Die evangelische Erlöserkirche in Stuttgart-Nord, Birkenwaldstraße 24, wurde 1906–1908 nach einem Entwurf des Architekten Theodor Fischer erbaut. In einem Artikel in der Zeitschrift Moderne Bauformen wurde schon kurz nach der Erbauung beklagt, dass der Platz für die Kirche ungünstig gewählt worden bzw. das Bauwerk sofort durch ein benachbartes Unternehmerhaus beeinträchtigt worden sei. Dennoch wurde Fischers „glückliche Lösung“ gelobt, durch die dem Gelände eine geschlossene Platzwirkung verliehen worden sei.

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  • Die evangelische Erlöserkirche in Stuttgart-Nord, Birkenwaldstraße 24, wurde 1906–1908 nach einem Entwurf des Architekten Theodor Fischer erbaut. In einem Artikel in der Zeitschrift Moderne Bauformen wurde schon kurz nach der Erbauung beklagt, dass der Platz für die Kirche ungünstig gewählt worden bzw. das Bauwerk sofort durch ein benachbartes Unternehmerhaus beeinträchtigt worden sei. Dennoch wurde Fischers „glückliche Lösung“ gelobt, durch die dem Gelände eine geschlossene Platzwirkung verliehen worden sei. Die Kirche wurde auf einem abschüssigen Grundstück errichtet, weshalb eine Auffahrtrampe angelegt wurde. Dadurch entstand ein dreieckiger Platz bei der Kirche, der von Kirche, Pfarrhaus mit Rampe und Mauer zur Straße hin eingefasst wurde. Er war ursprünglich gekiest und von einem alten Birnbaum beschattet. Für die Kirche wurden stumpfe Formen gewählt, um sie der Hügellandschaft ihrer Umgebung anzupassen. Aus Sparsamkeitsgründen wurde sie aus Kalktuffstein errichtet. Das Dach war mit mattroten Ziegeln gedeckt, der Turmhelm war grün. In dem Aufsatz von 1909 wurden verschiedene Künstler genannt, die an der Ausgestaltung der Kirche beteiligt waren. Die Bildhauerarbeiten am Haupteingang und am Turm stammten laut dieser Quelle von Brüllmann in Stuttgart, das Gemälde über dem Haupteingang von Brühlmann, das Christusbild von Bollmann und das Gemälde in der Taufnische von Gref. Die von Oskar Pfennig entworfenen Chorbehänge wurden von einem Fräulein Winkler aus Stuttgart gewebt. Eine Johannesfigur stammte von Emil Kiemlen. Der Innenraum war schlicht gehalten. Die Wände der Vorstadtkirche waren grau, die Holzdecken braun, die Vorhänge blau. Den Lüster über dem Altar führte der Architekt W. Stahl aus Heilbronn nach Skizzen Fischers mit dem Kupferschmiedemeister Brenner aus. Stahl kümmerte sich auch um die kleinen dekorativen Malereien an den Emporen. Die eigentlichen Bildmalereien stammten von verschiedenen Stuttgarter Künstlern, die von Professor Hölzel geleitet wurden. Den Orgelprospekt gestaltete Oskar Pfennig. Werkmeister Beck übernahm die Bauführung. Der Bau der Kirche samt Platzgestaltung kostete rund 230.000 Mark, der des Pfarrhauses 38.000 Mark. Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche 1950–1954 durch Rudolf Lempp wieder aufgebaut. Adolf Saile trug Fenster und Mosaiken bei, Rudolf Yelin der Jüngere Wandbilder, Ulrich Henn 1958 die Skulptur „Der Barmherzige Samariter“, die vor der Kirche aufgestellt ist. Die Erlöserkirchengemeinde wurde 1910 von der Martinsgemeinde abgetrennt und ist 1997 wieder in der Gemeinde Stuttgart-Nord aufgegangen. (de)
  • Die evangelische Erlöserkirche in Stuttgart-Nord, Birkenwaldstraße 24, wurde 1906–1908 nach einem Entwurf des Architekten Theodor Fischer erbaut. In einem Artikel in der Zeitschrift Moderne Bauformen wurde schon kurz nach der Erbauung beklagt, dass der Platz für die Kirche ungünstig gewählt worden bzw. das Bauwerk sofort durch ein benachbartes Unternehmerhaus beeinträchtigt worden sei. Dennoch wurde Fischers „glückliche Lösung“ gelobt, durch die dem Gelände eine geschlossene Platzwirkung verliehen worden sei. Die Kirche wurde auf einem abschüssigen Grundstück errichtet, weshalb eine Auffahrtrampe angelegt wurde. Dadurch entstand ein dreieckiger Platz bei der Kirche, der von Kirche, Pfarrhaus mit Rampe und Mauer zur Straße hin eingefasst wurde. Er war ursprünglich gekiest und von einem alten Birnbaum beschattet. Für die Kirche wurden stumpfe Formen gewählt, um sie der Hügellandschaft ihrer Umgebung anzupassen. Aus Sparsamkeitsgründen wurde sie aus Kalktuffstein errichtet. Das Dach war mit mattroten Ziegeln gedeckt, der Turmhelm war grün. In dem Aufsatz von 1909 wurden verschiedene Künstler genannt, die an der Ausgestaltung der Kirche beteiligt waren. Die Bildhauerarbeiten am Haupteingang und am Turm stammten laut dieser Quelle von Brüllmann in Stuttgart, das Gemälde über dem Haupteingang von Brühlmann, das Christusbild von Bollmann und das Gemälde in der Taufnische von Gref. Die von Oskar Pfennig entworfenen Chorbehänge wurden von einem Fräulein Winkler aus Stuttgart gewebt. Eine Johannesfigur stammte von Emil Kiemlen. Der Innenraum war schlicht gehalten. Die Wände der Vorstadtkirche waren grau, die Holzdecken braun, die Vorhänge blau. Den Lüster über dem Altar führte der Architekt W. Stahl aus Heilbronn nach Skizzen Fischers mit dem Kupferschmiedemeister Brenner aus. Stahl kümmerte sich auch um die kleinen dekorativen Malereien an den Emporen. Die eigentlichen Bildmalereien stammten von verschiedenen Stuttgarter Künstlern, die von Professor Hölzel geleitet wurden. Den Orgelprospekt gestaltete Oskar Pfennig. Werkmeister Beck übernahm die Bauführung. Der Bau der Kirche samt Platzgestaltung kostete rund 230.000 Mark, der des Pfarrhauses 38.000 Mark. Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche 1950–1954 durch Rudolf Lempp wieder aufgebaut. Adolf Saile trug Fenster und Mosaiken bei, Rudolf Yelin der Jüngere Wandbilder, Ulrich Henn 1958 die Skulptur „Der Barmherzige Samariter“, die vor der Kirche aufgestellt ist. Die Erlöserkirchengemeinde wurde 1910 von der Martinsgemeinde abgetrennt und ist 1997 wieder in der Gemeinde Stuttgart-Nord aufgegangen. (de)
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  • Die evangelische Erlöserkirche in Stuttgart-Nord, Birkenwaldstraße 24, wurde 1906–1908 nach einem Entwurf des Architekten Theodor Fischer erbaut. In einem Artikel in der Zeitschrift Moderne Bauformen wurde schon kurz nach der Erbauung beklagt, dass der Platz für die Kirche ungünstig gewählt worden bzw. das Bauwerk sofort durch ein benachbartes Unternehmerhaus beeinträchtigt worden sei. Dennoch wurde Fischers „glückliche Lösung“ gelobt, durch die dem Gelände eine geschlossene Platzwirkung verliehen worden sei. (de)
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