Die Frühkirchliche Einfriedung (irisch: Shéipéil Agus Ráthanna; engl. Early ecclesiastical enclosure; franz. Enclos paroissial) ist ein noch wenig erforschtes Phänomen in der irischen, walisischen und bretonischen Landschaft, das in fragmentarischer Form, oder nahezu vollständig erhalten, bis heute existiert. In manchen Fällen hat sogar die komplette Einfassung, bestehend aus Graben, Wall oder Mauer, überlebt, oft ist jedoch nur noch der alte Umriss, der aus der Luft als Feldgrenze, bestehend aus Bewuchsmerkmalen oder niedrigen gekrümmten Erdwällen, in der ansonsten durch lineare Abgrenzungen gekennzeichneten Landschaft erkennbar ist.

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  • Die Frühkirchliche Einfriedung (irisch: Shéipéil Agus Ráthanna; engl. Early ecclesiastical enclosure; franz. Enclos paroissial) ist ein noch wenig erforschtes Phänomen in der irischen, walisischen und bretonischen Landschaft, das in fragmentarischer Form, oder nahezu vollständig erhalten, bis heute existiert. In manchen Fällen hat sogar die komplette Einfassung, bestehend aus Graben, Wall oder Mauer, überlebt, oft ist jedoch nur noch der alte Umriss, der aus der Luft als Feldgrenze, bestehend aus Bewuchsmerkmalen oder niedrigen gekrümmten Erdwällen, in der ansonsten durch lineare Abgrenzungen gekennzeichneten Landschaft erkennbar ist. Im Jahre 1989 gab es eine Präsentation von Forschungsarbeiten zu Dörfern im Languedoc (Südfrankreich). Diese Dörfer hatten bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit irischen Einhegungen, aber bis heute hat keine Untersuchung dieser offensichtlichen Ähnlichkeiten stattgefunden. Die Entstehungszeit dieses Temene ist unbestimmt und nicht zu verwechseln mit der von Duns und Raths wohl aber eine Nachnutzung letzterer. Ein Teil der frühen Kirchen, einschließlich der sie umgebenden Friedhöfe, sind noch von großen runden oder ovalen Gehegen mit Durchmessern zwischen 30 und 400 m umfasst. Die eingefriedeten Areale sind älter und mitunter deutlich größer als der bebaute bzw. genutzte frühchristliche Komplex im Inneren, was zeigt, das sie älter sind. Auf diese Weise wurden eine frühchristliche, meist nur als Ruine erhaltene Kirche, ihr Friedhof und die vergangenen Holzhäuser eines kleinen, oftmals jedoch erst viel später entstandenen Dorfes, mitunter auch einer Kleinstadt umschlossen. In einigen Fällen gibt es keinen regelrechten Friedhof oder nur einen ohne Grabsteine bzw. Inschriften. Solche Plätze wurden als Cillin, für die Bestattung ungetaufter Kinder verwendet. Oft finden sich auch Bullauns oder Heilige Quellen innerhalb der Einfriedungen (Canon Island und Holy Island im River Shannon bzw. im Lough Derg), was anzeigt, dass der Platz bereits zuvor kultisch genutzt wurde. Inishmurray ist eine unbewohnte Insel sieben Kilometer vor der Küste des County Sligo, in Irland. Auf der 1600 m langen, etwa 800 m breiten und maximal 22 m hohen Insel wurde im 6. Jahrhundert ein umwalltes Kloster gegründet, das als Beispiel einer frühkirchlichen Einfriedung gilt. (de)
  • Die Frühkirchliche Einfriedung (irisch: Shéipéil Agus Ráthanna; engl. Early ecclesiastical enclosure; franz. Enclos paroissial) ist ein noch wenig erforschtes Phänomen in der irischen, walisischen und bretonischen Landschaft, das in fragmentarischer Form, oder nahezu vollständig erhalten, bis heute existiert. In manchen Fällen hat sogar die komplette Einfassung, bestehend aus Graben, Wall oder Mauer, überlebt, oft ist jedoch nur noch der alte Umriss, der aus der Luft als Feldgrenze, bestehend aus Bewuchsmerkmalen oder niedrigen gekrümmten Erdwällen, in der ansonsten durch lineare Abgrenzungen gekennzeichneten Landschaft erkennbar ist. Im Jahre 1989 gab es eine Präsentation von Forschungsarbeiten zu Dörfern im Languedoc (Südfrankreich). Diese Dörfer hatten bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit irischen Einhegungen, aber bis heute hat keine Untersuchung dieser offensichtlichen Ähnlichkeiten stattgefunden. Die Entstehungszeit dieses Temene ist unbestimmt und nicht zu verwechseln mit der von Duns und Raths wohl aber eine Nachnutzung letzterer. Ein Teil der frühen Kirchen, einschließlich der sie umgebenden Friedhöfe, sind noch von großen runden oder ovalen Gehegen mit Durchmessern zwischen 30 und 400 m umfasst. Die eingefriedeten Areale sind älter und mitunter deutlich größer als der bebaute bzw. genutzte frühchristliche Komplex im Inneren, was zeigt, das sie älter sind. Auf diese Weise wurden eine frühchristliche, meist nur als Ruine erhaltene Kirche, ihr Friedhof und die vergangenen Holzhäuser eines kleinen, oftmals jedoch erst viel später entstandenen Dorfes, mitunter auch einer Kleinstadt umschlossen. In einigen Fällen gibt es keinen regelrechten Friedhof oder nur einen ohne Grabsteine bzw. Inschriften. Solche Plätze wurden als Cillin, für die Bestattung ungetaufter Kinder verwendet. Oft finden sich auch Bullauns oder Heilige Quellen innerhalb der Einfriedungen (Canon Island und Holy Island im River Shannon bzw. im Lough Derg), was anzeigt, dass der Platz bereits zuvor kultisch genutzt wurde. Inishmurray ist eine unbewohnte Insel sieben Kilometer vor der Küste des County Sligo, in Irland. Auf der 1600 m langen, etwa 800 m breiten und maximal 22 m hohen Insel wurde im 6. Jahrhundert ein umwalltes Kloster gegründet, das als Beispiel einer frühkirchlichen Einfriedung gilt. (de)
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  • Die Frühkirchliche Einfriedung (irisch: Shéipéil Agus Ráthanna; engl. Early ecclesiastical enclosure; franz. Enclos paroissial) ist ein noch wenig erforschtes Phänomen in der irischen, walisischen und bretonischen Landschaft, das in fragmentarischer Form, oder nahezu vollständig erhalten, bis heute existiert. In manchen Fällen hat sogar die komplette Einfassung, bestehend aus Graben, Wall oder Mauer, überlebt, oft ist jedoch nur noch der alte Umriss, der aus der Luft als Feldgrenze, bestehend aus Bewuchsmerkmalen oder niedrigen gekrümmten Erdwällen, in der ansonsten durch lineare Abgrenzungen gekennzeichneten Landschaft erkennbar ist. (de)
  • Die Frühkirchliche Einfriedung (irisch: Shéipéil Agus Ráthanna; engl. Early ecclesiastical enclosure; franz. Enclos paroissial) ist ein noch wenig erforschtes Phänomen in der irischen, walisischen und bretonischen Landschaft, das in fragmentarischer Form, oder nahezu vollständig erhalten, bis heute existiert. In manchen Fällen hat sogar die komplette Einfassung, bestehend aus Graben, Wall oder Mauer, überlebt, oft ist jedoch nur noch der alte Umriss, der aus der Luft als Feldgrenze, bestehend aus Bewuchsmerkmalen oder niedrigen gekrümmten Erdwällen, in der ansonsten durch lineare Abgrenzungen gekennzeichneten Landschaft erkennbar ist. (de)
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  • Frühkirchliche Einfriedung (de)
  • Frühkirchliche Einfriedung (de)
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