Aus der Wurzel des Krapp (lat: rubia tinctorum oder rubia peregrina) gewann man bereits in der Antike einen roten Farbstoff. Plinius nennt diese Pflanze in seinem Werk naturalis historia rubia (Plin. XIX, 47), erythrodanum oder ereuthodanum (Plin. XXIV, 94). Plinius zufolge wurde der Krapp bereits um 50 n. Chr. in der Nähe von Rom angepflanzt. Dioskurides erwähnt, dass die Pflanze in den Olivenhainen bei Ravenna angepflanzt wurde.

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  • Aus der Wurzel des Krapp (lat: rubia tinctorum oder rubia peregrina) gewann man bereits in der Antike einen roten Farbstoff. Plinius nennt diese Pflanze in seinem Werk naturalis historia rubia (Plin. XIX, 47), erythrodanum oder ereuthodanum (Plin. XXIV, 94). Plinius zufolge wurde der Krapp bereits um 50 n. Chr. in der Nähe von Rom angepflanzt. Dioskurides erwähnt, dass die Pflanze in den Olivenhainen bei Ravenna angepflanzt wurde. Doch Krapp war als Färbemittel schon lange vor der Römerzeit bekannt. Der älteste Nachweis hierfür wurde an einem in Mohenjo-daro im heutigen Pakistan gefundenen Schnurstück erstellt. Dieser Fund stammt aus der Zeit um 2200 v. Chr. Ein hohes Alter hat die Krappfärberei auch in Ägypten. Der dort ermittelte älteste Nachweis stammt aus der Arbeitersiedlung von Kahun und ist der Zeit um 1550 v. Chr. zuzuordnen. Auch Textilfragmente aus dem Grab des berühmten Pharao Tut-ench-amun ergaben Krapp als Färbemittel. Krappähnliche Pflanzen zeigten als Färbemittel eine weite Verbreitung über das Mittelmeergebiet hinaus. So kannte man Färbungen dieser Art bereits in der Han-Zeit in China, die ungefähr der Zeit der Römerherrschaft entspricht. In einer ähnlichen Zeitspanne färbten die Indianer Perus mit Pflanzen der Relbunium-Familie, die ebenfalls krappähnliche Färbungen ergaben. Die ältesten Rezepte für Krappfärbungen sind auf einer neobabylonischen Tontafel aus der Zeit um 700 v. Chr. enthalten. Auch der Papyrus Graecus Holmiensis mit der umfangreichsten Sammlung antiker Färberezepturen, der zu Beginn des vierten nachchristlichen Jahrhunderts niedergeschrieben wurde, erwähnt Färbungen mit Krapp. Die Entdeckung der Färbemethoden mit Purpur aus den Seeschnecken der Arten murex brandaris,murex trunculus und "purpura haemastoma" (neuere Bezeichnungen:"bolinus brandaris", "hexaplex trunculus" und "thais haemastoma") geht nach bisherigen Anschauungen und laut der literarischen Tradition auf die Phönizier zurück. Die neuere Forschung hat jedoch festgestellt, dass die Minoer auf Kreta die Purpurfärberei schon vor den Phöniziern ausgeführt haben. Färbungen mit Purpur waren äußerst teuer, es gab daher auch zahlreiche Möglichkeiten Purpur mit billigeren Farbstoffen zu strecken. Purpurfärbungen wurden durch Überfärben mit Krapp oder durch vorfärben bzw. grundieren des Textils mit dem Flechtenfarbstoff Orseille (rocella tinctoria) vorgetäuscht. Diese Ersatzstoffe nannte man Conchylienpurpur, welcher im Gegensatz zu echtem Purpur relativ billig war, da man dafür nur wenig Schneckenpurpur benötigte. Diese Deutung des bei Plinius d.Ä. zu findenden Ausdruckes ist in der Literatur allerdings umstritten. Ferner konnte man durch Vorfärbung mit Kermes oder Überfärbung mit sog. tyrischem Purpur eine billigere Purpurfärbung erzielen. Daraus gewann man einen bläulichroten Farbton, der als Hysgin–Purpur (nach der Pflanze hyacinthus) bezeichnet wurde.Im spätantiken Ägypten imitierte man den Schneckenpurpur durch eine Mischung aus Indigotin und Krapp und bezeichnete das Resultat als Ägyptischen Purpur. Für die Herstellung von billigeren Purpurfärbungen gab es in der Antike sogar eine eigene Industrie. Im Papyrus Graecus Holmiensis wird laut Meinung mancher Autoren beispielsweise eine Rezeptsammlung zur Herstellung von „falschem“ Purpur überliefert. Die neuere Forschung akzeptiert diese These allerdings nicht, zumal eine kommerzielle Nutzung dieser Rezepte sehr fraglich ist. Die Rezepte stammen zwar mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit von praktischen Färbern, sie wurden aber vermutlich von Alchimisten teilweise in deren Sinne umgedeutet. Die römischen Gewänder, die vestes fucatae genannt wurden, wurden möglicherweise mit Orseille - auch Lackmusflechte (lat: rocella tinctoria, fucus marinus, alga maris) genannt - gefärbt. Diese Pflanze war eine Flechtenart, aus der man auch Farblacke herstellen konnte, welche als Künstlerpigmente verwendet wurden.Safran (lat: crocus sativus) wurde Plinius zufolge in den Abruzzen und in Sizilien angebaut. Die Blütennarben verwendete man zum Gelbfärben von Frauenkleidung und zur Herstellung von Künstlerpigmenten. Aus dem Kraut und dem Samen des Wau oder Färberwau (lat: reseda luteola), welchen Plinius herba lutea nennt, wurde ein gelber Farbstoff gewonnen. Dieser Farbstoff wurde für die Färbung des Flammeums, des Schleiers der Braut bei der Hochzeit, oder der Gewänder der Vestalinnen verwendet.In der römischen Kaiserzeit wurde aus den Wurzeln des Kurkuma (lat: curcuma domestica) eine gelbe Farbe gewonnen, welche insbesondere für das Färben von Wolle verwendet wurde. Kurkuma (ferner gelber Ingwer, Safran -, Gilb - oder Gelbwurzel genannt) in Pulverform wurde von den Römern als terra merita bezeichnet und das Rohmaterial aus dem Orient importiert. Der Färberwaid (lat: Isatis tinctoria) fand u. a. auch Verwendung in der Indigofärberei. Da die Vorbereitung der Waidblätter zum Färben eine weniger aufwendige Prozedur war als jene beim indischen Indigo (lat: indigofera tinctoria), war der Färberwaid in der Blaufärberei gebräuchliche. Das in den Blättern des Färberwaid enthaltene Isatan B ist ein Vorprodukt des Indigo. Isatan gehört zur Gruppe der Glucoside und wird durch das in der Pflanze enthaltene Glucosidase fermentativ in die Vorstufe des Indigo Indoxyl und Glucose aufgespalten. Durch Oxidation bildet sich an der Luft der wasserunlösliche Indigo. Durch Zugabe von Alkali in Form von abgestandenem Urin (wegen hohem Ammoniakanteil) oder von Pottasche (=Kaliumcarbonat K2CO3) kann man die in Wasser unlösliche Substanz unter Anwendung des Reduktionsmittels Glucose in wasserlösliche sog. Küpe überführen. Erst in dieser Form kann man den Indigo auf Wolle, Leinen oder Baumwolle auffärben, wobei sich das Material gelb färbt. Durch Reoxidation an der Luft erhält man schließlich die blaue Indigofärbung. Der „echte“ indische Indigo (lat: Indigofera tinctoria) wurde zuerst bei Vitruv in seinem Werk de architectura erwähnt, ferner wird diese Pflanze auch bei Dioskurides und Plinius genannt. Letztere kennen Herkunft, Reinigung, Verwendung und Verfälschungen des Indigos, zudem auch die Mittel die Fälschungen zu erkennen. Der Indigo wurde in der klassischen Antike überwiegend als Künstlerpigment und für Malerfarben verwendet, wobei der ähnliche Färberwaid ausschließlich zum Färben von Textilien diente. Indigo wurde ursprünglich in Ostindien angepflanzt, woher die Pflanze durch Kaufleute und Händler nach Kleinasien und Europa kam.Für Schwarzfärbungen wurde vor allem Eichengallenextrakt (Galläpfel) verwendet, da diese einen hohen Tanningehalt (55 bis 65 % Gallusgerbsäure) aufweisen. Diesen Extrakt färbte man auf Wolle, die mit Eisenacetat vorgebeizt war. Durch diese Verbindung mit Eisensalz entsteht auf der Wolle ein Gerbstoffschwarz, welches zur Herstellung von schwarzer Tinte, sog. Eisengallustinte verwendet wurde. Diese schwarze Färbung wurde von Plinius und von Theophrastos von Eresos erwähnt. Die Rinde der Eiche wurde wegen ihres Gerbstoffgehaltes für das Färben von Kleidern verwendet. Die Rinde der Akazie oder Babulakazie (lat: Acacia nilotica, Acacia arabica) wurde bei den Römern für Brauntöne auf Alaunbeize und für dunkelgraubraune und schwarze Farbtöne auf Eisenbeize verwendet.Aus dem Extrakt der Blätter und der Stängel der Brautmyrte (lat: Myrtus commnis L.) wurde ein schwarzer Farbstoff zur Färbung der Haare hergestellt, was im Nahen Osten sehr beliebt war.Der Walnussbaum oder Persische Walnussbam (lat: Juglans regia) war ursprünglich in Persien und Kleinasien heimisch und wurde im 1. Jh. v. Chr. durch den Schriftsteller, Landwirt und Gelehrten Marcus Terentius Varro (116 bis 27 v. Chr.) in Italien eingeführt und fortan angepflanzt. Plinius zufolge wurden die grünen Walnussschalen zum Braunfärben von Wolle und von Haaren verwendet. Ferner benutzten die Römer die Gewöhnliche Spitzklette (lat: Xanthium strumarium L.) um die Haare zu färben.Man verwendete die Farbe der Holunderbeeren (lat: sambucus nigra) zum Färben von Wolle in violette Farbe, welche zuvor mit Alaunbeize bearbeitet wurde.Eine Gattung des Ginsters (lat: genista) wurde zum Gelbfärben verwendet, heute nennt man diese Art Färber - oder Pfriemginster (Genista tinctoria L.).Die Kenntnis von Färbepflanzen und deren Anwendung wurde durch die Römer in die eroberten Länder tradiert. Die Germanen lehrten die Römer wiederum, dass man Säfte diverser Früchte zum Färben verwenden konnte. Von den Nordeuropäern lernten die Römer beispielsweise, wie man eine grüne Mischfärbung erlangt: Man stellte zunächst eine blaue Färbung mit Waid (lat: isatis tinctoria) her, welche dann mit dem gelben Farbstoff des Färberwau (lat: reseda luteola) überfärbt wurde. Ob die Germanen tatsächlich die Lehrmeister der Römer bei dieser Färbemethode waren, erscheint ziemlich fraglich. Zwar ist eine solche Färbung für die Funde von Lonne Hede in Dänemark für das 1. Jahrhundert n. Chr. belegt, aber etwa zeitgleich fand man entsprechende Färbungen auch bei Analysen von Textilien verschiedener Ausgrabungsstätten des Römerreiches. Die Gallier erhielten grüne Wolle durch das Färben mit einer Mischung aus unreifen schwarzen Johannisbeeren (lat: ribes nigrum) und Wacholderbeeren (lat: juniperus communis). Ferner wurden hier die Heidelbeeren (lat: vaccinium myrtillus L.) zum Färben von Sklavenkleidung in violetter Farbe verwendet. (de)
  • Aus der Wurzel des Krapp (lat: rubia tinctorum oder rubia peregrina) gewann man bereits in der Antike einen roten Farbstoff. Plinius nennt diese Pflanze in seinem Werk naturalis historia rubia (Plin. XIX, 47), erythrodanum oder ereuthodanum (Plin. XXIV, 94). Plinius zufolge wurde der Krapp bereits um 50 n. Chr. in der Nähe von Rom angepflanzt. Dioskurides erwähnt, dass die Pflanze in den Olivenhainen bei Ravenna angepflanzt wurde. Doch Krapp war als Färbemittel schon lange vor der Römerzeit bekannt. Der älteste Nachweis hierfür wurde an einem in Mohenjo-daro im heutigen Pakistan gefundenen Schnurstück erstellt. Dieser Fund stammt aus der Zeit um 2200 v. Chr. Ein hohes Alter hat die Krappfärberei auch in Ägypten. Der dort ermittelte älteste Nachweis stammt aus der Arbeitersiedlung von Kahun und ist der Zeit um 1550 v. Chr. zuzuordnen. Auch Textilfragmente aus dem Grab des berühmten Pharao Tut-ench-amun ergaben Krapp als Färbemittel. Krappähnliche Pflanzen zeigten als Färbemittel eine weite Verbreitung über das Mittelmeergebiet hinaus. So kannte man Färbungen dieser Art bereits in der Han-Zeit in China, die ungefähr der Zeit der Römerherrschaft entspricht. In einer ähnlichen Zeitspanne färbten die Indianer Perus mit Pflanzen der Relbunium-Familie, die ebenfalls krappähnliche Färbungen ergaben. Die ältesten Rezepte für Krappfärbungen sind auf einer neobabylonischen Tontafel aus der Zeit um 700 v. Chr. enthalten. Auch der Papyrus Graecus Holmiensis mit der umfangreichsten Sammlung antiker Färberezepturen, der zu Beginn des vierten nachchristlichen Jahrhunderts niedergeschrieben wurde, erwähnt Färbungen mit Krapp. Die Entdeckung der Färbemethoden mit Purpur aus den Seeschnecken der Arten murex brandaris,murex trunculus und "purpura haemastoma" (neuere Bezeichnungen:"bolinus brandaris", "hexaplex trunculus" und "thais haemastoma") geht nach bisherigen Anschauungen und laut der literarischen Tradition auf die Phönizier zurück. Die neuere Forschung hat jedoch festgestellt, dass die Minoer auf Kreta die Purpurfärberei schon vor den Phöniziern ausgeführt haben. Färbungen mit Purpur waren äußerst teuer, es gab daher auch zahlreiche Möglichkeiten Purpur mit billigeren Farbstoffen zu strecken. Purpurfärbungen wurden durch Überfärben mit Krapp oder durch vorfärben bzw. grundieren des Textils mit dem Flechtenfarbstoff Orseille (rocella tinctoria) vorgetäuscht. Diese Ersatzstoffe nannte man Conchylienpurpur, welcher im Gegensatz zu echtem Purpur relativ billig war, da man dafür nur wenig Schneckenpurpur benötigte. Diese Deutung des bei Plinius d.Ä. zu findenden Ausdruckes ist in der Literatur allerdings umstritten. Ferner konnte man durch Vorfärbung mit Kermes oder Überfärbung mit sog. tyrischem Purpur eine billigere Purpurfärbung erzielen. Daraus gewann man einen bläulichroten Farbton, der als Hysgin–Purpur (nach der Pflanze hyacinthus) bezeichnet wurde.Im spätantiken Ägypten imitierte man den Schneckenpurpur durch eine Mischung aus Indigotin und Krapp und bezeichnete das Resultat als Ägyptischen Purpur. Für die Herstellung von billigeren Purpurfärbungen gab es in der Antike sogar eine eigene Industrie. Im Papyrus Graecus Holmiensis wird laut Meinung mancher Autoren beispielsweise eine Rezeptsammlung zur Herstellung von „falschem“ Purpur überliefert. Die neuere Forschung akzeptiert diese These allerdings nicht, zumal eine kommerzielle Nutzung dieser Rezepte sehr fraglich ist. Die Rezepte stammen zwar mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit von praktischen Färbern, sie wurden aber vermutlich von Alchimisten teilweise in deren Sinne umgedeutet. Die römischen Gewänder, die vestes fucatae genannt wurden, wurden möglicherweise mit Orseille - auch Lackmusflechte (lat: rocella tinctoria, fucus marinus, alga maris) genannt - gefärbt. Diese Pflanze war eine Flechtenart, aus der man auch Farblacke herstellen konnte, welche als Künstlerpigmente verwendet wurden.Safran (lat: crocus sativus) wurde Plinius zufolge in den Abruzzen und in Sizilien angebaut. Die Blütennarben verwendete man zum Gelbfärben von Frauenkleidung und zur Herstellung von Künstlerpigmenten. Aus dem Kraut und dem Samen des Wau oder Färberwau (lat: reseda luteola), welchen Plinius herba lutea nennt, wurde ein gelber Farbstoff gewonnen. Dieser Farbstoff wurde für die Färbung des Flammeums, des Schleiers der Braut bei der Hochzeit, oder der Gewänder der Vestalinnen verwendet.In der römischen Kaiserzeit wurde aus den Wurzeln des Kurkuma (lat: curcuma domestica) eine gelbe Farbe gewonnen, welche insbesondere für das Färben von Wolle verwendet wurde. Kurkuma (ferner gelber Ingwer, Safran -, Gilb - oder Gelbwurzel genannt) in Pulverform wurde von den Römern als terra merita bezeichnet und das Rohmaterial aus dem Orient importiert. Der Färberwaid (lat: Isatis tinctoria) fand u. a. auch Verwendung in der Indigofärberei. Da die Vorbereitung der Waidblätter zum Färben eine weniger aufwendige Prozedur war als jene beim indischen Indigo (lat: indigofera tinctoria), war der Färberwaid in der Blaufärberei gebräuchliche. Das in den Blättern des Färberwaid enthaltene Isatan B ist ein Vorprodukt des Indigo. Isatan gehört zur Gruppe der Glucoside und wird durch das in der Pflanze enthaltene Glucosidase fermentativ in die Vorstufe des Indigo Indoxyl und Glucose aufgespalten. Durch Oxidation bildet sich an der Luft der wasserunlösliche Indigo. Durch Zugabe von Alkali in Form von abgestandenem Urin (wegen hohem Ammoniakanteil) oder von Pottasche (=Kaliumcarbonat K2CO3) kann man die in Wasser unlösliche Substanz unter Anwendung des Reduktionsmittels Glucose in wasserlösliche sog. Küpe überführen. Erst in dieser Form kann man den Indigo auf Wolle, Leinen oder Baumwolle auffärben, wobei sich das Material gelb färbt. Durch Reoxidation an der Luft erhält man schließlich die blaue Indigofärbung. Der „echte“ indische Indigo (lat: Indigofera tinctoria) wurde zuerst bei Vitruv in seinem Werk de architectura erwähnt, ferner wird diese Pflanze auch bei Dioskurides und Plinius genannt. Letztere kennen Herkunft, Reinigung, Verwendung und Verfälschungen des Indigos, zudem auch die Mittel die Fälschungen zu erkennen. Der Indigo wurde in der klassischen Antike überwiegend als Künstlerpigment und für Malerfarben verwendet, wobei der ähnliche Färberwaid ausschließlich zum Färben von Textilien diente. Indigo wurde ursprünglich in Ostindien angepflanzt, woher die Pflanze durch Kaufleute und Händler nach Kleinasien und Europa kam.Für Schwarzfärbungen wurde vor allem Eichengallenextrakt (Galläpfel) verwendet, da diese einen hohen Tanningehalt (55 bis 65 % Gallusgerbsäure) aufweisen. Diesen Extrakt färbte man auf Wolle, die mit Eisenacetat vorgebeizt war. Durch diese Verbindung mit Eisensalz entsteht auf der Wolle ein Gerbstoffschwarz, welches zur Herstellung von schwarzer Tinte, sog. Eisengallustinte verwendet wurde. Diese schwarze Färbung wurde von Plinius und von Theophrastos von Eresos erwähnt. Die Rinde der Eiche wurde wegen ihres Gerbstoffgehaltes für das Färben von Kleidern verwendet. Die Rinde der Akazie oder Babulakazie (lat: Acacia nilotica, Acacia arabica) wurde bei den Römern für Brauntöne auf Alaunbeize und für dunkelgraubraune und schwarze Farbtöne auf Eisenbeize verwendet.Aus dem Extrakt der Blätter und der Stängel der Brautmyrte (lat: Myrtus commnis L.) wurde ein schwarzer Farbstoff zur Färbung der Haare hergestellt, was im Nahen Osten sehr beliebt war.Der Walnussbaum oder Persische Walnussbam (lat: Juglans regia) war ursprünglich in Persien und Kleinasien heimisch und wurde im 1. Jh. v. Chr. durch den Schriftsteller, Landwirt und Gelehrten Marcus Terentius Varro (116 bis 27 v. Chr.) in Italien eingeführt und fortan angepflanzt. Plinius zufolge wurden die grünen Walnussschalen zum Braunfärben von Wolle und von Haaren verwendet. Ferner benutzten die Römer die Gewöhnliche Spitzklette (lat: Xanthium strumarium L.) um die Haare zu färben.Man verwendete die Farbe der Holunderbeeren (lat: sambucus nigra) zum Färben von Wolle in violette Farbe, welche zuvor mit Alaunbeize bearbeitet wurde.Eine Gattung des Ginsters (lat: genista) wurde zum Gelbfärben verwendet, heute nennt man diese Art Färber - oder Pfriemginster (Genista tinctoria L.).Die Kenntnis von Färbepflanzen und deren Anwendung wurde durch die Römer in die eroberten Länder tradiert. Die Germanen lehrten die Römer wiederum, dass man Säfte diverser Früchte zum Färben verwenden konnte. Von den Nordeuropäern lernten die Römer beispielsweise, wie man eine grüne Mischfärbung erlangt: Man stellte zunächst eine blaue Färbung mit Waid (lat: isatis tinctoria) her, welche dann mit dem gelben Farbstoff des Färberwau (lat: reseda luteola) überfärbt wurde. Ob die Germanen tatsächlich die Lehrmeister der Römer bei dieser Färbemethode waren, erscheint ziemlich fraglich. Zwar ist eine solche Färbung für die Funde von Lonne Hede in Dänemark für das 1. Jahrhundert n. Chr. belegt, aber etwa zeitgleich fand man entsprechende Färbungen auch bei Analysen von Textilien verschiedener Ausgrabungsstätten des Römerreiches. Die Gallier erhielten grüne Wolle durch das Färben mit einer Mischung aus unreifen schwarzen Johannisbeeren (lat: ribes nigrum) und Wacholderbeeren (lat: juniperus communis). Ferner wurden hier die Heidelbeeren (lat: vaccinium myrtillus L.) zum Färben von Sklavenkleidung in violetter Farbe verwendet. (de)
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  • Aus der Wurzel des Krapp (lat: rubia tinctorum oder rubia peregrina) gewann man bereits in der Antike einen roten Farbstoff. Plinius nennt diese Pflanze in seinem Werk naturalis historia rubia (Plin. XIX, 47), erythrodanum oder ereuthodanum (Plin. XXIV, 94). Plinius zufolge wurde der Krapp bereits um 50 n. Chr. in der Nähe von Rom angepflanzt. Dioskurides erwähnt, dass die Pflanze in den Olivenhainen bei Ravenna angepflanzt wurde. (de)
  • Aus der Wurzel des Krapp (lat: rubia tinctorum oder rubia peregrina) gewann man bereits in der Antike einen roten Farbstoff. Plinius nennt diese Pflanze in seinem Werk naturalis historia rubia (Plin. XIX, 47), erythrodanum oder ereuthodanum (Plin. XXIV, 94). Plinius zufolge wurde der Krapp bereits um 50 n. Chr. in der Nähe von Rom angepflanzt. Dioskurides erwähnt, dass die Pflanze in den Olivenhainen bei Ravenna angepflanzt wurde. (de)
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  • Färberei in der Antike (de)
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