Das Fortunaportal auf dem Alten Markt in Potsdam, vor der Kirche St. Nikolai, wurde im Jahre 1701 vom holländischen Architekten Jean de Bodt als das Eingangstor zum Potsdamer Stadtschloss und als Teil der Stadtmauer entworfen und aus Anlass der Selbstkrönung des Kurfürsten Friedrich III. zum König Friedrich I. in Preußen eingeweiht. Die Errichtung des Fortunaportals gilt seitdem auch als der Beginn der klassischen Potsdamer Baukunst.

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  • Das Fortunaportal auf dem Alten Markt in Potsdam, vor der Kirche St. Nikolai, wurde im Jahre 1701 vom holländischen Architekten Jean de Bodt als das Eingangstor zum Potsdamer Stadtschloss und als Teil der Stadtmauer entworfen und aus Anlass der Selbstkrönung des Kurfürsten Friedrich III. zum König Friedrich I. in Preußen eingeweiht. Die Errichtung des Fortunaportals gilt seitdem auch als der Beginn der klassischen Potsdamer Baukunst. Beim schwersten Angriff auf Potsdam durch britische Bomber in der Nacht des 14. April 1945 (Potsdamer Bombennacht) wurde es schwer beschädigt. Als Ende der 1950er Jahre Pläne auftauchten, das Stadtschloss zu beseitigen, entschied der damalige Staats- und Parteichefs Walter Ulbricht auch den Abriss des Fortunaportals. Das gesamte Ensemble sollte verschwinden, da es nicht der städtebaulichen Architektur einer neuen sozialistischen Stadt entsprach. Trotz heftiger Proteste wurde dieses Vorhaben im November 1959 abgesegnet, und das Ende des Fortunaportals war besiegelt. Nachdem einige wenige Schmuckelemente entfernt worden waren, begann hier die erste von insgesamt 18 Sprengungen des Stadtschlosses (Seitenflügel gesprengt). Am 18. Januar 1960 kam dann auch das endgültige Aus für das Portal mit dem Kopf der Minerva. Das Entfernen der anderen noch gut erhaltenen Figuren aus Sandstein war strengstens untersagt worden; sie sollten als kriegerisches Symbol mit vernichtet werden. So konnten nur sehr wenige originale Teile gerettet werden. Die Minerva fand man schließlich in den Trümmern der anderen gesprengten Bauteile des Stadtschlosses wieder und konnte sie später restaurieren. Im Jahr 2001 konnte mit Hilfe des auch in Potsdam wohnenden Fernsehmoderators Günther Jauch auf dem Alten Markt das Fortunaportal nach insgesamt zweijähriger Bauzeit (der erste Spatenstich fand am 8. September 2000 statt) als erster Teil eines Ensembles rund um das künftige Stadtschloss wiederaufgebaut werden. Der originalgetreue Wiederaufbau, für den eine Bausumme von ca. drei Millionen Euro angegeben wird, erfolgte u. a. mit einer Spende der Zement- und Betonindustrie, indem Jauch z. B. eine Werbeinitiative unterstützte und zugunsten des Wiederaufbaus auf den Großteil seiner Tantiemen verzichtete. Im Gegensatz zum geplanten Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses (bei dem eine Orientierung am Original geplant ist) ist dieses Portal mit seinen teilweise noch fehlenden Skulpturen beruhend auf einer fundierten wissenschaftlich-historischen Grundlage und nach dem historischen Vorbild errichtet worden. Die Rekonstruktion war möglich, da es einige historische Aufnahmen des ursprünglichen Portals gibt, anhand derer Form und Farbe des Originals nachempfunden werden konnten. Herausragendes Gestaltungselement ist die Fortunaskulptur, die sich auf der Kuppel des Portals befindet. Sie wurde aus einem dünnen Kupferblech gefertigt und abschließend vergoldet. In der 2,15 Meter hohen und rund 5 Zentner schweren Figur, welche sich im Wind dreht, wurden am Tag der Einweihung, dem 12. Oktober 2002, u. a. durch Günther Jauch und den Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs, verschiedene Dokumente versenkt. Die beiden oberen Schlusssteinköpfe, welche einen bildhauerischen Schmuck über den beiden Seiten des Torbogens bilden, stellen die Minerva und Herkules dar. Die gemeinsame Sichtachse der Kuppeln der St. Nikolaikirche, des Alten Rathauses und dem Fortunaportal wirbt seitdem wieder für die brandenburgische Landeshauptstadt und dient häufig als Hintergrund für überregionale Berichterstattung aus dem Land Brandenburg und als Kulisse für Neujahrsansprachen des Ministerpräsidenten, da dieses Portal einen hohen Wiedererkennungswert für Potsdam darstellt. Derzeit bildet das Portal nur einen „Torso“, da aufgrund einer erforderlichen hohen handwerklichen und künstlerischen Maßstäbe des Wiederaufbaus, der sich immer an den Vorgaben des Originals orientiert, bislang noch nicht vollständig möglich war, die insgesamt acht fehlenden großen Skulpturengruppen zu rekonstruieren. Diese anspruchsvollen Arbeiten werden derzeit durch regionale und überregionale Handwerker ausgeführt. Wahrscheinlich entspricht aber die heutige Bauweise sogar dem Verfahren von vor dreihundert Jahren, denn nachdem das Fortunaportal selbst auch nicht pünktlich zur bevorstehenden Krönung des ersten Königs in Preußen fertiggestellt worden war, da die komplizierten Skulpturengruppen erst im Laufe der folgenden vier oder fünf Jahre vollendet und errichtet werden konnten. Im März 2007 wurden die ersten beiden neu gefertigten Skulpturen wieder an ihren Platz auf dem oberen Podest neben der Kuppel gehoben. (de)
  • Das Fortunaportal auf dem Alten Markt in Potsdam, vor der Kirche St. Nikolai, wurde im Jahre 1701 vom holländischen Architekten Jean de Bodt als das Eingangstor zum Potsdamer Stadtschloss und als Teil der Stadtmauer entworfen und aus Anlass der Selbstkrönung des Kurfürsten Friedrich III. zum König Friedrich I. in Preußen eingeweiht. Die Errichtung des Fortunaportals gilt seitdem auch als der Beginn der klassischen Potsdamer Baukunst. Beim schwersten Angriff auf Potsdam durch britische Bomber in der Nacht des 14. April 1945 (Potsdamer Bombennacht) wurde es schwer beschädigt. Als Ende der 1950er Jahre Pläne auftauchten, das Stadtschloss zu beseitigen, entschied der damalige Staats- und Parteichefs Walter Ulbricht auch den Abriss des Fortunaportals. Das gesamte Ensemble sollte verschwinden, da es nicht der städtebaulichen Architektur einer neuen sozialistischen Stadt entsprach. Trotz heftiger Proteste wurde dieses Vorhaben im November 1959 abgesegnet, und das Ende des Fortunaportals war besiegelt. Nachdem einige wenige Schmuckelemente entfernt worden waren, begann hier die erste von insgesamt 18 Sprengungen des Stadtschlosses (Seitenflügel gesprengt). Am 18. Januar 1960 kam dann auch das endgültige Aus für das Portal mit dem Kopf der Minerva. Das Entfernen der anderen noch gut erhaltenen Figuren aus Sandstein war strengstens untersagt worden; sie sollten als kriegerisches Symbol mit vernichtet werden. So konnten nur sehr wenige originale Teile gerettet werden. Die Minerva fand man schließlich in den Trümmern der anderen gesprengten Bauteile des Stadtschlosses wieder und konnte sie später restaurieren. Im Jahr 2001 konnte mit Hilfe des auch in Potsdam wohnenden Fernsehmoderators Günther Jauch auf dem Alten Markt das Fortunaportal nach insgesamt zweijähriger Bauzeit (der erste Spatenstich fand am 8. September 2000 statt) als erster Teil eines Ensembles rund um das künftige Stadtschloss wiederaufgebaut werden. Der originalgetreue Wiederaufbau, für den eine Bausumme von ca. drei Millionen Euro angegeben wird, erfolgte u. a. mit einer Spende der Zement- und Betonindustrie, indem Jauch z. B. eine Werbeinitiative unterstützte und zugunsten des Wiederaufbaus auf den Großteil seiner Tantiemen verzichtete. Im Gegensatz zum geplanten Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses (bei dem eine Orientierung am Original geplant ist) ist dieses Portal mit seinen teilweise noch fehlenden Skulpturen beruhend auf einer fundierten wissenschaftlich-historischen Grundlage und nach dem historischen Vorbild errichtet worden. Die Rekonstruktion war möglich, da es einige historische Aufnahmen des ursprünglichen Portals gibt, anhand derer Form und Farbe des Originals nachempfunden werden konnten. Herausragendes Gestaltungselement ist die Fortunaskulptur, die sich auf der Kuppel des Portals befindet. Sie wurde aus einem dünnen Kupferblech gefertigt und abschließend vergoldet. In der 2,15 Meter hohen und rund 5 Zentner schweren Figur, welche sich im Wind dreht, wurden am Tag der Einweihung, dem 12. Oktober 2002, u. a. durch Günther Jauch und den Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs, verschiedene Dokumente versenkt. Die beiden oberen Schlusssteinköpfe, welche einen bildhauerischen Schmuck über den beiden Seiten des Torbogens bilden, stellen die Minerva und Herkules dar. Die gemeinsame Sichtachse der Kuppeln der St. Nikolaikirche, des Alten Rathauses und dem Fortunaportal wirbt seitdem wieder für die brandenburgische Landeshauptstadt und dient häufig als Hintergrund für überregionale Berichterstattung aus dem Land Brandenburg und als Kulisse für Neujahrsansprachen des Ministerpräsidenten, da dieses Portal einen hohen Wiedererkennungswert für Potsdam darstellt. Derzeit bildet das Portal nur einen „Torso“, da aufgrund einer erforderlichen hohen handwerklichen und künstlerischen Maßstäbe des Wiederaufbaus, der sich immer an den Vorgaben des Originals orientiert, bislang noch nicht vollständig möglich war, die insgesamt acht fehlenden großen Skulpturengruppen zu rekonstruieren. Diese anspruchsvollen Arbeiten werden derzeit durch regionale und überregionale Handwerker ausgeführt. Wahrscheinlich entspricht aber die heutige Bauweise sogar dem Verfahren von vor dreihundert Jahren, denn nachdem das Fortunaportal selbst auch nicht pünktlich zur bevorstehenden Krönung des ersten Königs in Preußen fertiggestellt worden war, da die komplizierten Skulpturengruppen erst im Laufe der folgenden vier oder fünf Jahre vollendet und errichtet werden konnten. Im März 2007 wurden die ersten beiden neu gefertigten Skulpturen wieder an ihren Platz auf dem oberen Podest neben der Kuppel gehoben. (de)
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  • Das Fortunaportal auf dem Alten Markt in Potsdam, vor der Kirche St. Nikolai, wurde im Jahre 1701 vom holländischen Architekten Jean de Bodt als das Eingangstor zum Potsdamer Stadtschloss und als Teil der Stadtmauer entworfen und aus Anlass der Selbstkrönung des Kurfürsten Friedrich III. zum König Friedrich I. in Preußen eingeweiht. Die Errichtung des Fortunaportals gilt seitdem auch als der Beginn der klassischen Potsdamer Baukunst. (de)
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