Die Flohliteratur ist eine besondere Literaturgattung, die das Thema des Flohs in einer Vielzahl von Dichtungen, Satiren, Fabeln, Grotesken und Humoresken zum Thema hat. Nach einigen französischen und italienischen Vorbildern erscheint die Flohliteratur besonders im deutschen Sprachraum des 16. und 17. Jahrhunderts. Sie kontrastiert bewusst die moralisierenden Tierfiguren der klassischen und mittelalterlichen Fabel. Durch moralische Gegenentwürfe, gesellschaftliche Kritiken und Satiren auf wissenschaftliche Werke wurde die Flohliteratur zu einer typischen Literaturgattung des Humanismus. Meist erscheint der Floh als Personifikation oder vermenschlichte Allegorie verschiedener ihm zugeschriebener Eigenschaften wie Schnelligkeit, Kleinheit, Witz, Intelligenz, Wollust, Promiskuität oder Eloqu

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  • Die Flohliteratur ist eine besondere Literaturgattung, die das Thema des Flohs in einer Vielzahl von Dichtungen, Satiren, Fabeln, Grotesken und Humoresken zum Thema hat. Nach einigen französischen und italienischen Vorbildern erscheint die Flohliteratur besonders im deutschen Sprachraum des 16. und 17. Jahrhunderts. Sie kontrastiert bewusst die moralisierenden Tierfiguren der klassischen und mittelalterlichen Fabel. Durch moralische Gegenentwürfe, gesellschaftliche Kritiken und Satiren auf wissenschaftliche Werke wurde die Flohliteratur zu einer typischen Literaturgattung des Humanismus. Meist erscheint der Floh als Personifikation oder vermenschlichte Allegorie verschiedener ihm zugeschriebener Eigenschaften wie Schnelligkeit, Kleinheit, Witz, Intelligenz, Wollust, Promiskuität oder Eloquenz. Auch die Auseinandersetzung mit dem Floh als Parasit und dauerndem Begleiter des menschlichen Lebens ist Thema der Flohliteratur. In diesem Zusammenhang wird der Floh als Bewohner tabuisierter Körperstellen auch zur erotischen Metapher. Die wesentlichen Motive der Flohliteratur erscheinen bis in die Literatur des späten 19. Jahrhunderts; mit dem Verschwinden der Allgegenwart des Parasiten aus den modernen Gesellschaften verliert das Flohmotiv auch seine literarische Bedeutung. In der Literatur des 20. Jahrhunderts erscheinen die Motive der klassischen Flohliteratur erneut, sie werden lediglich auf andere Handlungsträger des allegorischen Tierepos als dem Floh übertragen. (de)
  • Die Flohliteratur ist eine besondere Literaturgattung, die das Thema des Flohs in einer Vielzahl von Dichtungen, Satiren, Fabeln, Grotesken und Humoresken zum Thema hat. Nach einigen französischen und italienischen Vorbildern erscheint die Flohliteratur besonders im deutschen Sprachraum des 16. und 17. Jahrhunderts. Sie kontrastiert bewusst die moralisierenden Tierfiguren der klassischen und mittelalterlichen Fabel. Durch moralische Gegenentwürfe, gesellschaftliche Kritiken und Satiren auf wissenschaftliche Werke wurde die Flohliteratur zu einer typischen Literaturgattung des Humanismus. Meist erscheint der Floh als Personifikation oder vermenschlichte Allegorie verschiedener ihm zugeschriebener Eigenschaften wie Schnelligkeit, Kleinheit, Witz, Intelligenz, Wollust, Promiskuität oder Eloquenz. Auch die Auseinandersetzung mit dem Floh als Parasit und dauerndem Begleiter des menschlichen Lebens ist Thema der Flohliteratur. In diesem Zusammenhang wird der Floh als Bewohner tabuisierter Körperstellen auch zur erotischen Metapher. Die wesentlichen Motive der Flohliteratur erscheinen bis in die Literatur des späten 19. Jahrhunderts; mit dem Verschwinden der Allgegenwart des Parasiten aus den modernen Gesellschaften verliert das Flohmotiv auch seine literarische Bedeutung. In der Literatur des 20. Jahrhunderts erscheinen die Motive der klassischen Flohliteratur erneut, sie werden lediglich auf andere Handlungsträger des allegorischen Tierepos als dem Floh übertragen. (de)
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  • Die Flohliteratur ist eine besondere Literaturgattung, die das Thema des Flohs in einer Vielzahl von Dichtungen, Satiren, Fabeln, Grotesken und Humoresken zum Thema hat. Nach einigen französischen und italienischen Vorbildern erscheint die Flohliteratur besonders im deutschen Sprachraum des 16. und 17. Jahrhunderts. Sie kontrastiert bewusst die moralisierenden Tierfiguren der klassischen und mittelalterlichen Fabel. Durch moralische Gegenentwürfe, gesellschaftliche Kritiken und Satiren auf wissenschaftliche Werke wurde die Flohliteratur zu einer typischen Literaturgattung des Humanismus. Meist erscheint der Floh als Personifikation oder vermenschlichte Allegorie verschiedener ihm zugeschriebener Eigenschaften wie Schnelligkeit, Kleinheit, Witz, Intelligenz, Wollust, Promiskuität oder Eloqu (de)
  • Die Flohliteratur ist eine besondere Literaturgattung, die das Thema des Flohs in einer Vielzahl von Dichtungen, Satiren, Fabeln, Grotesken und Humoresken zum Thema hat. Nach einigen französischen und italienischen Vorbildern erscheint die Flohliteratur besonders im deutschen Sprachraum des 16. und 17. Jahrhunderts. Sie kontrastiert bewusst die moralisierenden Tierfiguren der klassischen und mittelalterlichen Fabel. Durch moralische Gegenentwürfe, gesellschaftliche Kritiken und Satiren auf wissenschaftliche Werke wurde die Flohliteratur zu einer typischen Literaturgattung des Humanismus. Meist erscheint der Floh als Personifikation oder vermenschlichte Allegorie verschiedener ihm zugeschriebener Eigenschaften wie Schnelligkeit, Kleinheit, Witz, Intelligenz, Wollust, Promiskuität oder Eloqu (de)
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  • Flohliteratur (de)
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