Das Fürstenhaus der Tenōchca war die aztekische Herrscherdynastie, die sich selbst auf ein toltekisches Geschlecht zurückführte. Die gesicherte durchgängige Stammreihe beginnt jedoch erst im 14. Jahrhundert mit Acamapichtli († 1391) 1. huey tlatoani von Tenōchtitlan. Der Fürst eines Territoriums, meist eines Stadtstaates, wurde in der Landessprache im Hochtal von Mexiko als tlatoani bezeichnet. Der Reichsvorstand, Hochkönig oder auch Kaiser war der huey tlatoani. Er residierte in Tenōchtitlan - vor der Eroberung und Zerstörung durch die Spanier im Jahre 1521 einer der größten Städte der Erde.

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  • Das Fürstenhaus der Tenōchca war die aztekische Herrscherdynastie, die sich selbst auf ein toltekisches Geschlecht zurückführte. Die gesicherte durchgängige Stammreihe beginnt jedoch erst im 14. Jahrhundert mit Acamapichtli († 1391) 1. huey tlatoani von Tenōchtitlan. Der Fürst eines Territoriums, meist eines Stadtstaates, wurde in der Landessprache im Hochtal von Mexiko als tlatoani bezeichnet. Der Reichsvorstand, Hochkönig oder auch Kaiser war der huey tlatoani. Er residierte in Tenōchtitlan - vor der Eroberung und Zerstörung durch die Spanier im Jahre 1521 einer der größten Städte der Erde. Auch das Amt des cihuacóatl, Stellvertreter des huey tlatoani, wurde ausschließlich aus der Dynastie der Tenōchca besetzt. Es war der Linie des Tlacaelel I. († 1486), der als erster dieses Amt bis zum Jahre 1474 bekleidete, vorbehalten. Weiterhin gab es auch das Amt des quauhtlatoani, was dem in einer eroberten Stadt eingesetzten Statthalter gleichkam. Natürlich taten sich Angehörige der Dynastie auch als hohe Offiziere in der Armee hervor und konnten verschiedene Generalsränge besetzen, wie beispielsweise Huehue Zaca oder dessen Söhne Tzontemoc, wie sein Vater tlacateccatl, und Cacamatzin, der tlacochcalcatl war. Nach der Unterwerfung der Mexica durch die Spanier wurde den pipiltin durch die spanische Krone ihr Adel wenn auch undifferenziert, durchgängig anerkannt. Angehörige des Fürstenhauses der Tenōchca führten fortan den Titel Don bzw. Doña. In der Kolonialzeit setzten die Spanier noch fünf tlatoani aus der alten Dynastie in Tenochtitlan ein, die jedoch nur sehr eingeschränkte Machtbefugnisse hatten. Der 14. tlatoani der Tenōchca, Don Diego de San Francisco († 1554), bekam für seine militärischen Verdienste im Mixtón-Krieg von Kaiser Karl V. 1546 ein persönliches Wappen verliehen, das Symbole der Tenōchca aufgreift und die des späteren mexikanischen Nationalwappens vorwegnimmt. Nach dem Tod des 16. tlatoani der Tenōchca Don Luis de Santa María im Jahre 1565 erlosch das Amt, obwohl der Mannesstamm weiterhin fortbestand. Der Enkel Moctezumas II., Don Diego Luis de Moctezuma, wurde Stammvater der Herzöge de Moctezuma de Tultengo. Sein Sohn Don Pedro Moctezuma Thesifon de la Cueva wurde 1627 vom spanischen König Philipp IV. zum spanischen Conde de Motēuczūma, in Primogenitur vererblich ernannt. 1766 bekam das Geschlecht von Karl III. die spanische Grandenwürde 1. Klasse zuerkannt. Don Antonio Moctezuma y Marcilla de Teruel, Marqués de Tenebrón, 23. Conde de Moctezuma († 1890), erhielt 1865 von der spanischen Königin Isabella II. den Herzogstitel Duque de Moctezuma de Tultengo, in primogenitur vererblich verliehen. Don Juan José Marcilla de Teruel-Moctezuma y Valcárcel (* 1958) ist seit 2014 der 6. Herzog von Moctezuma und damit der Chef des Hauses. In der folgenden Stammliste werden der Übersichtlichkeit halber einzelne Angehörige mehrfach ausgelinkt. Aufgrund sehr differenzierter Schreibweise der Namen sowohl in Nahuatl als auch in Spanisch ist die nachstehende Abbildung nicht einheitlich. Innerhalb der Stammreihe wird der spanische Taufname stets kursiv gehalten. (de)
  • Das Fürstenhaus der Tenōchca war die aztekische Herrscherdynastie, die sich selbst auf ein toltekisches Geschlecht zurückführte. Die gesicherte durchgängige Stammreihe beginnt jedoch erst im 14. Jahrhundert mit Acamapichtli († 1391) 1. huey tlatoani von Tenōchtitlan. Der Fürst eines Territoriums, meist eines Stadtstaates, wurde in der Landessprache im Hochtal von Mexiko als tlatoani bezeichnet. Der Reichsvorstand, Hochkönig oder auch Kaiser war der huey tlatoani. Er residierte in Tenōchtitlan - vor der Eroberung und Zerstörung durch die Spanier im Jahre 1521 einer der größten Städte der Erde. Auch das Amt des cihuacóatl, Stellvertreter des huey tlatoani, wurde ausschließlich aus der Dynastie der Tenōchca besetzt. Es war der Linie des Tlacaelel I. († 1486), der als erster dieses Amt bis zum Jahre 1474 bekleidete, vorbehalten. Weiterhin gab es auch das Amt des quauhtlatoani, was dem in einer eroberten Stadt eingesetzten Statthalter gleichkam. Natürlich taten sich Angehörige der Dynastie auch als hohe Offiziere in der Armee hervor und konnten verschiedene Generalsränge besetzen, wie beispielsweise Huehue Zaca oder dessen Söhne Tzontemoc, wie sein Vater tlacateccatl, und Cacamatzin, der tlacochcalcatl war. Nach der Unterwerfung der Mexica durch die Spanier wurde den pipiltin durch die spanische Krone ihr Adel wenn auch undifferenziert, durchgängig anerkannt. Angehörige des Fürstenhauses der Tenōchca führten fortan den Titel Don bzw. Doña. In der Kolonialzeit setzten die Spanier noch fünf tlatoani aus der alten Dynastie in Tenochtitlan ein, die jedoch nur sehr eingeschränkte Machtbefugnisse hatten. Der 14. tlatoani der Tenōchca, Don Diego de San Francisco († 1554), bekam für seine militärischen Verdienste im Mixtón-Krieg von Kaiser Karl V. 1546 ein persönliches Wappen verliehen, das Symbole der Tenōchca aufgreift und die des späteren mexikanischen Nationalwappens vorwegnimmt. Nach dem Tod des 16. tlatoani der Tenōchca Don Luis de Santa María im Jahre 1565 erlosch das Amt, obwohl der Mannesstamm weiterhin fortbestand. Der Enkel Moctezumas II., Don Diego Luis de Moctezuma, wurde Stammvater der Herzöge de Moctezuma de Tultengo. Sein Sohn Don Pedro Moctezuma Thesifon de la Cueva wurde 1627 vom spanischen König Philipp IV. zum spanischen Conde de Motēuczūma, in Primogenitur vererblich ernannt. 1766 bekam das Geschlecht von Karl III. die spanische Grandenwürde 1. Klasse zuerkannt. Don Antonio Moctezuma y Marcilla de Teruel, Marqués de Tenebrón, 23. Conde de Moctezuma († 1890), erhielt 1865 von der spanischen Königin Isabella II. den Herzogstitel Duque de Moctezuma de Tultengo, in primogenitur vererblich verliehen. Don Juan José Marcilla de Teruel-Moctezuma y Valcárcel (* 1958) ist seit 2014 der 6. Herzog von Moctezuma und damit der Chef des Hauses. In der folgenden Stammliste werden der Übersichtlichkeit halber einzelne Angehörige mehrfach ausgelinkt. Aufgrund sehr differenzierter Schreibweise der Namen sowohl in Nahuatl als auch in Spanisch ist die nachstehende Abbildung nicht einheitlich. Innerhalb der Stammreihe wird der spanische Taufname stets kursiv gehalten. (de)
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  • Das Fürstenhaus der Tenōchca war die aztekische Herrscherdynastie, die sich selbst auf ein toltekisches Geschlecht zurückführte. Die gesicherte durchgängige Stammreihe beginnt jedoch erst im 14. Jahrhundert mit Acamapichtli († 1391) 1. huey tlatoani von Tenōchtitlan. Der Fürst eines Territoriums, meist eines Stadtstaates, wurde in der Landessprache im Hochtal von Mexiko als tlatoani bezeichnet. Der Reichsvorstand, Hochkönig oder auch Kaiser war der huey tlatoani. Er residierte in Tenōchtitlan - vor der Eroberung und Zerstörung durch die Spanier im Jahre 1521 einer der größten Städte der Erde. (de)
  • Das Fürstenhaus der Tenōchca war die aztekische Herrscherdynastie, die sich selbst auf ein toltekisches Geschlecht zurückführte. Die gesicherte durchgängige Stammreihe beginnt jedoch erst im 14. Jahrhundert mit Acamapichtli († 1391) 1. huey tlatoani von Tenōchtitlan. Der Fürst eines Territoriums, meist eines Stadtstaates, wurde in der Landessprache im Hochtal von Mexiko als tlatoani bezeichnet. Der Reichsvorstand, Hochkönig oder auch Kaiser war der huey tlatoani. Er residierte in Tenōchtitlan - vor der Eroberung und Zerstörung durch die Spanier im Jahre 1521 einer der größten Städte der Erde. (de)
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  • Fürstenhaus der Tenōchca (de)
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