Als Eau Rouge bzw. eigentlich Raidillon de l’Eau Rouge wird eine Kurvenkombination der Rennstrecke Spa-Francorchamps bezeichnet. Der Name (franz. „rotes Wasser“) kommt vom dort gelegenen kleinen Fluss Eau Rouge, der von eisenhaltigem Wasser naher Quellen gespeist wird, raidillion ist frz. für Steige, steile Straße. Formel-Fahrzeuge erreichen aufgrund ihres aerodynamischen Abtriebs dort Querbeschleunigungen von vier bis fünf g, was ihnen das Durchfahren mit der doppelten Geschwindigkeit ermöglicht, somit über 300 km/h. Moderne Formel-1-Autos können die Kurvenkombination mit Vollgas durchfahren.

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  • Als Eau Rouge bzw. eigentlich Raidillon de l’Eau Rouge wird eine Kurvenkombination der Rennstrecke Spa-Francorchamps bezeichnet. Der Name (franz. „rotes Wasser“) kommt vom dort gelegenen kleinen Fluss Eau Rouge, der von eisenhaltigem Wasser naher Quellen gespeist wird, raidillion ist frz. für Steige, steile Straße. Auf der Streckenskizze nicht weiter auffällig, liegt die Schwierigkeit dieser Kurve in der Art der Einbettung ins Gelände. Die abschüssige Straße führt in die Senke von Eau Rouge, und bildet dort seit 1939 nur noch einen leichten Linksknick. Darauf folgt ein weiter Rechtsbogen mit einer großen Steigung von knapp 18 Prozent direkt den Berg hinauf, die 1939 eingebaute Abkürzung Raidillon de l’Eau Rouge. Diese war eingebaut worden, um die Durchschnittsgeschwindigkeit des Kurses zu erhöhen. Auf der Kuppe verläuft ein Linksknick, worauf eine lange Gerade bergauf folgt. Normale sportliche PKW durchfahren die Kurvenkombination mit ca. 160 km/h. Die Schwierigkeit besteht in erster Linie darin, in der Senke den Wagen so auszurichten, dass auf der Kuppe der Linksknick optimal durchfahren werden kann, um eine hohe Ausgangsgeschwindigkeit für die lange Bergauf-Gerade „Kemmel“ zu erzielen. Aufgrund der begrenzten Übersicht ist dies nicht einfach, zudem verstellte früher die Leitplanke direkt an der Innenseite die Sicht. Die Kompression in der Senke verstärkt die Bodenhaftung, sofern die Federelemente nicht durchschlagen. Dagegen wird der Wagen auf der Kuppe aus den Federn gehoben, die Bodenhaftung wird verringert, was die eigentliche Schwierigkeit darstellt. Formel-Fahrzeuge erreichen aufgrund ihres aerodynamischen Abtriebs dort Querbeschleunigungen von vier bis fünf g, was ihnen das Durchfahren mit der doppelten Geschwindigkeit ermöglicht, somit über 300 km/h. Moderne Formel-1-Autos können die Kurvenkombination mit Vollgas durchfahren. Bis 1939 bog in der Senke Eau Rouge die ursprüngliche Strecke scharf links ab, um dann in einer Haarnadelkurve rechts bergauf zu führen. Diese Kurve wurde Virage de l’Ancienne Douane („Kurve an der alten Zollstation“) genannt, da dort bis 1920 die belgisch-deutschen Grenzanlagen standen. Die traditionelle Boxenanlage samt Start-Ziel befindet sich auf der Bergab-Passage. Starts von dort waren deswegen besonders riskant. Beim 1000-Kilometer-Rennen 1970 durchfuhren die rivalisierenden Gulf-Porsche-Teamkollegen Jo Siffert und Pedro Rodríguez Eau Rouge nebeneinander „auf Tuchfühlung“. Im Jahr 1985 verunglückte hier der deutsche Rennfahrer Stefan Bellof bei einem Sportwagenrennen nach einer Kollision tödlich an einem Betonpfeiler. Heute ist die Kurve mit Leitschienen, Reifenstapeln und asphaltierten Auslaufzonen relativ gut abgesichert. Die Formel-1-Rennfahrer Alex Zanardi (1993) und Mika Salo (1998) überstanden hier heftige Unfälle ohne Verletzungen, ebenso wie 1999 die beiden BAR-Fahrer Jacques Villeneuve und Ricardo Zonta. * 1997, als öffentliche Straße, die in der Senke links abbiegt (für LKW Pflicht). In Rennrichtung bergauf bestand die Möglichkeit, die Steige (Raidillon) zu befahren * 1999 wurde die Leitplanke an der Innenseite entfernt und der Innenbereich aufgefüllt * 2001 wurde die Ausfahrt der traditionellen Bergab-Boxengasse durch den Innenbereich verlängert, der Außenbereich war nun eine Asphalt-Auslaufzone * 2005, in der Übersicht; durch Wegfall der alten Straße sowie Abgrabungen am Hang wurde die Auslaufzone besonders am oberen Ende verbreitert (de)
  • Als Eau Rouge bzw. eigentlich Raidillon de l’Eau Rouge wird eine Kurvenkombination der Rennstrecke Spa-Francorchamps bezeichnet. Der Name (franz. „rotes Wasser“) kommt vom dort gelegenen kleinen Fluss Eau Rouge, der von eisenhaltigem Wasser naher Quellen gespeist wird, raidillion ist frz. für Steige, steile Straße. Auf der Streckenskizze nicht weiter auffällig, liegt die Schwierigkeit dieser Kurve in der Art der Einbettung ins Gelände. Die abschüssige Straße führt in die Senke von Eau Rouge, und bildet dort seit 1939 nur noch einen leichten Linksknick. Darauf folgt ein weiter Rechtsbogen mit einer großen Steigung von knapp 18 Prozent direkt den Berg hinauf, die 1939 eingebaute Abkürzung Raidillon de l’Eau Rouge. Diese war eingebaut worden, um die Durchschnittsgeschwindigkeit des Kurses zu erhöhen. Auf der Kuppe verläuft ein Linksknick, worauf eine lange Gerade bergauf folgt. Normale sportliche PKW durchfahren die Kurvenkombination mit ca. 160 km/h. Die Schwierigkeit besteht in erster Linie darin, in der Senke den Wagen so auszurichten, dass auf der Kuppe der Linksknick optimal durchfahren werden kann, um eine hohe Ausgangsgeschwindigkeit für die lange Bergauf-Gerade „Kemmel“ zu erzielen. Aufgrund der begrenzten Übersicht ist dies nicht einfach, zudem verstellte früher die Leitplanke direkt an der Innenseite die Sicht. Die Kompression in der Senke verstärkt die Bodenhaftung, sofern die Federelemente nicht durchschlagen. Dagegen wird der Wagen auf der Kuppe aus den Federn gehoben, die Bodenhaftung wird verringert, was die eigentliche Schwierigkeit darstellt. Formel-Fahrzeuge erreichen aufgrund ihres aerodynamischen Abtriebs dort Querbeschleunigungen von vier bis fünf g, was ihnen das Durchfahren mit der doppelten Geschwindigkeit ermöglicht, somit über 300 km/h. Moderne Formel-1-Autos können die Kurvenkombination mit Vollgas durchfahren. Bis 1939 bog in der Senke Eau Rouge die ursprüngliche Strecke scharf links ab, um dann in einer Haarnadelkurve rechts bergauf zu führen. Diese Kurve wurde Virage de l’Ancienne Douane („Kurve an der alten Zollstation“) genannt, da dort bis 1920 die belgisch-deutschen Grenzanlagen standen. Die traditionelle Boxenanlage samt Start-Ziel befindet sich auf der Bergab-Passage. Starts von dort waren deswegen besonders riskant. Beim 1000-Kilometer-Rennen 1970 durchfuhren die rivalisierenden Gulf-Porsche-Teamkollegen Jo Siffert und Pedro Rodríguez Eau Rouge nebeneinander „auf Tuchfühlung“. Im Jahr 1985 verunglückte hier der deutsche Rennfahrer Stefan Bellof bei einem Sportwagenrennen nach einer Kollision tödlich an einem Betonpfeiler. Heute ist die Kurve mit Leitschienen, Reifenstapeln und asphaltierten Auslaufzonen relativ gut abgesichert. Die Formel-1-Rennfahrer Alex Zanardi (1993) und Mika Salo (1998) überstanden hier heftige Unfälle ohne Verletzungen, ebenso wie 1999 die beiden BAR-Fahrer Jacques Villeneuve und Ricardo Zonta. * 1997, als öffentliche Straße, die in der Senke links abbiegt (für LKW Pflicht). In Rennrichtung bergauf bestand die Möglichkeit, die Steige (Raidillon) zu befahren * 1999 wurde die Leitplanke an der Innenseite entfernt und der Innenbereich aufgefüllt * 2001 wurde die Ausfahrt der traditionellen Bergab-Boxengasse durch den Innenbereich verlängert, der Außenbereich war nun eine Asphalt-Auslaufzone * 2005, in der Übersicht; durch Wegfall der alten Straße sowie Abgrabungen am Hang wurde die Auslaufzone besonders am oberen Ende verbreitert (de)
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  • Als Eau Rouge bzw. eigentlich Raidillon de l’Eau Rouge wird eine Kurvenkombination der Rennstrecke Spa-Francorchamps bezeichnet. Der Name (franz. „rotes Wasser“) kommt vom dort gelegenen kleinen Fluss Eau Rouge, der von eisenhaltigem Wasser naher Quellen gespeist wird, raidillion ist frz. für Steige, steile Straße. Formel-Fahrzeuge erreichen aufgrund ihres aerodynamischen Abtriebs dort Querbeschleunigungen von vier bis fünf g, was ihnen das Durchfahren mit der doppelten Geschwindigkeit ermöglicht, somit über 300 km/h. Moderne Formel-1-Autos können die Kurvenkombination mit Vollgas durchfahren. (de)
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