Die „Eiríks saga rauða“, „Erikssaga“ oder „Die Saga von Erik dem Roten“ ist eine der Isländersagas, die zu den Vinland-Sagas zählt. Sie beschreibt die Entdeckung Grönlands und Neufundlands durch eine Familie isländischer Seefahrer und Kaufleute (siehe Skandinavische Kolonisierung Amerikas). Die Saga ist in zwei Versionen überliefert. Die ältere Version stammt aus der Hauksbók (14. Jahrhundert). Die jüngere Version aus dem 15. Jahrhundert findet sich in der Skálholtsbók (AM 557 4to).Inhaltlich unterscheidet sich die Saga teilweise stark von der Grænlendinga saga, mit der die Eiríks saga rauða unter dem Begriff Vinland-Sagas zusammengefasst wird. Literarisch wird die Eiríks saga rauða für die wertvollere Saga gehalten. Historisch erscheint die Grænlendinga Saga aber zuverlässiger als die Eir

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  • Die „Eiríks saga rauða“, „Erikssaga“ oder „Die Saga von Erik dem Roten“ ist eine der Isländersagas, die zu den Vinland-Sagas zählt. Sie beschreibt die Entdeckung Grönlands und Neufundlands durch eine Familie isländischer Seefahrer und Kaufleute (siehe Skandinavische Kolonisierung Amerikas). Die Saga ist in zwei Versionen überliefert. Die ältere Version stammt aus der Hauksbók (14. Jahrhundert). Die jüngere Version aus dem 15. Jahrhundert findet sich in der Skálholtsbók (AM 557 4to).Inhaltlich unterscheidet sich die Saga teilweise stark von der Grænlendinga saga, mit der die Eiríks saga rauða unter dem Begriff Vinland-Sagas zusammengefasst wird. Literarisch wird die Eiríks saga rauða für die wertvollere Saga gehalten. Historisch erscheint die Grænlendinga Saga aber zuverlässiger als die Eiríks saga rauða. Die Darstellung des Leif Eriksson in der Eiríks saga rauða ist eher unrealistisch im Vergleich zur Grænlendinga Saga. Er soll auf einer einzigen Fahrt, bei der er zufällig auf Amerika stieß, sowohl Amerika erkundet, als auch Grönland christianisiert haben. Außerdem habe er auf dem Rückweg von Amerika nach Grönland noch Schiffbrüchige gerettet. In der Eiríks saga rauða finden sich drei Fahrten nach Amerika, während die Grænlendinga Saga von vier Fahrten spricht. Neben der Schilderung der Entdeckungen hat die Saga auch die Verherrlichung von Guðriður Þorbiarnardóttir, der Stammmutter einer mächtigen Familie in Island und Vorfahrin zahlreicher Bischöfe, z. B. Þorlákur Runólfsson, Björn Gilsson und Brandur Sæmundarson zum Ziel. Denn nur in diesem Zusammenhang hat die ausführliche Darstellung der Seherin Þorbjörg im vierten Kapitel eine Funktion. Guðriður spielt in der Weissagungszeremonie eine zentrale Rolle und erhält wie oft in den Viten bedeutender Persönlichkeiten eine eigene Weissagung über die strahlende Zukunft ihres Geschlechts. (de)
  • Die „Eiríks saga rauða“, „Erikssaga“ oder „Die Saga von Erik dem Roten“ ist eine der Isländersagas, die zu den Vinland-Sagas zählt. Sie beschreibt die Entdeckung Grönlands und Neufundlands durch eine Familie isländischer Seefahrer und Kaufleute (siehe Skandinavische Kolonisierung Amerikas). Die Saga ist in zwei Versionen überliefert. Die ältere Version stammt aus der Hauksbók (14. Jahrhundert). Die jüngere Version aus dem 15. Jahrhundert findet sich in der Skálholtsbók (AM 557 4to).Inhaltlich unterscheidet sich die Saga teilweise stark von der Grænlendinga saga, mit der die Eiríks saga rauða unter dem Begriff Vinland-Sagas zusammengefasst wird. Literarisch wird die Eiríks saga rauða für die wertvollere Saga gehalten. Historisch erscheint die Grænlendinga Saga aber zuverlässiger als die Eiríks saga rauða. Die Darstellung des Leif Eriksson in der Eiríks saga rauða ist eher unrealistisch im Vergleich zur Grænlendinga Saga. Er soll auf einer einzigen Fahrt, bei der er zufällig auf Amerika stieß, sowohl Amerika erkundet, als auch Grönland christianisiert haben. Außerdem habe er auf dem Rückweg von Amerika nach Grönland noch Schiffbrüchige gerettet. In der Eiríks saga rauða finden sich drei Fahrten nach Amerika, während die Grænlendinga Saga von vier Fahrten spricht. Neben der Schilderung der Entdeckungen hat die Saga auch die Verherrlichung von Guðriður Þorbiarnardóttir, der Stammmutter einer mächtigen Familie in Island und Vorfahrin zahlreicher Bischöfe, z. B. Þorlákur Runólfsson, Björn Gilsson und Brandur Sæmundarson zum Ziel. Denn nur in diesem Zusammenhang hat die ausführliche Darstellung der Seherin Þorbjörg im vierten Kapitel eine Funktion. Guðriður spielt in der Weissagungszeremonie eine zentrale Rolle und erhält wie oft in den Viten bedeutender Persönlichkeiten eine eigene Weissagung über die strahlende Zukunft ihres Geschlechts. (de)
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  • Die „Eiríks saga rauða“, „Erikssaga“ oder „Die Saga von Erik dem Roten“ ist eine der Isländersagas, die zu den Vinland-Sagas zählt. Sie beschreibt die Entdeckung Grönlands und Neufundlands durch eine Familie isländischer Seefahrer und Kaufleute (siehe Skandinavische Kolonisierung Amerikas). Die Saga ist in zwei Versionen überliefert. Die ältere Version stammt aus der Hauksbók (14. Jahrhundert). Die jüngere Version aus dem 15. Jahrhundert findet sich in der Skálholtsbók (AM 557 4to).Inhaltlich unterscheidet sich die Saga teilweise stark von der Grænlendinga saga, mit der die Eiríks saga rauða unter dem Begriff Vinland-Sagas zusammengefasst wird. Literarisch wird die Eiríks saga rauða für die wertvollere Saga gehalten. Historisch erscheint die Grænlendinga Saga aber zuverlässiger als die Eir (de)
  • Die „Eiríks saga rauða“, „Erikssaga“ oder „Die Saga von Erik dem Roten“ ist eine der Isländersagas, die zu den Vinland-Sagas zählt. Sie beschreibt die Entdeckung Grönlands und Neufundlands durch eine Familie isländischer Seefahrer und Kaufleute (siehe Skandinavische Kolonisierung Amerikas). Die Saga ist in zwei Versionen überliefert. Die ältere Version stammt aus der Hauksbók (14. Jahrhundert). Die jüngere Version aus dem 15. Jahrhundert findet sich in der Skálholtsbók (AM 557 4to).Inhaltlich unterscheidet sich die Saga teilweise stark von der Grænlendinga saga, mit der die Eiríks saga rauða unter dem Begriff Vinland-Sagas zusammengefasst wird. Literarisch wird die Eiríks saga rauða für die wertvollere Saga gehalten. Historisch erscheint die Grænlendinga Saga aber zuverlässiger als die Eir (de)
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  • Eiríks saga rauða (de)
  • Eiríks saga rauða (de)
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