Emanuel Feuermann (* 22. November 1902 in Kolomea, Österreich-Ungarn; † 25. Mai 1942 in New York City) war ein österreichisch-deutscher Cellist. Emanuel Feuermann entschied sich der Legende nach als 10-Jähriger nach der Aufführung von Haydns D-Dur-Konzert durch Pablo Casals in Wien, Cellist zu werden, obwohl sein Vater, ebenfalls Musiker, ihn gerne als Geiger gesehen hätte. Schon als 11-Jähriger führte Emanuel gemeinsam mit seinem um zwei Jahre älteren Bruder Siegmund, der schon als Wunderkind auf der Violine gefeiert wurde, Johannes Brahms' Doppelkonzert für Violine und Violoncello mit den Wiener Philharmonikern auf.

Property Value
dbo:abstract
  • Emanuel Feuermann (* 22. November 1902 in Kolomea, Österreich-Ungarn; † 25. Mai 1942 in New York City) war ein österreichisch-deutscher Cellist. Emanuel Feuermann entschied sich der Legende nach als 10-Jähriger nach der Aufführung von Haydns D-Dur-Konzert durch Pablo Casals in Wien, Cellist zu werden, obwohl sein Vater, ebenfalls Musiker, ihn gerne als Geiger gesehen hätte. Schon als 11-Jähriger führte Emanuel gemeinsam mit seinem um zwei Jahre älteren Bruder Siegmund, der schon als Wunderkind auf der Violine gefeiert wurde, Johannes Brahms' Doppelkonzert für Violine und Violoncello mit den Wiener Philharmonikern auf. Mit 15 Jahren wurde er Schüler von Julius Klengel in Leipzig und zwei Jahre später von diesem – als jüngster Professor aller Zeiten – auf eine Professur an der Kölner Musikhochschule empfohlen. Hier wurde er außerdem Solocellist im Gürzenich-Orchester und Cellist des Bram-Eldering-Quartetts. Er gab diese Funktionen jedoch zugunsten einer umfangreichen Konzerttätigkeit in ganz Europa bald wieder auf. 1929 wurde er als jüngster Professor an die Berliner Musikhochschule berufen. Hier spielte er zusammen mit Paul Hindemith und dem Geiger Josef Wolfsthal bzw. später Szymon Goldberg Streichtrio. An Sonatenabenden ließ er sich am liebsten von seiner jüngsten Schwester Sophie begleiten. Am 8. April 1933 wurde er wegen seiner jüdischen Abstammung von seiner Professur beurlaubt und emigrierte wie Goldberg und Hindemith nach London. Nach einer Tournee nach Japan und nach New York kehrte er nach Europa zurück und heiratete 1935 Eva Reifenberg. Bei der Uraufführung von Arnold Schönbergs Cellokonzert spielte er den Solopart unter Thomas Beecham. Nach einem Aufenthalt in der Schweiz beantragte er 1938 die amerikanische Staatsbürgerschaft. In New York führte er an vier Abenden 13 Cellokonzerte auf, was als Ein-Mann-Revolution gefeiert wurde. Es kam aber auch zum Bruch mit Paul Hindemith, weil dieser sein Cellokonzert von Gregor Piatigorsky hatte uraufführen lassen. Am 25. Mai 1942 starb Emanuel Feuermann in New York im Alter von 39 Jahren auf der Höhe seiner Laufbahn infolge eines ärztlichen Behandlungsfehlers an einer Darmerkrankung. Den Sarg trugen Rudolf Serkin, Artur Schnabel, Arturo Toscanini, Eugene Ormandy, Mischa Elman und Bronisław Huberman. Feuermann spielte ein Cello von Domenico Montagnana. Ihm zu Ehren wurde 2002 anlässlich seines 100. Geburtstags der Emanuel-Feuermann-Wettbewerb für Violoncello ins Leben berufen. Dieser wird alle vier Jahre in Berlin durchgeführt, zuletzt im Jahr 2014. (de)
  • Emanuel Feuermann (* 22. November 1902 in Kolomea, Österreich-Ungarn; † 25. Mai 1942 in New York City) war ein österreichisch-deutscher Cellist. Emanuel Feuermann entschied sich der Legende nach als 10-Jähriger nach der Aufführung von Haydns D-Dur-Konzert durch Pablo Casals in Wien, Cellist zu werden, obwohl sein Vater, ebenfalls Musiker, ihn gerne als Geiger gesehen hätte. Schon als 11-Jähriger führte Emanuel gemeinsam mit seinem um zwei Jahre älteren Bruder Siegmund, der schon als Wunderkind auf der Violine gefeiert wurde, Johannes Brahms' Doppelkonzert für Violine und Violoncello mit den Wiener Philharmonikern auf. Mit 15 Jahren wurde er Schüler von Julius Klengel in Leipzig und zwei Jahre später von diesem – als jüngster Professor aller Zeiten – auf eine Professur an der Kölner Musikhochschule empfohlen. Hier wurde er außerdem Solocellist im Gürzenich-Orchester und Cellist des Bram-Eldering-Quartetts. Er gab diese Funktionen jedoch zugunsten einer umfangreichen Konzerttätigkeit in ganz Europa bald wieder auf. 1929 wurde er als jüngster Professor an die Berliner Musikhochschule berufen. Hier spielte er zusammen mit Paul Hindemith und dem Geiger Josef Wolfsthal bzw. später Szymon Goldberg Streichtrio. An Sonatenabenden ließ er sich am liebsten von seiner jüngsten Schwester Sophie begleiten. Am 8. April 1933 wurde er wegen seiner jüdischen Abstammung von seiner Professur beurlaubt und emigrierte wie Goldberg und Hindemith nach London. Nach einer Tournee nach Japan und nach New York kehrte er nach Europa zurück und heiratete 1935 Eva Reifenberg. Bei der Uraufführung von Arnold Schönbergs Cellokonzert spielte er den Solopart unter Thomas Beecham. Nach einem Aufenthalt in der Schweiz beantragte er 1938 die amerikanische Staatsbürgerschaft. In New York führte er an vier Abenden 13 Cellokonzerte auf, was als Ein-Mann-Revolution gefeiert wurde. Es kam aber auch zum Bruch mit Paul Hindemith, weil dieser sein Cellokonzert von Gregor Piatigorsky hatte uraufführen lassen. Am 25. Mai 1942 starb Emanuel Feuermann in New York im Alter von 39 Jahren auf der Höhe seiner Laufbahn infolge eines ärztlichen Behandlungsfehlers an einer Darmerkrankung. Den Sarg trugen Rudolf Serkin, Artur Schnabel, Arturo Toscanini, Eugene Ormandy, Mischa Elman und Bronisław Huberman. Feuermann spielte ein Cello von Domenico Montagnana. Ihm zu Ehren wurde 2002 anlässlich seines 100. Geburtstags der Emanuel-Feuermann-Wettbewerb für Violoncello ins Leben berufen. Dieser wird alle vier Jahre in Berlin durchgeführt, zuletzt im Jahr 2014. (de)
dbo:birthDate
  • 1902-11-22 (xsd:date)
dbo:birthPlace
dbo:deathDate
  • 1942-05-25 (xsd:date)
dbo:deathPlace
dbo:individualisedGnd
  • 119289938
dbo:lccn
  • n/83/121791
dbo:thumbnail
dbo:viafId
  • 66651681
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 230106 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 145039865 (xsd:integer)
prop-de:kurzbeschreibung
  • österreichisch-deutscher Cellist
prop-de:typ
  • p
dc:description
  • österreichisch-deutscher Cellist
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Emanuel Feuermann (* 22. November 1902 in Kolomea, Österreich-Ungarn; † 25. Mai 1942 in New York City) war ein österreichisch-deutscher Cellist. Emanuel Feuermann entschied sich der Legende nach als 10-Jähriger nach der Aufführung von Haydns D-Dur-Konzert durch Pablo Casals in Wien, Cellist zu werden, obwohl sein Vater, ebenfalls Musiker, ihn gerne als Geiger gesehen hätte. Schon als 11-Jähriger führte Emanuel gemeinsam mit seinem um zwei Jahre älteren Bruder Siegmund, der schon als Wunderkind auf der Violine gefeiert wurde, Johannes Brahms' Doppelkonzert für Violine und Violoncello mit den Wiener Philharmonikern auf. (de)
  • Emanuel Feuermann (* 22. November 1902 in Kolomea, Österreich-Ungarn; † 25. Mai 1942 in New York City) war ein österreichisch-deutscher Cellist. Emanuel Feuermann entschied sich der Legende nach als 10-Jähriger nach der Aufführung von Haydns D-Dur-Konzert durch Pablo Casals in Wien, Cellist zu werden, obwohl sein Vater, ebenfalls Musiker, ihn gerne als Geiger gesehen hätte. Schon als 11-Jähriger führte Emanuel gemeinsam mit seinem um zwei Jahre älteren Bruder Siegmund, der schon als Wunderkind auf der Violine gefeiert wurde, Johannes Brahms' Doppelkonzert für Violine und Violoncello mit den Wiener Philharmonikern auf. (de)
rdfs:label
  • Emanuel Feuermann (de)
  • Emanuel Feuermann (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:givenName
  • Emanuel
foaf:isPrimaryTopicOf
foaf:name
  • Feuermann, Emanuel (de)
  • Emanuel Feuermann
foaf:surname
  • Feuermann
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of