In verschiedenen geographischen Räumen bezeichnet frühe Bronzezeit bzw. Frühbronzezeit (Fachkürzel „FBZ“) absolutchronologisch zum Teil recht unterschiedliche Zeitabschnitte. In einigen Regionen des Mittelmeerraumes, z. B. Palästina, Anatolien, Griechenland und auf der Iberischen Halbinsel beginnt die frühe Bronzezeit bereits in der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. So legen Daten aus Troja I den Beginn der Frühbronzezeit bereits kurz nach 3000 v. Chr. nahe. Im südlichen Mitteleuropa wird der Beginn der frühen Bronzezeit dagegen erst zwischen 2300 und 2200 v. Chr. angesetzt.

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  • In verschiedenen geographischen Räumen bezeichnet frühe Bronzezeit bzw. Frühbronzezeit (Fachkürzel „FBZ“) absolutchronologisch zum Teil recht unterschiedliche Zeitabschnitte. In einigen Regionen des Mittelmeerraumes, z. B. Palästina, Anatolien, Griechenland und auf der Iberischen Halbinsel beginnt die frühe Bronzezeit bereits in der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. So legen Daten aus Troja I den Beginn der Frühbronzezeit bereits kurz nach 3000 v. Chr. nahe. Im südlichen Mitteleuropa wird der Beginn der frühen Bronzezeit dagegen erst zwischen 2300 und 2200 v. Chr. angesetzt. In diesem Zeitraum erreichte Mitteleuropa eine neue Technologie, die Legierung von Kupfer und Zinn zum Werkstoff Bronze. Allerdings darf dies nicht als revolutionäres Ereignis aufgefasst werden, welches einen plötzlichen Bruch mit vorangegangenen Lebensumständen bedeutet hätte. Vielmehr handelte es sich um eine kontinuierliche Entwicklung. Erst im Verlauf der Stufe Bz A2 (2000 v. Chr.–1600 v. Chr.) setzte sich Zinnbronze in Mitteleuropa allgemein als Standardlegierung durch. Ein großer Teil der frühbronzezeitlichen Metallgegenstände bestand immer noch aus Kupfer, zum Teil auch aus Legierungen von Kupfer und Zinn mit weiteren Legierungselementen, wie Antimon oder Arsen. Diese Beimengungen waren hauptsächlich durch das jeweils verarbeitete Erz bedingt. Der Beginn der Frühbronzezeit stellt sich demnach nicht als abrupte Zäsur dar, sondern zeichnet sich eher durch eine Serie von Innovationen aus. Durch die Aufgabe der autarken Wirtschaftsweise in Gebieten, die jetzt von Metallimporten abhängig waren, da sie selbst nicht über entsprechende Bodenschätze verfügten, durch ein sich im Zusammenhang mit diesem Import herausbildendes, zunehmend komplexes Handelsnetz und eine zunehmende handwerkliche Spezialisierung. Diese Innovationen vollzogen sich nicht unmittelbar und zeitgleich in den verschiedenen Regionen, sondern in einem längeren Prozess. Kennzeichnend ist demnach auch die Koexistenz von kleinräumigen, regionalen Kulturen und Gruppen zusammen mit überregionalen Erscheinungen, wie der Glockenbecherkultur, wobei mit dem Beginn der Frühbronzezeit ein Assimilierungsprozess einsetzte, der die Verschmelzung letzterer (Glockenbecherkultur, Schnurkeramikkulturen) mit den verschiedenen einheimischen Kulturen bedeutete. Wir unterscheiden die verschieden Gruppen hauptsächlich an den Grabinventaren, die auch recht unterschiedlich ausgeprägte Außenbeziehungen ausweisen. Kulturelle Gemeinsamkeiten und Verbindungen scheinen sich besonders an den großen Flusssystemen (Donau, Rhein, Weser, Elbe, Oder) herausgebildet zu haben. (de)
  • In verschiedenen geographischen Räumen bezeichnet frühe Bronzezeit bzw. Frühbronzezeit (Fachkürzel „FBZ“) absolutchronologisch zum Teil recht unterschiedliche Zeitabschnitte. In einigen Regionen des Mittelmeerraumes, z. B. Palästina, Anatolien, Griechenland und auf der Iberischen Halbinsel beginnt die frühe Bronzezeit bereits in der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. So legen Daten aus Troja I den Beginn der Frühbronzezeit bereits kurz nach 3000 v. Chr. nahe. Im südlichen Mitteleuropa wird der Beginn der frühen Bronzezeit dagegen erst zwischen 2300 und 2200 v. Chr. angesetzt. In diesem Zeitraum erreichte Mitteleuropa eine neue Technologie, die Legierung von Kupfer und Zinn zum Werkstoff Bronze. Allerdings darf dies nicht als revolutionäres Ereignis aufgefasst werden, welches einen plötzlichen Bruch mit vorangegangenen Lebensumständen bedeutet hätte. Vielmehr handelte es sich um eine kontinuierliche Entwicklung. Erst im Verlauf der Stufe Bz A2 (2000 v. Chr.–1600 v. Chr.) setzte sich Zinnbronze in Mitteleuropa allgemein als Standardlegierung durch. Ein großer Teil der frühbronzezeitlichen Metallgegenstände bestand immer noch aus Kupfer, zum Teil auch aus Legierungen von Kupfer und Zinn mit weiteren Legierungselementen, wie Antimon oder Arsen. Diese Beimengungen waren hauptsächlich durch das jeweils verarbeitete Erz bedingt. Der Beginn der Frühbronzezeit stellt sich demnach nicht als abrupte Zäsur dar, sondern zeichnet sich eher durch eine Serie von Innovationen aus. Durch die Aufgabe der autarken Wirtschaftsweise in Gebieten, die jetzt von Metallimporten abhängig waren, da sie selbst nicht über entsprechende Bodenschätze verfügten, durch ein sich im Zusammenhang mit diesem Import herausbildendes, zunehmend komplexes Handelsnetz und eine zunehmende handwerkliche Spezialisierung. Diese Innovationen vollzogen sich nicht unmittelbar und zeitgleich in den verschiedenen Regionen, sondern in einem längeren Prozess. Kennzeichnend ist demnach auch die Koexistenz von kleinräumigen, regionalen Kulturen und Gruppen zusammen mit überregionalen Erscheinungen, wie der Glockenbecherkultur, wobei mit dem Beginn der Frühbronzezeit ein Assimilierungsprozess einsetzte, der die Verschmelzung letzterer (Glockenbecherkultur, Schnurkeramikkulturen) mit den verschiedenen einheimischen Kulturen bedeutete. Wir unterscheiden die verschieden Gruppen hauptsächlich an den Grabinventaren, die auch recht unterschiedlich ausgeprägte Außenbeziehungen ausweisen. Kulturelle Gemeinsamkeiten und Verbindungen scheinen sich besonders an den großen Flusssystemen (Donau, Rhein, Weser, Elbe, Oder) herausgebildet zu haben. (de)
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  • In verschiedenen geographischen Räumen bezeichnet frühe Bronzezeit bzw. Frühbronzezeit (Fachkürzel „FBZ“) absolutchronologisch zum Teil recht unterschiedliche Zeitabschnitte. In einigen Regionen des Mittelmeerraumes, z. B. Palästina, Anatolien, Griechenland und auf der Iberischen Halbinsel beginnt die frühe Bronzezeit bereits in der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. So legen Daten aus Troja I den Beginn der Frühbronzezeit bereits kurz nach 3000 v. Chr. nahe. Im südlichen Mitteleuropa wird der Beginn der frühen Bronzezeit dagegen erst zwischen 2300 und 2200 v. Chr. angesetzt. (de)
  • In verschiedenen geographischen Räumen bezeichnet frühe Bronzezeit bzw. Frühbronzezeit (Fachkürzel „FBZ“) absolutchronologisch zum Teil recht unterschiedliche Zeitabschnitte. In einigen Regionen des Mittelmeerraumes, z. B. Palästina, Anatolien, Griechenland und auf der Iberischen Halbinsel beginnt die frühe Bronzezeit bereits in der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. So legen Daten aus Troja I den Beginn der Frühbronzezeit bereits kurz nach 3000 v. Chr. nahe. Im südlichen Mitteleuropa wird der Beginn der frühen Bronzezeit dagegen erst zwischen 2300 und 2200 v. Chr. angesetzt. (de)
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  • Frühe Bronzezeit (de)
  • Frühe Bronzezeit (de)
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