Franquemont ist eine ehemalige Herrschaft („Seigneurie“) zu beiden Seiten des Flusses Doubs, dominiert durch die Burg Franquemont. Die Herrschaft umfasste die Ufer des Doubs von Le Theusseret bis Le Moulin du Plain, das Tal, die Mühlen, Weiler und Dörfer Gourgouton, Montbaron, Vautenaivre, Beaujour und Goumois. Als Folge des Wiener Kongresses von 1815 wurde der Schweizer Teil der alten Baronie der Gemeinde Goumois (Schweiz, Kanton Jura) zugeschlagen, der französische Teil ging an die Gemeinde Goumois im Département Doubs.

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  • Franquemont ist eine ehemalige Herrschaft („Seigneurie“) zu beiden Seiten des Flusses Doubs, dominiert durch die Burg Franquemont. Die Herrschaft umfasste die Ufer des Doubs von Le Theusseret bis Le Moulin du Plain, das Tal, die Mühlen, Weiler und Dörfer Gourgouton, Montbaron, Vautenaivre, Beaujour und Goumois. Im Jahre 1247 erwarb Dietrich III. Montfaucon, Graf von Montbéliard (Mömpelgard), die Gemeinde Goumois und einige andere Besitztümer rechts und links des Doubs. Im Jahr 1304 ging die Herrschaft zusammen mit anderen Lehen an seinen Cousin Walther von Montfaucon, erster „Seigneur“ von Franquemont. Walther errichtete eine Burg auf den Ruinen einer alten römischen Festung, die auf dem Bergrücken zwischen dem Dorf Belfond und dem Doubs gelegen hatte. Nach seinem Tod gingen die Herrschaft und die Burg wieder an den Grafen von Montbéliard. In der folgenden Zeit, voll von Rivalitäten und Kriegen, wie zum Beispiel den Burgunderkriegen (1474–1477) und dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648), wechselte die Burg mehrfach ihren Besitzer. Im Jahre 1720 wurde die Herrschaft Franquemont von Karl V. (Lothringen) zu einer Baronie erhoben. Zwischen dem Fürstbischof von Basel und den Herzögen von Württemberg und Grafen von Montbéliard gab es in der Folgezeit Streit um die Souveränität der Baronie. Diese Rivalitäten führten im Jahre 1677 schließlich zur Zerstörung der Burg durch den Fürstbischof von Basel. Durch den Vertrag von Versailles vom 11. Juli 1780, unterzeichnet u.a. vom französischen König, Louis XVI., und Frédéric von Wangen, Fürstbischof von Basel, wurde die Souveränität über das linke Ufer des Doubs letztendlich an Frankreich übertragen. Das rechte Ufer blieb beim Bischof. Es wurde vereinbart, dass der Doubs fortan als Grenze zwischen den beiden Ländern dienen sollte. Als Folge der Französischen Revolution (1789–1799) und der damit verbundenen Aufhebung aller Feudalrechte wurde die Herrschaft Franquemont abgeschafft und das Fürstbistum Basel 1792 zunächst von Frankreich annektiert und im Jahre 1793 aufgelöst. Als Folge des Wiener Kongresses von 1815 wurde der Schweizer Teil der alten Baronie der Gemeinde Goumois (Schweiz, Kanton Jura) zugeschlagen, der französische Teil ging an die Gemeinde Goumois im Département Doubs. (de)
  • Franquemont ist eine ehemalige Herrschaft („Seigneurie“) zu beiden Seiten des Flusses Doubs, dominiert durch die Burg Franquemont. Die Herrschaft umfasste die Ufer des Doubs von Le Theusseret bis Le Moulin du Plain, das Tal, die Mühlen, Weiler und Dörfer Gourgouton, Montbaron, Vautenaivre, Beaujour und Goumois. Im Jahre 1247 erwarb Dietrich III. Montfaucon, Graf von Montbéliard (Mömpelgard), die Gemeinde Goumois und einige andere Besitztümer rechts und links des Doubs. Im Jahr 1304 ging die Herrschaft zusammen mit anderen Lehen an seinen Cousin Walther von Montfaucon, erster „Seigneur“ von Franquemont. Walther errichtete eine Burg auf den Ruinen einer alten römischen Festung, die auf dem Bergrücken zwischen dem Dorf Belfond und dem Doubs gelegen hatte. Nach seinem Tod gingen die Herrschaft und die Burg wieder an den Grafen von Montbéliard. In der folgenden Zeit, voll von Rivalitäten und Kriegen, wie zum Beispiel den Burgunderkriegen (1474–1477) und dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648), wechselte die Burg mehrfach ihren Besitzer. Im Jahre 1720 wurde die Herrschaft Franquemont von Karl V. (Lothringen) zu einer Baronie erhoben. Zwischen dem Fürstbischof von Basel und den Herzögen von Württemberg und Grafen von Montbéliard gab es in der Folgezeit Streit um die Souveränität der Baronie. Diese Rivalitäten führten im Jahre 1677 schließlich zur Zerstörung der Burg durch den Fürstbischof von Basel. Durch den Vertrag von Versailles vom 11. Juli 1780, unterzeichnet u.a. vom französischen König, Louis XVI., und Frédéric von Wangen, Fürstbischof von Basel, wurde die Souveränität über das linke Ufer des Doubs letztendlich an Frankreich übertragen. Das rechte Ufer blieb beim Bischof. Es wurde vereinbart, dass der Doubs fortan als Grenze zwischen den beiden Ländern dienen sollte. Als Folge der Französischen Revolution (1789–1799) und der damit verbundenen Aufhebung aller Feudalrechte wurde die Herrschaft Franquemont abgeschafft und das Fürstbistum Basel 1792 zunächst von Frankreich annektiert und im Jahre 1793 aufgelöst. Als Folge des Wiener Kongresses von 1815 wurde der Schweizer Teil der alten Baronie der Gemeinde Goumois (Schweiz, Kanton Jura) zugeschlagen, der französische Teil ging an die Gemeinde Goumois im Département Doubs. (de)
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  • Franquemont ist eine ehemalige Herrschaft („Seigneurie“) zu beiden Seiten des Flusses Doubs, dominiert durch die Burg Franquemont. Die Herrschaft umfasste die Ufer des Doubs von Le Theusseret bis Le Moulin du Plain, das Tal, die Mühlen, Weiler und Dörfer Gourgouton, Montbaron, Vautenaivre, Beaujour und Goumois. Als Folge des Wiener Kongresses von 1815 wurde der Schweizer Teil der alten Baronie der Gemeinde Goumois (Schweiz, Kanton Jura) zugeschlagen, der französische Teil ging an die Gemeinde Goumois im Département Doubs. (de)
  • Franquemont ist eine ehemalige Herrschaft („Seigneurie“) zu beiden Seiten des Flusses Doubs, dominiert durch die Burg Franquemont. Die Herrschaft umfasste die Ufer des Doubs von Le Theusseret bis Le Moulin du Plain, das Tal, die Mühlen, Weiler und Dörfer Gourgouton, Montbaron, Vautenaivre, Beaujour und Goumois. Als Folge des Wiener Kongresses von 1815 wurde der Schweizer Teil der alten Baronie der Gemeinde Goumois (Schweiz, Kanton Jura) zugeschlagen, der französische Teil ging an die Gemeinde Goumois im Département Doubs. (de)
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  • Franquemont (de)
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