Die fallacy of misplaced concreteness (deutsch etwa „Fehlschluss der deplatzierten Konkretheit“) ist in ein Ausdruck für die Fehlplatzierung von direkter Erfahrung (Konkretheit) in Abstraktionen. Sie wurde 1925 vom britischen Philosophen Alfred North Whitehead in dessen Buch Science and the Modern World eingeführt. Whitehead wollte damit die Funktionsweise und Unzulänglichkeiten des im 17. Jahrhundert entstandenen mechanistischen Materialismus erklären. Durch die fallacy of misplaced concreteness wird die direkte Erfahrbarkeit eines Gegenstandes ontologisch auf einen bestimmten Bereich verengt und dadurch in anderer Weise eingeschränkt oder unmöglich. Ein Beispiel ist die Konzeption von Körpern in der theoretischen Physik, deren Existenz nur in Form von räumlicher und zeitlicher Position a

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  • Die fallacy of misplaced concreteness (deutsch etwa „Fehlschluss der deplatzierten Konkretheit“) ist in ein Ausdruck für die Fehlplatzierung von direkter Erfahrung (Konkretheit) in Abstraktionen. Sie wurde 1925 vom britischen Philosophen Alfred North Whitehead in dessen Buch Science and the Modern World eingeführt. Whitehead wollte damit die Funktionsweise und Unzulänglichkeiten des im 17. Jahrhundert entstandenen mechanistischen Materialismus erklären. Durch die fallacy of misplaced concreteness wird die direkte Erfahrbarkeit eines Gegenstandes ontologisch auf einen bestimmten Bereich verengt und dadurch in anderer Weise eingeschränkt oder unmöglich. Ein Beispiel ist die Konzeption von Körpern in der theoretischen Physik, deren Existenz nur in Form von räumlicher und zeitlicher Position anerkannt wird, während Farben oder Klänge nicht Teil ihrer Eigenschaften sind. Dabei wird die geometrische Abstraktion eines bestimmten Körpers als Objekt in einem Kartesischen Koordinatensystem gegenüber ihm selbst privilegiert und so getan, als handle es sich bei ihr um den eigentlichen Körper. Alle von der Abstraktion abweichenden Eigenschaften des Körpers werden anschließend als Addition durch die Sinne beziehungsweise des Geistes erklärt, womit es zu einer „Bifurkation der Natur“ kommt. Whitehead zog daraus die Konsequenz, Abstraktionen mit Vorsicht zu behandeln: Es könne durchaus praktikabel und sinnvoll sein, bei Abstraktionen von einer „einfachen Position“ auszugehen, dabei müsse man sich jedoch stets im Klaren darüber sein, dass es sich um abstrakte, nicht um konkrete Gegenstände handelt. (de)
  • Die fallacy of misplaced concreteness (deutsch etwa „Fehlschluss der deplatzierten Konkretheit“) ist in ein Ausdruck für die Fehlplatzierung von direkter Erfahrung (Konkretheit) in Abstraktionen. Sie wurde 1925 vom britischen Philosophen Alfred North Whitehead in dessen Buch Science and the Modern World eingeführt. Whitehead wollte damit die Funktionsweise und Unzulänglichkeiten des im 17. Jahrhundert entstandenen mechanistischen Materialismus erklären. Durch die fallacy of misplaced concreteness wird die direkte Erfahrbarkeit eines Gegenstandes ontologisch auf einen bestimmten Bereich verengt und dadurch in anderer Weise eingeschränkt oder unmöglich. Ein Beispiel ist die Konzeption von Körpern in der theoretischen Physik, deren Existenz nur in Form von räumlicher und zeitlicher Position anerkannt wird, während Farben oder Klänge nicht Teil ihrer Eigenschaften sind. Dabei wird die geometrische Abstraktion eines bestimmten Körpers als Objekt in einem Kartesischen Koordinatensystem gegenüber ihm selbst privilegiert und so getan, als handle es sich bei ihr um den eigentlichen Körper. Alle von der Abstraktion abweichenden Eigenschaften des Körpers werden anschließend als Addition durch die Sinne beziehungsweise des Geistes erklärt, womit es zu einer „Bifurkation der Natur“ kommt. Whitehead zog daraus die Konsequenz, Abstraktionen mit Vorsicht zu behandeln: Es könne durchaus praktikabel und sinnvoll sein, bei Abstraktionen von einer „einfachen Position“ auszugehen, dabei müsse man sich jedoch stets im Klaren darüber sein, dass es sich um abstrakte, nicht um konkrete Gegenstände handelt. (de)
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  • Die fallacy of misplaced concreteness (deutsch etwa „Fehlschluss der deplatzierten Konkretheit“) ist in ein Ausdruck für die Fehlplatzierung von direkter Erfahrung (Konkretheit) in Abstraktionen. Sie wurde 1925 vom britischen Philosophen Alfred North Whitehead in dessen Buch Science and the Modern World eingeführt. Whitehead wollte damit die Funktionsweise und Unzulänglichkeiten des im 17. Jahrhundert entstandenen mechanistischen Materialismus erklären. Durch die fallacy of misplaced concreteness wird die direkte Erfahrbarkeit eines Gegenstandes ontologisch auf einen bestimmten Bereich verengt und dadurch in anderer Weise eingeschränkt oder unmöglich. Ein Beispiel ist die Konzeption von Körpern in der theoretischen Physik, deren Existenz nur in Form von räumlicher und zeitlicher Position a (de)
  • Die fallacy of misplaced concreteness (deutsch etwa „Fehlschluss der deplatzierten Konkretheit“) ist in ein Ausdruck für die Fehlplatzierung von direkter Erfahrung (Konkretheit) in Abstraktionen. Sie wurde 1925 vom britischen Philosophen Alfred North Whitehead in dessen Buch Science and the Modern World eingeführt. Whitehead wollte damit die Funktionsweise und Unzulänglichkeiten des im 17. Jahrhundert entstandenen mechanistischen Materialismus erklären. Durch die fallacy of misplaced concreteness wird die direkte Erfahrbarkeit eines Gegenstandes ontologisch auf einen bestimmten Bereich verengt und dadurch in anderer Weise eingeschränkt oder unmöglich. Ein Beispiel ist die Konzeption von Körpern in der theoretischen Physik, deren Existenz nur in Form von räumlicher und zeitlicher Position a (de)
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