Epeisodion (gr. epeisódion ‚Hinzukommendes‘) war im altgriechischen Drama ein Teil mit gesprochenen Dialogen der Schauspieler, der zwischen zwei Chorgesängen eingeschoben wurde. Als der Dialog eine immer größere Rolle spielte, entwickelte sich die Bedeutung hin zu „Nebenhandlung“. Das deutsche Wort Episode wurde im 18. Jahrhundert aus dem französischen épisode entlehnt, welches auf epeisódion zurückgeht.

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  • Epeisodion (gr. epeisódion ‚Hinzukommendes‘) war im altgriechischen Drama ein Teil mit gesprochenen Dialogen der Schauspieler, der zwischen zwei Chorgesängen eingeschoben wurde. Als der Dialog eine immer größere Rolle spielte, entwickelte sich die Bedeutung hin zu „Nebenhandlung“. Das deutsche Wort Episode wurde im 18. Jahrhundert aus dem französischen épisode entlehnt, welches auf epeisódion zurückgeht. Der aus dem Englischen ins Neudeutsche übernommene Begriff lässt sich, angelehnt an die altgriechische Bedeutung, als das 'Unzusammenhängende' einordnen, in dem Sinne, dass z. B. die 'Episode' einer sogenannten Fernseh-, Roman-, Hörspiel-Serie zwar Teil eines Übergeordneten ist, das aber grundsätzlich ohne vorherige oder folgende 'Episoden' auskommen kann, in sich abgeschlossen ist, und dies, obwohl ein beträchtlicher ästhetischer Reiz in den Anteilen besteht, welche die Serie übergreifend zusammenhalten (der Serienheld, wiederkehrende Charaktere oder Situationen). Allerdings besteht dieser Zusammenhang hier nicht in einer sequenziell entfalteten Struktur, sondern in einer ungeordnet akkumulativen. Die 'Episode' vertritt hier den individuellen Einzelfall, die Serie das Übergeordnete, immer Identische.Das Serienformat erklärt sozusagen von vornherein die gesamte Serie, also 100 % ihres Stoffs, zum 'Episodischen' (vgl. demgegenüber die altgriechische Bedeutung), entledigt sich damit grundsätzlich von dem Anspruch, eine übergeordnete 'Drama'-Form zu erfüllen, hält sich so ein beliebig fortführbares Format offen. Alles darin fungiert formal nur noch als 'beiläufige Episode'.Der Begriff der 'Episode' dieser speziellen Bedeutungsgebung trifft demnach besonders auf solche Serien-Formate zu, wo Episoden sogar in beliebiger Reihenfolge rezipiert werden können (z. B. Columbo, Simpsons, u. dergl.), der Begriff der 'Folge' hingegen umso eher, je akkumulativer das Serien-Format strukturiert ist, je mehr also der intendierte ästhetische Reiz von der vollständigen und korrekten Reihenfolge abhängt, (z. B. Dallas, Twin Peaks, Sopranos, u. dergl.), je mehr die 'Serie' also zum sequenziellen Zusammenhang tendiert. (de)
  • Epeisodion (gr. epeisódion ‚Hinzukommendes‘) war im altgriechischen Drama ein Teil mit gesprochenen Dialogen der Schauspieler, der zwischen zwei Chorgesängen eingeschoben wurde. Als der Dialog eine immer größere Rolle spielte, entwickelte sich die Bedeutung hin zu „Nebenhandlung“. Das deutsche Wort Episode wurde im 18. Jahrhundert aus dem französischen épisode entlehnt, welches auf epeisódion zurückgeht. Der aus dem Englischen ins Neudeutsche übernommene Begriff lässt sich, angelehnt an die altgriechische Bedeutung, als das 'Unzusammenhängende' einordnen, in dem Sinne, dass z. B. die 'Episode' einer sogenannten Fernseh-, Roman-, Hörspiel-Serie zwar Teil eines Übergeordneten ist, das aber grundsätzlich ohne vorherige oder folgende 'Episoden' auskommen kann, in sich abgeschlossen ist, und dies, obwohl ein beträchtlicher ästhetischer Reiz in den Anteilen besteht, welche die Serie übergreifend zusammenhalten (der Serienheld, wiederkehrende Charaktere oder Situationen). Allerdings besteht dieser Zusammenhang hier nicht in einer sequenziell entfalteten Struktur, sondern in einer ungeordnet akkumulativen. Die 'Episode' vertritt hier den individuellen Einzelfall, die Serie das Übergeordnete, immer Identische.Das Serienformat erklärt sozusagen von vornherein die gesamte Serie, also 100 % ihres Stoffs, zum 'Episodischen' (vgl. demgegenüber die altgriechische Bedeutung), entledigt sich damit grundsätzlich von dem Anspruch, eine übergeordnete 'Drama'-Form zu erfüllen, hält sich so ein beliebig fortführbares Format offen. Alles darin fungiert formal nur noch als 'beiläufige Episode'.Der Begriff der 'Episode' dieser speziellen Bedeutungsgebung trifft demnach besonders auf solche Serien-Formate zu, wo Episoden sogar in beliebiger Reihenfolge rezipiert werden können (z. B. Columbo, Simpsons, u. dergl.), der Begriff der 'Folge' hingegen umso eher, je akkumulativer das Serien-Format strukturiert ist, je mehr also der intendierte ästhetische Reiz von der vollständigen und korrekten Reihenfolge abhängt, (z. B. Dallas, Twin Peaks, Sopranos, u. dergl.), je mehr die 'Serie' also zum sequenziellen Zusammenhang tendiert. (de)
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  • Epeisodion (gr. epeisódion ‚Hinzukommendes‘) war im altgriechischen Drama ein Teil mit gesprochenen Dialogen der Schauspieler, der zwischen zwei Chorgesängen eingeschoben wurde. Als der Dialog eine immer größere Rolle spielte, entwickelte sich die Bedeutung hin zu „Nebenhandlung“. Das deutsche Wort Episode wurde im 18. Jahrhundert aus dem französischen épisode entlehnt, welches auf epeisódion zurückgeht. (de)
  • Epeisodion (gr. epeisódion ‚Hinzukommendes‘) war im altgriechischen Drama ein Teil mit gesprochenen Dialogen der Schauspieler, der zwischen zwei Chorgesängen eingeschoben wurde. Als der Dialog eine immer größere Rolle spielte, entwickelte sich die Bedeutung hin zu „Nebenhandlung“. Das deutsche Wort Episode wurde im 18. Jahrhundert aus dem französischen épisode entlehnt, welches auf epeisódion zurückgeht. (de)
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  • Epeisodion (de)
  • Epeisodion (de)
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