Als Ehernes Gesetz der Oligarchie (ehern: gehobenes Deutsch für „aus Erz“ im Sinne von „hart, ewig während“; Oligarchie: griechisch für „Herrschaft Weniger“) bezeichnet man die zwischen 1907 und 1911 vom deutsch-italienischen Soziologen Robert(o) Michels vorgelegten Thesen zur Demokratieentwicklung. Metaphorisch fasst Darcy K. Leach den derzeitigen Forschungsstand dahingehend zusammen, dass es sich vielleicht nicht um ein „ehernes Gesetz“, aber immerhin um eine „Tendenz aus Aluminium“ handelt.

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  • Als Ehernes Gesetz der Oligarchie (ehern: gehobenes Deutsch für „aus Erz“ im Sinne von „hart, ewig während“; Oligarchie: griechisch für „Herrschaft Weniger“) bezeichnet man die zwischen 1907 und 1911 vom deutsch-italienischen Soziologen Robert(o) Michels vorgelegten Thesen zur Demokratieentwicklung. 1911 veröffentlichte Michels sein Hauptwerk Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens. In dieser Fallstudie der deutschen Arbeiterbewegung des Fin de Siècle, insbesondere der SPD, untersuchte er die Entwicklung von Entscheidungsstrukturen. Dabei betrachtete er sowohl formale Bürokratie- als auch informelle Machtstrukturen. Seine zentralen Thesen besagen, dass Führungsgruppen in Organisationen zunehmend an eigenen Interessen, persönlichem Nutzen – insbesondere sichergestellt durch den Erhalt der Organisation – interessiert sind. Die einstigen Ziele der Gruppe, an deren Spitze sie stehen, treten so in den Hintergrund. Führungsgruppen versuchen demnach, die soziale Basis, die „Massen“, zu lenken, selbst dann, wenn die herrschende Ideologie dieser Gruppierungen das Gegenteil anstrebt. Michels Theoriefragment hat eine nunmehr schon ein Jahrhundert währende Forschung inspiriert. Nach ihrer letzten Renaissance Ende der 1990er Jahre im Zuge des Neoinstitutionalismus stehen Michels Thesen heute wieder im Zentrum der sozialwissenschaftlichen Forschung und werden in so unterschiedlichen Forschungsfeldern wie der , der oder der diskutiert. Metaphorisch fasst Darcy K. Leach den derzeitigen Forschungsstand dahingehend zusammen, dass es sich vielleicht nicht um ein „ehernes Gesetz“, aber immerhin um eine „Tendenz aus Aluminium“ handelt. (de)
  • Als Ehernes Gesetz der Oligarchie (ehern: gehobenes Deutsch für „aus Erz“ im Sinne von „hart, ewig während“; Oligarchie: griechisch für „Herrschaft Weniger“) bezeichnet man die zwischen 1907 und 1911 vom deutsch-italienischen Soziologen Robert(o) Michels vorgelegten Thesen zur Demokratieentwicklung. 1911 veröffentlichte Michels sein Hauptwerk Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens. In dieser Fallstudie der deutschen Arbeiterbewegung des Fin de Siècle, insbesondere der SPD, untersuchte er die Entwicklung von Entscheidungsstrukturen. Dabei betrachtete er sowohl formale Bürokratie- als auch informelle Machtstrukturen. Seine zentralen Thesen besagen, dass Führungsgruppen in Organisationen zunehmend an eigenen Interessen, persönlichem Nutzen – insbesondere sichergestellt durch den Erhalt der Organisation – interessiert sind. Die einstigen Ziele der Gruppe, an deren Spitze sie stehen, treten so in den Hintergrund. Führungsgruppen versuchen demnach, die soziale Basis, die „Massen“, zu lenken, selbst dann, wenn die herrschende Ideologie dieser Gruppierungen das Gegenteil anstrebt. Michels Theoriefragment hat eine nunmehr schon ein Jahrhundert währende Forschung inspiriert. Nach ihrer letzten Renaissance Ende der 1990er Jahre im Zuge des Neoinstitutionalismus stehen Michels Thesen heute wieder im Zentrum der sozialwissenschaftlichen Forschung und werden in so unterschiedlichen Forschungsfeldern wie der , der oder der diskutiert. Metaphorisch fasst Darcy K. Leach den derzeitigen Forschungsstand dahingehend zusammen, dass es sich vielleicht nicht um ein „ehernes Gesetz“, aber immerhin um eine „Tendenz aus Aluminium“ handelt. (de)
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  • Robert Michels
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  • Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie
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  • Die Organisation ist die Mutter der Herrschaft der Gewählten über die Wähler, der Beauftragten über die Auftraggeber, der Delegierten über die Delegierenden.
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  • Als Ehernes Gesetz der Oligarchie (ehern: gehobenes Deutsch für „aus Erz“ im Sinne von „hart, ewig während“; Oligarchie: griechisch für „Herrschaft Weniger“) bezeichnet man die zwischen 1907 und 1911 vom deutsch-italienischen Soziologen Robert(o) Michels vorgelegten Thesen zur Demokratieentwicklung. Metaphorisch fasst Darcy K. Leach den derzeitigen Forschungsstand dahingehend zusammen, dass es sich vielleicht nicht um ein „ehernes Gesetz“, aber immerhin um eine „Tendenz aus Aluminium“ handelt. (de)
  • Als Ehernes Gesetz der Oligarchie (ehern: gehobenes Deutsch für „aus Erz“ im Sinne von „hart, ewig während“; Oligarchie: griechisch für „Herrschaft Weniger“) bezeichnet man die zwischen 1907 und 1911 vom deutsch-italienischen Soziologen Robert(o) Michels vorgelegten Thesen zur Demokratieentwicklung. Metaphorisch fasst Darcy K. Leach den derzeitigen Forschungsstand dahingehend zusammen, dass es sich vielleicht nicht um ein „ehernes Gesetz“, aber immerhin um eine „Tendenz aus Aluminium“ handelt. (de)
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  • Ehernes Gesetz der Oligarchie (de)
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