Erzelternerzählung oder traditionell Vätergeschichte bezeichnet die gesammelten Erzählungen über die „Erzväter“ und „Erzmütter“ der Israeliten, die sich im 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung im Nahen Osten zugetragen haben sollen. Sie beginnen mit Abraham und seiner Frau Sarah und wurden im 1. Buch Mose niedergeschrieben, das als Genesis ein Teil des jüdischen Tanach sowie des christlichen Alten Testaments ist. In diesem ersten Buch der Bibel findet sich die Erzählung ab dem 12. Kapitel (bis Kapitel 50), nach Abraham und Sarah gehören auch ihr Sohn Isaak mit seiner Frau Rebekka zu den Erzeltern, wie auch deren Sohn Jakob mit seinen beiden Frauen Lea und Rachel.

Property Value
dbo:abstract
  • Erzelternerzählung oder traditionell Vätergeschichte bezeichnet die gesammelten Erzählungen über die „Erzväter“ und „Erzmütter“ der Israeliten, die sich im 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung im Nahen Osten zugetragen haben sollen. Sie beginnen mit Abraham und seiner Frau Sarah und wurden im 1. Buch Mose niedergeschrieben, das als Genesis ein Teil des jüdischen Tanach sowie des christlichen Alten Testaments ist. In diesem ersten Buch der Bibel findet sich die Erzählung ab dem 12. Kapitel (bis Kapitel 50), nach Abraham und Sarah gehören auch ihr Sohn Isaak mit seiner Frau Rebekka zu den Erzeltern, wie auch deren Sohn Jakob mit seinen beiden Frauen Lea und Rachel. Jakob, der Enkel Abrahams, trägt schließlich den Stammesnamen Israel („Gottesstreiter“), nach dem sich das „Volk Israel“ benennt, wie auch der gegenwärtige Staat Israel. Die 12 Söhne von Jakob mit Lea und Rachel werden zu den Stammvätern der „12 Stämme Israels“. Wurde traditionellerweise die Rolle der drei Männer Abraham, Isaak und Jakob betont, auch in der Bezeichnung Vätergeschichte, so würdigt die neuere Bibelforschung die Bedeutung der vier Erzmütter, hier beispielhaft das Wissenschaftliche Bibellexikon: „Da deren Frauen (Sara, Rebekka, Rahel und Lea) als ‚Erzmütter‘ bzw. ‚Ahnmütter‘ […] in diesen Erzählungen trotz deren patriarchalischer Prägung von wesentlicher Bedeutung sind, beginnt sich in der neueren Forschung die Terminologie ‚Erzeltern‘ bzw. ‚Erzeltern-Erzählungen‘ durchzusetzen.“ – Anke Mühling: Erzeltern (WiBiLex 2009) In der Erzelternerzählung werden Zusammenhänge und Auseinandersetzungen mit den großen altorientalischen Weltmächten und Kulturen dargestellt und verdeutlicht. So zeigt sich im 22. Kapitel der Genesis in besonderer Weise, wie Israels Glaube Gestalt gewinnt in Verbindung zu und der Trennung von altbabylonischen Vorstellungen, sowie in Verbindung zu Ägypten. Weil sich die drei Religionen Judentum, Christentum und Islam auf den „Stammvater“ Abraham beziehen, werden sie als „abrahamitische Religionen“ bezeichnet. Dabei entwickelt jede von ihnen einen eigenständigen Bezug zu Abraham, die Erzelterngeschichten spielen eine große Rolle in den Auseinandersetzungen der drei Religionen untereinander. (de)
  • Erzelternerzählung oder traditionell Vätergeschichte bezeichnet die gesammelten Erzählungen über die „Erzväter“ und „Erzmütter“ der Israeliten, die sich im 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung im Nahen Osten zugetragen haben sollen. Sie beginnen mit Abraham und seiner Frau Sarah und wurden im 1. Buch Mose niedergeschrieben, das als Genesis ein Teil des jüdischen Tanach sowie des christlichen Alten Testaments ist. In diesem ersten Buch der Bibel findet sich die Erzählung ab dem 12. Kapitel (bis Kapitel 50), nach Abraham und Sarah gehören auch ihr Sohn Isaak mit seiner Frau Rebekka zu den Erzeltern, wie auch deren Sohn Jakob mit seinen beiden Frauen Lea und Rachel. Jakob, der Enkel Abrahams, trägt schließlich den Stammesnamen Israel („Gottesstreiter“), nach dem sich das „Volk Israel“ benennt, wie auch der gegenwärtige Staat Israel. Die 12 Söhne von Jakob mit Lea und Rachel werden zu den Stammvätern der „12 Stämme Israels“. Wurde traditionellerweise die Rolle der drei Männer Abraham, Isaak und Jakob betont, auch in der Bezeichnung Vätergeschichte, so würdigt die neuere Bibelforschung die Bedeutung der vier Erzmütter, hier beispielhaft das Wissenschaftliche Bibellexikon: „Da deren Frauen (Sara, Rebekka, Rahel und Lea) als ‚Erzmütter‘ bzw. ‚Ahnmütter‘ […] in diesen Erzählungen trotz deren patriarchalischer Prägung von wesentlicher Bedeutung sind, beginnt sich in der neueren Forschung die Terminologie ‚Erzeltern‘ bzw. ‚Erzeltern-Erzählungen‘ durchzusetzen.“ – Anke Mühling: Erzeltern (WiBiLex 2009) In der Erzelternerzählung werden Zusammenhänge und Auseinandersetzungen mit den großen altorientalischen Weltmächten und Kulturen dargestellt und verdeutlicht. So zeigt sich im 22. Kapitel der Genesis in besonderer Weise, wie Israels Glaube Gestalt gewinnt in Verbindung zu und der Trennung von altbabylonischen Vorstellungen, sowie in Verbindung zu Ägypten. Weil sich die drei Religionen Judentum, Christentum und Islam auf den „Stammvater“ Abraham beziehen, werden sie als „abrahamitische Religionen“ bezeichnet. Dabei entwickelt jede von ihnen einen eigenständigen Bezug zu Abraham, die Erzelterngeschichten spielen eine große Rolle in den Auseinandersetzungen der drei Religionen untereinander. (de)
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 894141 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 151002498 (xsd:integer)
prop-de:autor
  • Anke Mühling
prop-de:quelle
  • Erzeltern( )
prop-de:text
  • Da deren Frauen als ‚Erzmütter‘ bzw. ‚Ahnmütter‘ […] in diesen Erzählungen trotz deren patriarchalischer Prägung von wesentlicher Bedeutung sind, beginnt sich in der neueren Forschung die Terminologie ‚Erzeltern‘ bzw. ‚Erzeltern-Erzählungen‘ durchzusetzen.
dct:subject
rdfs:comment
  • Erzelternerzählung oder traditionell Vätergeschichte bezeichnet die gesammelten Erzählungen über die „Erzväter“ und „Erzmütter“ der Israeliten, die sich im 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung im Nahen Osten zugetragen haben sollen. Sie beginnen mit Abraham und seiner Frau Sarah und wurden im 1. Buch Mose niedergeschrieben, das als Genesis ein Teil des jüdischen Tanach sowie des christlichen Alten Testaments ist. In diesem ersten Buch der Bibel findet sich die Erzählung ab dem 12. Kapitel (bis Kapitel 50), nach Abraham und Sarah gehören auch ihr Sohn Isaak mit seiner Frau Rebekka zu den Erzeltern, wie auch deren Sohn Jakob mit seinen beiden Frauen Lea und Rachel. (de)
  • Erzelternerzählung oder traditionell Vätergeschichte bezeichnet die gesammelten Erzählungen über die „Erzväter“ und „Erzmütter“ der Israeliten, die sich im 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung im Nahen Osten zugetragen haben sollen. Sie beginnen mit Abraham und seiner Frau Sarah und wurden im 1. Buch Mose niedergeschrieben, das als Genesis ein Teil des jüdischen Tanach sowie des christlichen Alten Testaments ist. In diesem ersten Buch der Bibel findet sich die Erzählung ab dem 12. Kapitel (bis Kapitel 50), nach Abraham und Sarah gehören auch ihr Sohn Isaak mit seiner Frau Rebekka zu den Erzeltern, wie auch deren Sohn Jakob mit seinen beiden Frauen Lea und Rachel. (de)
rdfs:label
  • Erzelternerzählung (de)
  • Erzelternerzählung (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of