Embricho war ein gehäuft auftretender Vorname bei kurmainzischen Ministerialen im Rheingau im 11. und 12. Jahrhundert, welche den Titel Graf im Rheingau innehatten, sowie bei den von ihnen nicht-agnatisch abstammenden edelfreien Rheingrafen bis ins 13. Jahrhundert. Angehörige dieser Linien können demnach als Embrichonen zusammengefasst werden. Es lassen sich vier agnatische Linien unterscheiden: die Grafen im Rheingau, die Ministerialen von Heppenheft, die Rheingrafen und die Rheingrafen vom Stein. Dass die Grafen im Rheingau als Ministerialen den Titel Graf trugen, ist eine außergewöhnliche Erscheinung. Wann die Lösung eines Teils der Embrichonen aus der Ministerialität erfolgte, ist nicht bekannt. Wohnsitze waren Burg Johannisberg, Burg Heppenheft (ab 1122), Burg Rheinberg (ab 1165) und

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  • Embricho war ein gehäuft auftretender Vorname bei kurmainzischen Ministerialen im Rheingau im 11. und 12. Jahrhundert, welche den Titel Graf im Rheingau innehatten, sowie bei den von ihnen nicht-agnatisch abstammenden edelfreien Rheingrafen bis ins 13. Jahrhundert. Angehörige dieser Linien können demnach als Embrichonen zusammengefasst werden. Es lassen sich vier agnatische Linien unterscheiden: die Grafen im Rheingau, die Ministerialen von Heppenheft, die Rheingrafen und die Rheingrafen vom Stein. Dass die Grafen im Rheingau als Ministerialen den Titel Graf trugen, ist eine außergewöhnliche Erscheinung. Wann die Lösung eines Teils der Embrichonen aus der Ministerialität erfolgte, ist nicht bekannt. Wohnsitze waren Burg Johannisberg, Burg Heppenheft (ab 1122), Burg Rheinberg (ab 1165) und zuletzt Burg Rheingrafenstein (spätestens ab 13. Jahrhundert). Nachdem sich die Rheingrafen vom Stein in den Jahren 1279 bis 1281 einer Fehde der Grafen von Sponheim gegen den Erzbischof von Mainz angeschlossen hatten, wurden Burg Johannisberg, Burg Heppenheft und Burg Rheinstein von den Mainzern geschleift. Burg Heppenheft und Burg Rheinstein wurden bis 1315 vom Erzbischof wiederaufgebaut und die offensichtlich loyal gebliebenen ministerialen Heppenhefter als Burgmannen eingesetzt. Die bis dahin vorherrschende edelfreie Linie der Rheingrafen musste sich an die Nahe zurückziehen und der Erzbischof von Mainz konnte seinen Einfluss im Rheingau im Sinne einer Territorialherrschaft festigen. Gleichwohl wurde ein Rheingraf danach nochmals mit dem – wohlgemerkt nichterblichen – Amt eines Vizedom im Rheingau betraut, wie schon zuvor in den Jahren seit 1108 die Embrichonen das Amt mehrmals innehatten. Erzbischof Ruthard von Mainz entstammte den Embrichonen. Bischof Embricho von Würzburg entstammte dem Mainzer Sprengel und dürfte dessen Nepos gewesen sein. Die beiden Bischöfe können als die bedeutendsten Vertreter der Familie angesehen werden. (de)
  • Embricho war ein gehäuft auftretender Vorname bei kurmainzischen Ministerialen im Rheingau im 11. und 12. Jahrhundert, welche den Titel Graf im Rheingau innehatten, sowie bei den von ihnen nicht-agnatisch abstammenden edelfreien Rheingrafen bis ins 13. Jahrhundert. Angehörige dieser Linien können demnach als Embrichonen zusammengefasst werden. Es lassen sich vier agnatische Linien unterscheiden: die Grafen im Rheingau, die Ministerialen von Heppenheft, die Rheingrafen und die Rheingrafen vom Stein. Dass die Grafen im Rheingau als Ministerialen den Titel Graf trugen, ist eine außergewöhnliche Erscheinung. Wann die Lösung eines Teils der Embrichonen aus der Ministerialität erfolgte, ist nicht bekannt. Wohnsitze waren Burg Johannisberg, Burg Heppenheft (ab 1122), Burg Rheinberg (ab 1165) und zuletzt Burg Rheingrafenstein (spätestens ab 13. Jahrhundert). Nachdem sich die Rheingrafen vom Stein in den Jahren 1279 bis 1281 einer Fehde der Grafen von Sponheim gegen den Erzbischof von Mainz angeschlossen hatten, wurden Burg Johannisberg, Burg Heppenheft und Burg Rheinstein von den Mainzern geschleift. Burg Heppenheft und Burg Rheinstein wurden bis 1315 vom Erzbischof wiederaufgebaut und die offensichtlich loyal gebliebenen ministerialen Heppenhefter als Burgmannen eingesetzt. Die bis dahin vorherrschende edelfreie Linie der Rheingrafen musste sich an die Nahe zurückziehen und der Erzbischof von Mainz konnte seinen Einfluss im Rheingau im Sinne einer Territorialherrschaft festigen. Gleichwohl wurde ein Rheingraf danach nochmals mit dem – wohlgemerkt nichterblichen – Amt eines Vizedom im Rheingau betraut, wie schon zuvor in den Jahren seit 1108 die Embrichonen das Amt mehrmals innehatten. Erzbischof Ruthard von Mainz entstammte den Embrichonen. Bischof Embricho von Würzburg entstammte dem Mainzer Sprengel und dürfte dessen Nepos gewesen sein. Die beiden Bischöfe können als die bedeutendsten Vertreter der Familie angesehen werden. (de)
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  • Embricho war ein gehäuft auftretender Vorname bei kurmainzischen Ministerialen im Rheingau im 11. und 12. Jahrhundert, welche den Titel Graf im Rheingau innehatten, sowie bei den von ihnen nicht-agnatisch abstammenden edelfreien Rheingrafen bis ins 13. Jahrhundert. Angehörige dieser Linien können demnach als Embrichonen zusammengefasst werden. Es lassen sich vier agnatische Linien unterscheiden: die Grafen im Rheingau, die Ministerialen von Heppenheft, die Rheingrafen und die Rheingrafen vom Stein. Dass die Grafen im Rheingau als Ministerialen den Titel Graf trugen, ist eine außergewöhnliche Erscheinung. Wann die Lösung eines Teils der Embrichonen aus der Ministerialität erfolgte, ist nicht bekannt. Wohnsitze waren Burg Johannisberg, Burg Heppenheft (ab 1122), Burg Rheinberg (ab 1165) und (de)
  • Embricho war ein gehäuft auftretender Vorname bei kurmainzischen Ministerialen im Rheingau im 11. und 12. Jahrhundert, welche den Titel Graf im Rheingau innehatten, sowie bei den von ihnen nicht-agnatisch abstammenden edelfreien Rheingrafen bis ins 13. Jahrhundert. Angehörige dieser Linien können demnach als Embrichonen zusammengefasst werden. Es lassen sich vier agnatische Linien unterscheiden: die Grafen im Rheingau, die Ministerialen von Heppenheft, die Rheingrafen und die Rheingrafen vom Stein. Dass die Grafen im Rheingau als Ministerialen den Titel Graf trugen, ist eine außergewöhnliche Erscheinung. Wann die Lösung eines Teils der Embrichonen aus der Ministerialität erfolgte, ist nicht bekannt. Wohnsitze waren Burg Johannisberg, Burg Heppenheft (ab 1122), Burg Rheinberg (ab 1165) und (de)
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  • Embrichonen (de)
  • Embrichonen (de)
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