Enharmonische Verwechslung nennt man in der Musik die kompositorische Praxis, Töne als andere Töne umzudeuten, wenn sie in der gleichstufigen Stimmung die gleiche Höhe, jedoch andere Namen (und andere Bedeutung) haben. Zum Beispiel kann man ein Fis als Ges oder ein His als C betrachten – auf einer Klaviatur liegen solche Töne jeweils auf derselben Taste. Dadurch lassen sich der musikalische Zusammenhang und die Funktion der Töne verändern, beispielsweise um den Wechsel in eine andere Tonart (Modulation) herbeizuführen. align=left

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  • Enharmonische Verwechslung nennt man in der Musik die kompositorische Praxis, Töne als andere Töne umzudeuten, wenn sie in der gleichstufigen Stimmung die gleiche Höhe, jedoch andere Namen (und andere Bedeutung) haben. Zum Beispiel kann man ein Fis als Ges oder ein His als C betrachten – auf einer Klaviatur liegen solche Töne jeweils auf derselben Taste. Dadurch lassen sich der musikalische Zusammenhang und die Funktion der Töne verändern, beispielsweise um den Wechsel in eine andere Tonart (Modulation) herbeizuführen. Allerdings hält eine eigentlich "falsch" geschriebene, aber dafür leichtere Lesbarkeit einer richtigen, musikalischen Grammatik in manchen Fällen den Vorrang. Zum Beispiel wird der übermäßige Quintsextakkord in Chopins populärem Präludium Nr. 4 in E-Moll, welcher im 23. Takt des Stückes auftritt, in den meisten Editionen als B, statt dem eigentlich Ais, also eigentlich "falsch" notiert, aus dem einfachen Grund da dieser so einfacher lesbar ist. Der Begriff ist nur begrenzt gleichzusetzen mit dem Begriff Enharmonik (siehe ), der ein weitaus größeres Bedeutungsfeld einnimmt. Die zwölf Halbtöne der aufsteigenden, chromatisch angereicherten C-Dur-Tonleiter werden in der zweiten Notenzeile enharmonisch verwechselt, die übereinander stehenden Töne bezeichnen denselben Tonort (siehe unten) und klingen in gleichstufiger Stimmung gleich: align=left Hier die unterschiedlichen Benennungen für die zwölf Töne der gleichstufigen Tonleiter; Stammtöne sind hervorgehoben: Genau genommen ist in vielen Stimmungen die enharmonische Verwechslung der oben genannten Töne ohne hörbare „Rückung“ nicht möglich. Beispielsweise ist ein Dis in der reinen Stimmung und mitteltönigen Stimmung tiefer als sein enharmonisch verwechselter Gegenpart, das Es. In der pythagoreischen Stimmung dagegen ist das Dis höher als das Es. Spielt man ein Stück mit enharmonischer Verwechslung auf einem mitteltönig gestimmten Cembalo, kann die enharmonische Verwechslung nicht ausgeführt werden. Die Behauptung, dass eine solche Intonation vom Komponisten oder Interpreten trotzdem so gewollt sein kann, wird von Manchen angezweifelt. (de)
  • Enharmonische Verwechslung nennt man in der Musik die kompositorische Praxis, Töne als andere Töne umzudeuten, wenn sie in der gleichstufigen Stimmung die gleiche Höhe, jedoch andere Namen (und andere Bedeutung) haben. Zum Beispiel kann man ein Fis als Ges oder ein His als C betrachten – auf einer Klaviatur liegen solche Töne jeweils auf derselben Taste. Dadurch lassen sich der musikalische Zusammenhang und die Funktion der Töne verändern, beispielsweise um den Wechsel in eine andere Tonart (Modulation) herbeizuführen. Allerdings hält eine eigentlich "falsch" geschriebene, aber dafür leichtere Lesbarkeit einer richtigen, musikalischen Grammatik in manchen Fällen den Vorrang. Zum Beispiel wird der übermäßige Quintsextakkord in Chopins populärem Präludium Nr. 4 in E-Moll, welcher im 23. Takt des Stückes auftritt, in den meisten Editionen als B, statt dem eigentlich Ais, also eigentlich "falsch" notiert, aus dem einfachen Grund da dieser so einfacher lesbar ist. Der Begriff ist nur begrenzt gleichzusetzen mit dem Begriff Enharmonik (siehe ), der ein weitaus größeres Bedeutungsfeld einnimmt. Die zwölf Halbtöne der aufsteigenden, chromatisch angereicherten C-Dur-Tonleiter werden in der zweiten Notenzeile enharmonisch verwechselt, die übereinander stehenden Töne bezeichnen denselben Tonort (siehe unten) und klingen in gleichstufiger Stimmung gleich: align=left Hier die unterschiedlichen Benennungen für die zwölf Töne der gleichstufigen Tonleiter; Stammtöne sind hervorgehoben: Genau genommen ist in vielen Stimmungen die enharmonische Verwechslung der oben genannten Töne ohne hörbare „Rückung“ nicht möglich. Beispielsweise ist ein Dis in der reinen Stimmung und mitteltönigen Stimmung tiefer als sein enharmonisch verwechselter Gegenpart, das Es. In der pythagoreischen Stimmung dagegen ist das Dis höher als das Es. Spielt man ein Stück mit enharmonischer Verwechslung auf einem mitteltönig gestimmten Cembalo, kann die enharmonische Verwechslung nicht ausgeführt werden. Die Behauptung, dass eine solche Intonation vom Komponisten oder Interpreten trotzdem so gewollt sein kann, wird von Manchen angezweifelt. (de)
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  • Enharmonische Verwechslung nennt man in der Musik die kompositorische Praxis, Töne als andere Töne umzudeuten, wenn sie in der gleichstufigen Stimmung die gleiche Höhe, jedoch andere Namen (und andere Bedeutung) haben. Zum Beispiel kann man ein Fis als Ges oder ein His als C betrachten – auf einer Klaviatur liegen solche Töne jeweils auf derselben Taste. Dadurch lassen sich der musikalische Zusammenhang und die Funktion der Töne verändern, beispielsweise um den Wechsel in eine andere Tonart (Modulation) herbeizuführen. align=left (de)
  • Enharmonische Verwechslung nennt man in der Musik die kompositorische Praxis, Töne als andere Töne umzudeuten, wenn sie in der gleichstufigen Stimmung die gleiche Höhe, jedoch andere Namen (und andere Bedeutung) haben. Zum Beispiel kann man ein Fis als Ges oder ein His als C betrachten – auf einer Klaviatur liegen solche Töne jeweils auf derselben Taste. Dadurch lassen sich der musikalische Zusammenhang und die Funktion der Töne verändern, beispielsweise um den Wechsel in eine andere Tonart (Modulation) herbeizuführen. align=left (de)
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  • Enharmonische Verwechslung (de)
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