Ersilia Caetani-Lovatelli (* als Ersilia Caetani am 12. Oktober 1840 in Rom; † 22. Dezember 1925 ebenda) war eine italienische Klassische Archäologin. Ihr Salon in Rom war lange Zeit einer der kulturellen Mittelpunkte der Stadt.

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  • Ersilia Caetani-Lovatelli (* als Ersilia Caetani am 12. Oktober 1840 in Rom; † 22. Dezember 1925 ebenda) war eine italienische Klassische Archäologin. Ihr Salon in Rom war lange Zeit einer der kulturellen Mittelpunkte der Stadt. Contessa Ersilia Caetani-Lovatelli war die Tochter von Michelangelo Caetani, einem angesehenen Danteforscher und dessen Frau, die aus einer polnischen Adelsfamilie stammte. Die Familie der Caetani war eine alte, einflussreiche römische Adelsfamilie. Obwohl die Mutter schon früh verstarb, hatte sie mit ihrer kunstsinnigen Art großen Einfluss auf ihre Tochter. Caetani wurde durch Hauslehrer unterrichtet und bildete sich danach, da Frauen in Italien noch nicht studieren durften, selbst fort. 1859 heiratete sie mit Giacomo Lovatelli einen Spross einer weiteren bedeutenden römischen Adelsfamilie. Da sie beide dieselben Interessen teilten, unterstützte ihr Mann ihre Arbeiten. Ihre Tochter erhielt den altrömischen Namen Callista. Neben ihren Studien führte Ersilia Caetani-Lovatelli einen international viel besuchten und hoch angesehenen Salon. Nachdem ihr Mann 1870 verstorben war, führte sie allein ihre Studien weiter, ohne jedoch selbst noch das Haus zu verlassen. Insbesondere deutsche Gäste wie Eduard Gerhard, Theodor Mommsen, Georg Karo, Ludwig Curtius, Wilhelm Henzen und Ludwig Pollak sowie Italiener wie Giovanni Battista de Rossi, Rodolfo Lanciani und Carlo Ludovico Visconti waren häufig bei ihr zu Gast. Die guten Beziehungen nach Deutschland gipfelten in der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Halle im Jahr 1894. Sie war zudem Ehrenmitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und 1879 auf Betreiben von Quintino Sella als erste Frau Mitglied der Accademia dei Lincei. Ebenfalls 1879 wurde sie Mitglied der Accademia Pontaniana in Neapel, 1880 der Accademia di San Luca, 1882 der Reale accademia di scienze, lettere e arti in Modena, 1891 der Società reale di Napoli, 1993 der Societé nationale des antiquaires de France sowie der Accademia della Crusca, 1894 der Alterthums-Gesellschaft in Königsberg, 1902 der Ateneo di scienze, lettere a arti di Bergamo, 1908 des Österreichischen Archäologischen Instituts sowie 1910 der Reale accademia di Palermo. Caetani-Lovatelli galt als hervorragende Wissenschaftlerin. Sie verfasste mehrere Bücher und viele Artikel zur römischen Antike und konnte dabei auf ihre große Materialkenntnis und ihre Sprachkenntnisse des Lateinischen, Altgriechischen und Sanskrit zurückgreifen. Besonders interessierte sie sich für den römischen Alltag. Die größten Kenntnisse hatte sie in den Bereichen des Zirkuswesens, römischer Trachten, Feste, Kinderspielzeug und der griechischen und römischen Grabsitten, vor allem der Katakomben, aber auch des Todes im Allgemeinen bis hin zu philosophischen Studien zu diesem Thema. (de)
  • Ersilia Caetani-Lovatelli (* als Ersilia Caetani am 12. Oktober 1840 in Rom; † 22. Dezember 1925 ebenda) war eine italienische Klassische Archäologin. Ihr Salon in Rom war lange Zeit einer der kulturellen Mittelpunkte der Stadt. Contessa Ersilia Caetani-Lovatelli war die Tochter von Michelangelo Caetani, einem angesehenen Danteforscher und dessen Frau, die aus einer polnischen Adelsfamilie stammte. Die Familie der Caetani war eine alte, einflussreiche römische Adelsfamilie. Obwohl die Mutter schon früh verstarb, hatte sie mit ihrer kunstsinnigen Art großen Einfluss auf ihre Tochter. Caetani wurde durch Hauslehrer unterrichtet und bildete sich danach, da Frauen in Italien noch nicht studieren durften, selbst fort. 1859 heiratete sie mit Giacomo Lovatelli einen Spross einer weiteren bedeutenden römischen Adelsfamilie. Da sie beide dieselben Interessen teilten, unterstützte ihr Mann ihre Arbeiten. Ihre Tochter erhielt den altrömischen Namen Callista. Neben ihren Studien führte Ersilia Caetani-Lovatelli einen international viel besuchten und hoch angesehenen Salon. Nachdem ihr Mann 1870 verstorben war, führte sie allein ihre Studien weiter, ohne jedoch selbst noch das Haus zu verlassen. Insbesondere deutsche Gäste wie Eduard Gerhard, Theodor Mommsen, Georg Karo, Ludwig Curtius, Wilhelm Henzen und Ludwig Pollak sowie Italiener wie Giovanni Battista de Rossi, Rodolfo Lanciani und Carlo Ludovico Visconti waren häufig bei ihr zu Gast. Die guten Beziehungen nach Deutschland gipfelten in der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Halle im Jahr 1894. Sie war zudem Ehrenmitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und 1879 auf Betreiben von Quintino Sella als erste Frau Mitglied der Accademia dei Lincei. Ebenfalls 1879 wurde sie Mitglied der Accademia Pontaniana in Neapel, 1880 der Accademia di San Luca, 1882 der Reale accademia di scienze, lettere e arti in Modena, 1891 der Società reale di Napoli, 1993 der Societé nationale des antiquaires de France sowie der Accademia della Crusca, 1894 der Alterthums-Gesellschaft in Königsberg, 1902 der Ateneo di scienze, lettere a arti di Bergamo, 1908 des Österreichischen Archäologischen Instituts sowie 1910 der Reale accademia di Palermo. Caetani-Lovatelli galt als hervorragende Wissenschaftlerin. Sie verfasste mehrere Bücher und viele Artikel zur römischen Antike und konnte dabei auf ihre große Materialkenntnis und ihre Sprachkenntnisse des Lateinischen, Altgriechischen und Sanskrit zurückgreifen. Besonders interessierte sie sich für den römischen Alltag. Die größten Kenntnisse hatte sie in den Bereichen des Zirkuswesens, römischer Trachten, Feste, Kinderspielzeug und der griechischen und römischen Grabsitten, vor allem der Katakomben, aber auch des Todes im Allgemeinen bis hin zu philosophischen Studien zu diesem Thema. (de)
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  • Ersilia Caetani-Lovatelli (* als Ersilia Caetani am 12. Oktober 1840 in Rom; † 22. Dezember 1925 ebenda) war eine italienische Klassische Archäologin. Ihr Salon in Rom war lange Zeit einer der kulturellen Mittelpunkte der Stadt. (de)
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