach dem jüdischen Kalender: 4349), nach der Periode der Sevora'im, und endete 1038 (nach dem jüdischen Kalender: 4798). Der erste Gaon von Sura war, wenn man Sherira Gaon folgt, Mar Rab Mar, dessen Amtszeit 609 begann. Der letzte Gaon von Sura war Samuel ben Ḥofni, der 1013 starb; der letzte Gaon von Pumbedita war Hezekiah Gaon, der 1040 ermordet wurde; somit hatte die Periode der Geonim fast eine Dauer von 450 Jahren. Es gab zwei große Akademien der Geonim, eine in Sura und die andere in Pumbedita. Die Akademie in Sura war ursprünglich die dominantere, aber ihre Autorität schwand zum Ende der Periode der Geonim, so dass die Geonim von Pumbedita an Einfluss gewannen (Louis Ginzberg in Geonica). (de)
  • Gaon (hebr.: גאון, Herrlichkeit, Plural: Geonim/גאונים) ist ursprünglich der Titel der als Talmudinterpreten bekannten Oberhäupter der jüdischen Akademien in Babylonien im siebten bis elften Jahrhundert nach Christus. Er wird aber auch später noch dafür verwendet. Das Amt des Gaon wird als Gaonat bezeichnet (mittellat. gaonatus). Die babylonischen Geonim galten als die religiösen Führer des Judentums im frühen Mittelalter, während dem Resch Galuta (Exilarch) die weltliche Hoheit über die Juden in den islamischen Ländern oblag. Die Geonim spielten eine wichtige und entscheidende Rolle in der Übermittlung und Lehre der Tora und dem jüdischen Gesetz (Halacha). Sie lehrten den Talmud und entschieden über Diskurse welche in der Zeit des Talmud noch nicht mit Regeln versehen wurden. Die Periode der Geonim begann 589 (nach dem jüdischen Kalender: 4349), nach der Periode der Sevora'im, und endete 1038 (nach dem jüdischen Kalender: 4798). Der erste Gaon von Sura war, wenn man Sherira Gaon folgt, Mar Rab Mar, dessen Amtszeit 609 begann. Der letzte Gaon von Sura war Samuel ben Ḥofni, der 1013 starb; der letzte Gaon von Pumbedita war Hezekiah Gaon, der 1040 ermordet wurde; somit hatte die Periode der Geonim fast eine Dauer von 450 Jahren. Es gab zwei große Akademien der Geonim, eine in Sura und die andere in Pumbedita. Die Akademie in Sura war ursprünglich die dominantere, aber ihre Autorität schwand zum Ende der Periode der Geonim, so dass die Geonim von Pumbedita an Einfluss gewannen (Louis Ginzberg in Geonica). (de)
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  • Gaon (hebr.: גאון, Herrlichkeit, Plural: Geonim/גאונים) ist ursprünglich der Titel der als Talmudinterpreten bekannten Oberhäupter der jüdischen Akademien in Babylonien im siebten bis elften Jahrhundert nach Christus. Er wird aber auch später noch dafür verwendet. Das Amt des Gaon wird als Gaonat bezeichnet (mittellat. gaonatus). Die babylonischen Geonim galten als die religiösen Führer des Judentums im frühen Mittelalter, während dem Resch Galuta (Exilarch) die weltliche Hoheit über die Juden in den islamischen Ländern oblag. (de)
  • Gaon (hebr.: גאון, Herrlichkeit, Plural: Geonim/גאונים) ist ursprünglich der Titel der als Talmudinterpreten bekannten Oberhäupter der jüdischen Akademien in Babylonien im siebten bis elften Jahrhundert nach Christus. Er wird aber auch später noch dafür verwendet. Das Amt des Gaon wird als Gaonat bezeichnet (mittellat. gaonatus). Die babylonischen Geonim galten als die religiösen Führer des Judentums im frühen Mittelalter, während dem Resch Galuta (Exilarch) die weltliche Hoheit über die Juden in den islamischen Ländern oblag. (de)
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