Edelpelze Berger war ein renommiertes Pelzfachgeschäft des höheren Genres in Hamburg mit eigener Kürschnerei. Ende der 1960er Jahre wurde der 1938 gegründete Betrieb durch eine Erweiterung in Wedel zum größten Pelzverarbeitungsbetrieb Norddeutschlands. Mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet, stattete Berger auch Spielfilme aus und war Gegenstand einer einstündigen Radiosendung des deutsch-amerikanischen Rundfunks, die auf Schallplatten erhalten ist.

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  • Edelpelze Berger war ein renommiertes Pelzfachgeschäft des höheren Genres in Hamburg mit eigener Kürschnerei. Ende der 1960er Jahre wurde der 1938 gegründete Betrieb durch eine Erweiterung in Wedel zum größten Pelzverarbeitungsbetrieb Norddeutschlands. Mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet, stattete Berger auch Spielfilme aus und war Gegenstand einer einstündigen Radiosendung des deutsch-amerikanischen Rundfunks, die auf Schallplatten erhalten ist. Der Firmengründer war der ursprünglich aus Kiel stammende Kürschner und Modemacher Otto Berger (* 9. April 1911 in Kiel; † ), der seine Ausbildung in Flensburg erhielt. Seine Gehilfenprüfung bestand er mit Auszeichnung. Er besuchte die Kürschnerschule in Leipzig und legte mit nur 23 Jahren seine Meisterprüfung, ebenfalls mit Auszeichnung, ab. Von der Handwerkskammer bekam er die Ausnahmegenehmigung, in dem Alter bereits Lehrlinge auszubilden und die Kürschnerinnung beauftragte ihn, Fachkurse für Gesellen und Meisterprüflinge abzuhalten. Zu der Zeit arbeitete er bereits in dem seinerzeit sehr angesehenen Berliner Pelzsalons Martha Bräutigam als Zuschneider. Zusammen mit seiner Prinzipalin besuchte er die Haute-Couture-Schauen in Paris und entwarf anschließend die Kollektionen für das Berliner Haus. Der Erfolg der Firma wurde nicht zuletzt auf ihren „sehr tüchtigen Werkmeister Berger“ zurückgeführt. Im Januar 1939 machte Otto Berger sich selbständig. Sein bis dahin einziger Sohn Klaus Berger fiel im Alter von 20 Jahren bei einem Luftangriff in Frankreich am 4. September 1943. In den 1950er Jahren unterhielt Otto Berger ein exklusives Pelzgeschäft mit Kürschnerei in Hamburg Neuer Wall 31-33 und in Berlin auf der Nürnberger Straße 13. Von Beginn an betrieb er neben dem Detail- auch das Engrosgeschäft, in Berlin sowie in Leipzig auf der Nikolaistraße 33-37 unterhielt er einen Rauchwarengroßhandel unter der Firmenbezeichnung Berger & Co. 1945, direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs führte Berger nicht nur sein Berliner Geschäft weiter, sondern eröffnete die Niederlassung am Neuen Wall in Hamburg, die nachher Unternehmenssitz wurde. Der spätere Leiter dort war Theodor Boucher, das Berliner Haus wurde ab 1956 von Adolf Doll geleitet, vormals Leiter des Berliner Unternehmens Adolf Doll & Söhne. 1963, im Jahr seines 25-jährigen Firmenjubiläums, gab Otto Berger seinen Bestand allein an hochwertigen Nerzfellen mit 25.000 Stück an. Der eine Zeitlang hochaktuelle, sehr kurzhaarige Lakoda-Seal-Pelz wurde von ihm als erstem auf den deutschen Markt gebracht. 1969 eröffnete er das „Pelzzentrum Wedel“. Es war das erste europäische Unternehmen, das den SAGA Design Preis erhielt. Zahlreiche Berger-Modelle sind auf Fotografien, beispielsweise von F.C. Gundlach, festgehalten, die heute in Museen zu besichtigen sind. Hamburg war in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg Sitz der angesehensten deutschen Meisterschule für das Kürschnerhandwerk (danach Frankfurt am Main). Die Firma war das Sprungbrett für viele, später sehr erfolgreiche Kürschner. Es galt als ganz besondere Qualifikation, bei Otto Berger und der Hamburger Meisterschule für Mode seine Meisterprüfung abgelegt zu haben. Am 14. Juni 1973 wurde das Konkursverfahren über das Vermögen der Otto Berger KG, Wedel/Holstein, mit Zweigniederlassungen in Berlin, Hamburg und Timmendorfer Strand, eröffnet, mangels Masse wurde es eingestellt. Am 10. Juli 1973 wurde in das Handelsregister neu eingetragen: Edelpelze Berger GmbH, Hamburg, Neuer Wall 11,, am 12. November 1974 geändert in Verwaltungsgesellschaft Edelpelze Berger mbH. Im November 1974 wurde die Löschung der Otto Berger GmbH in Wesel/Holstein, ABC-Straße 16 bekanntgemacht. Im Dezember 1975 wurde Peter Friedrich Geschäftsführer, der vorher bei Karstadt und anderen Konzernen sich bereits vorwiegend mit Pelz beschäftigt hatte. Er ließ das seit 1955 kaum veränderte Ladenlokal umbauen und nahm erstmals neben Arbeiten der eigenen Werkstatt Modelle ausländischer Pelzdesigner auf, sowie Accessoires führender Modedesigner, wie Guy Laroche oder Pierre Balmain. 1977 wurde der Firmenname in Edelpelze „Arven“ GmbH & Co. geändert. (de)
  • Edelpelze Berger war ein renommiertes Pelzfachgeschäft des höheren Genres in Hamburg mit eigener Kürschnerei. Ende der 1960er Jahre wurde der 1938 gegründete Betrieb durch eine Erweiterung in Wedel zum größten Pelzverarbeitungsbetrieb Norddeutschlands. Mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet, stattete Berger auch Spielfilme aus und war Gegenstand einer einstündigen Radiosendung des deutsch-amerikanischen Rundfunks, die auf Schallplatten erhalten ist. Der Firmengründer war der ursprünglich aus Kiel stammende Kürschner und Modemacher Otto Berger (* 9. April 1911 in Kiel; † ), der seine Ausbildung in Flensburg erhielt. Seine Gehilfenprüfung bestand er mit Auszeichnung. Er besuchte die Kürschnerschule in Leipzig und legte mit nur 23 Jahren seine Meisterprüfung, ebenfalls mit Auszeichnung, ab. Von der Handwerkskammer bekam er die Ausnahmegenehmigung, in dem Alter bereits Lehrlinge auszubilden und die Kürschnerinnung beauftragte ihn, Fachkurse für Gesellen und Meisterprüflinge abzuhalten. Zu der Zeit arbeitete er bereits in dem seinerzeit sehr angesehenen Berliner Pelzsalons Martha Bräutigam als Zuschneider. Zusammen mit seiner Prinzipalin besuchte er die Haute-Couture-Schauen in Paris und entwarf anschließend die Kollektionen für das Berliner Haus. Der Erfolg der Firma wurde nicht zuletzt auf ihren „sehr tüchtigen Werkmeister Berger“ zurückgeführt. Im Januar 1939 machte Otto Berger sich selbständig. Sein bis dahin einziger Sohn Klaus Berger fiel im Alter von 20 Jahren bei einem Luftangriff in Frankreich am 4. September 1943. In den 1950er Jahren unterhielt Otto Berger ein exklusives Pelzgeschäft mit Kürschnerei in Hamburg Neuer Wall 31-33 und in Berlin auf der Nürnberger Straße 13. Von Beginn an betrieb er neben dem Detail- auch das Engrosgeschäft, in Berlin sowie in Leipzig auf der Nikolaistraße 33-37 unterhielt er einen Rauchwarengroßhandel unter der Firmenbezeichnung Berger & Co. 1945, direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs führte Berger nicht nur sein Berliner Geschäft weiter, sondern eröffnete die Niederlassung am Neuen Wall in Hamburg, die nachher Unternehmenssitz wurde. Der spätere Leiter dort war Theodor Boucher, das Berliner Haus wurde ab 1956 von Adolf Doll geleitet, vormals Leiter des Berliner Unternehmens Adolf Doll & Söhne. 1963, im Jahr seines 25-jährigen Firmenjubiläums, gab Otto Berger seinen Bestand allein an hochwertigen Nerzfellen mit 25.000 Stück an. Der eine Zeitlang hochaktuelle, sehr kurzhaarige Lakoda-Seal-Pelz wurde von ihm als erstem auf den deutschen Markt gebracht. 1969 eröffnete er das „Pelzzentrum Wedel“. Es war das erste europäische Unternehmen, das den SAGA Design Preis erhielt. Zahlreiche Berger-Modelle sind auf Fotografien, beispielsweise von F.C. Gundlach, festgehalten, die heute in Museen zu besichtigen sind. Hamburg war in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg Sitz der angesehensten deutschen Meisterschule für das Kürschnerhandwerk (danach Frankfurt am Main). Die Firma war das Sprungbrett für viele, später sehr erfolgreiche Kürschner. Es galt als ganz besondere Qualifikation, bei Otto Berger und der Hamburger Meisterschule für Mode seine Meisterprüfung abgelegt zu haben. Am 14. Juni 1973 wurde das Konkursverfahren über das Vermögen der Otto Berger KG, Wedel/Holstein, mit Zweigniederlassungen in Berlin, Hamburg und Timmendorfer Strand, eröffnet, mangels Masse wurde es eingestellt. Am 10. Juli 1973 wurde in das Handelsregister neu eingetragen: Edelpelze Berger GmbH, Hamburg, Neuer Wall 11,, am 12. November 1974 geändert in Verwaltungsgesellschaft Edelpelze Berger mbH. Im November 1974 wurde die Löschung der Otto Berger GmbH in Wesel/Holstein, ABC-Straße 16 bekanntgemacht. Im Dezember 1975 wurde Peter Friedrich Geschäftsführer, der vorher bei Karstadt und anderen Konzernen sich bereits vorwiegend mit Pelz beschäftigt hatte. Er ließ das seit 1955 kaum veränderte Ladenlokal umbauen und nahm erstmals neben Arbeiten der eigenen Werkstatt Modelle ausländischer Pelzdesigner auf, sowie Accessoires führender Modedesigner, wie Guy Laroche oder Pierre Balmain. 1977 wurde der Firmenname in Edelpelze „Arven“ GmbH & Co. geändert. (de)
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  • Edelpelze Berger war ein renommiertes Pelzfachgeschäft des höheren Genres in Hamburg mit eigener Kürschnerei. Ende der 1960er Jahre wurde der 1938 gegründete Betrieb durch eine Erweiterung in Wedel zum größten Pelzverarbeitungsbetrieb Norddeutschlands. Mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet, stattete Berger auch Spielfilme aus und war Gegenstand einer einstündigen Radiosendung des deutsch-amerikanischen Rundfunks, die auf Schallplatten erhalten ist. (de)
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