Der Experimentelle Roman oder Roman expérimental ist ein Werk von Émile Zola, in dem er seine Vorstellungen vom naturalistischen Roman formuliert und das gleichzeitig als Manifest der literarischen Doktrin des Naturalismus betrachtet wird. « En somme, toute l’opération consiste à prendre les faits dans la nature, puis à étudier le mécanisme des faits en agissant sur eux par les modifications des circonstances et des milieux. »

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  • Der Experimentelle Roman oder Roman expérimental ist ein Werk von Émile Zola, in dem er seine Vorstellungen vom naturalistischen Roman formuliert und das gleichzeitig als Manifest der literarischen Doktrin des Naturalismus betrachtet wird. Das Werk ist eine Sammlung von Artikeln, die 1879 in den Zeitschriften Le Messager de l’Europe, Le Bien Public und Le Voltaire gedruckt und 1880 in einem Sammelband bei Charpentier veröffentlicht wurden. Die literarische Umsetzung der Doktrin erfolgte im Romanzyklus Les Rougon-Macquart, der in 20 Bänden erschien und die „Natur- und Gesellschaftsgeschichte einer Familie im Second Empire“ beschreibt – gleichzeitig aber auch an das von Balzac in der Comédie humaine verwirklichte Projekt einer Gesamtdarstellung der Gesellschaft anknüpft. In Anlehnung an die Theorien des Arztes Claude Bernard entwickelte Zola die Vorstellung, ein literarisches Werk könne als wissenschaftliches Beobachtungsinstrument eines durch den Autor künstlich herbeigeführten Experiments nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung genutzt werden. Dem Schriftsteller falle demnach die Rolle des emotionsfreien „observateur“ und „expérimentateur“ zu. « En somme, toute l’opération consiste à prendre les faits dans la nature, puis à étudier le mécanisme des faits en agissant sur eux par les modifications des circonstances et des milieux. » Er geht dabei von der Annahme aus, dass das Handlungsspektrum eines Menschen „sozial und biologisch determiniert“ und dem „historischen Wandel unterworfen“ sei, so dass er keinerlei Freiheit in seinem Handeln besitze, und dass dieser soziale Determinismus analysiert und dargestellt werden könne. Zola stützt sich hierbei auf die Milieutheorie von Hippolyte Taine. Bei der literarischen Umsetzung seiner Darstellungen gilt Zolas besondere Aufmerksamkeit den unteren Gesellschaftsschichten. Überzeugt von der Veränderbarkeit der Lebensverhältnisse will Zola durch die Schilderung sozialer Missstände zu ihrer Beseitigung beitragen. (de)
  • Der Experimentelle Roman oder Roman expérimental ist ein Werk von Émile Zola, in dem er seine Vorstellungen vom naturalistischen Roman formuliert und das gleichzeitig als Manifest der literarischen Doktrin des Naturalismus betrachtet wird. Das Werk ist eine Sammlung von Artikeln, die 1879 in den Zeitschriften Le Messager de l’Europe, Le Bien Public und Le Voltaire gedruckt und 1880 in einem Sammelband bei Charpentier veröffentlicht wurden. Die literarische Umsetzung der Doktrin erfolgte im Romanzyklus Les Rougon-Macquart, der in 20 Bänden erschien und die „Natur- und Gesellschaftsgeschichte einer Familie im Second Empire“ beschreibt – gleichzeitig aber auch an das von Balzac in der Comédie humaine verwirklichte Projekt einer Gesamtdarstellung der Gesellschaft anknüpft. In Anlehnung an die Theorien des Arztes Claude Bernard entwickelte Zola die Vorstellung, ein literarisches Werk könne als wissenschaftliches Beobachtungsinstrument eines durch den Autor künstlich herbeigeführten Experiments nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung genutzt werden. Dem Schriftsteller falle demnach die Rolle des emotionsfreien „observateur“ und „expérimentateur“ zu. « En somme, toute l’opération consiste à prendre les faits dans la nature, puis à étudier le mécanisme des faits en agissant sur eux par les modifications des circonstances et des milieux. » Er geht dabei von der Annahme aus, dass das Handlungsspektrum eines Menschen „sozial und biologisch determiniert“ und dem „historischen Wandel unterworfen“ sei, so dass er keinerlei Freiheit in seinem Handeln besitze, und dass dieser soziale Determinismus analysiert und dargestellt werden könne. Zola stützt sich hierbei auf die Milieutheorie von Hippolyte Taine. Bei der literarischen Umsetzung seiner Darstellungen gilt Zolas besondere Aufmerksamkeit den unteren Gesellschaftsschichten. Überzeugt von der Veränderbarkeit der Lebensverhältnisse will Zola durch die Schilderung sozialer Missstände zu ihrer Beseitigung beitragen. (de)
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  • Der Experimentelle Roman oder Roman expérimental ist ein Werk von Émile Zola, in dem er seine Vorstellungen vom naturalistischen Roman formuliert und das gleichzeitig als Manifest der literarischen Doktrin des Naturalismus betrachtet wird. « En somme, toute l’opération consiste à prendre les faits dans la nature, puis à étudier le mécanisme des faits en agissant sur eux par les modifications des circonstances et des milieux. » (de)
  • Der Experimentelle Roman oder Roman expérimental ist ein Werk von Émile Zola, in dem er seine Vorstellungen vom naturalistischen Roman formuliert und das gleichzeitig als Manifest der literarischen Doktrin des Naturalismus betrachtet wird. « En somme, toute l’opération consiste à prendre les faits dans la nature, puis à étudier le mécanisme des faits en agissant sur eux par les modifications des circonstances et des milieux. » (de)
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  • Experimenteller Roman (de)
  • Experimenteller Roman (de)
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