Der kunsthistorische Begriff Düsseldorfer Malerschule, auch Düsseldorfer Schule, bezeichnet eine Gruppe von Malern, die vor allem im 19. Jahrhundert – genauer von 1819 bis 1918 – an der Königlich-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf ausgebildet wurden, dort gelehrt, von Lehrern der Kunstakademie Privatunterricht genommen oder im nahen Umfeld der Kunstakademie gewirkt haben.

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  • Der kunsthistorische Begriff Düsseldorfer Malerschule, auch Düsseldorfer Schule, bezeichnet eine Gruppe von Malern, die vor allem im 19. Jahrhundert – genauer von 1819 bis 1918 – an der Königlich-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf ausgebildet wurden, dort gelehrt, von Lehrern der Kunstakademie Privatunterricht genommen oder im nahen Umfeld der Kunstakademie gewirkt haben. Die ersten Akademiedirektoren Peter von Cornelius und Wilhelm von Schadow prägten die anfänglich engere Ausrichtung der Lehranstalt im Sinne der Nazarenerbewegung und des Klassizismus. Die Themen, die sie nach der klassischen Genrehierarchie ordneten, umfassten die der Mythologie, des Christentums, wichtige historische Themen sowie die Landschaftsmalerei. Zusehends machte sich die Strömung der Romantik in Deutschland breit und hielt ihren Einzug in der Akademie. Unter dem Einfluss des Vormärz erweiterte sich das Programm der Akademie und ihres künstlerischen Umfeldes aber schon bald in der Breite romantischer und weiterer Strömungen, so dass auch einer realistischen, gesellschaftskritischen Kunstauffassung sowie der Landschafts- und Genremalerei mehr Raum und Geltung zukamen. Unter den Bildthemen und Stilen der Malerschule sind „Historienmalerei, Landschaft, Genre und Stillleben in allen Facetten vertreten“, die in der „bürgerlich bestimmten Kunst des 19. Jahrhunderts eine Rolle gespielt haben“.Durch Rezensionen, Veröffentlichungen und Ausstellungen, durch die Verbreitung der Werke über den internationalen Kunstmarkt, insbesondere nach London, Amsterdam, Brüssel, Paris, Chicago und New York, durch Reisen, weitverzweigte freundschaftliche und familiäre Verbindungen sowie durch die teilweise globalen schulischen und beruflichen Karrieren ihrer Protagonisten strahlte das Schaffen der Düsseldorfer Malerschule weit aus, vor allem im Zeitraum zwischen 1830 und 1870, durchaus aber auch in späteren Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Weltweit gaben die in Düsseldorf geschulten Maler ihre künstlerischen Techniken, Haltungen, Lehrmethoden, Sujets, Topoi und Diskurse weiter, in anderen Kunstakademien und in den aufkommenden Künstlerkolonien. Insbesondere die Düsseldorfer Landschafts- und Genremalerei war viele Jahre führend und stilbildend. Die internationale Reputation der Düsseldorfer Malerschule unter künstlerischen Bildungsstätten Deutschlands wurde erst wieder durch das Bauhaus übertroffen. (de)
  • Der kunsthistorische Begriff Düsseldorfer Malerschule, auch Düsseldorfer Schule, bezeichnet eine Gruppe von Malern, die vor allem im 19. Jahrhundert – genauer von 1819 bis 1918 – an der Königlich-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf ausgebildet wurden, dort gelehrt, von Lehrern der Kunstakademie Privatunterricht genommen oder im nahen Umfeld der Kunstakademie gewirkt haben. Die ersten Akademiedirektoren Peter von Cornelius und Wilhelm von Schadow prägten die anfänglich engere Ausrichtung der Lehranstalt im Sinne der Nazarenerbewegung und des Klassizismus. Die Themen, die sie nach der klassischen Genrehierarchie ordneten, umfassten die der Mythologie, des Christentums, wichtige historische Themen sowie die Landschaftsmalerei. Zusehends machte sich die Strömung der Romantik in Deutschland breit und hielt ihren Einzug in der Akademie. Unter dem Einfluss des Vormärz erweiterte sich das Programm der Akademie und ihres künstlerischen Umfeldes aber schon bald in der Breite romantischer und weiterer Strömungen, so dass auch einer realistischen, gesellschaftskritischen Kunstauffassung sowie der Landschafts- und Genremalerei mehr Raum und Geltung zukamen. Unter den Bildthemen und Stilen der Malerschule sind „Historienmalerei, Landschaft, Genre und Stillleben in allen Facetten vertreten“, die in der „bürgerlich bestimmten Kunst des 19. Jahrhunderts eine Rolle gespielt haben“.Durch Rezensionen, Veröffentlichungen und Ausstellungen, durch die Verbreitung der Werke über den internationalen Kunstmarkt, insbesondere nach London, Amsterdam, Brüssel, Paris, Chicago und New York, durch Reisen, weitverzweigte freundschaftliche und familiäre Verbindungen sowie durch die teilweise globalen schulischen und beruflichen Karrieren ihrer Protagonisten strahlte das Schaffen der Düsseldorfer Malerschule weit aus, vor allem im Zeitraum zwischen 1830 und 1870, durchaus aber auch in späteren Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Weltweit gaben die in Düsseldorf geschulten Maler ihre künstlerischen Techniken, Haltungen, Lehrmethoden, Sujets, Topoi und Diskurse weiter, in anderen Kunstakademien und in den aufkommenden Künstlerkolonien. Insbesondere die Düsseldorfer Landschafts- und Genremalerei war viele Jahre führend und stilbildend. Die internationale Reputation der Düsseldorfer Malerschule unter künstlerischen Bildungsstätten Deutschlands wurde erst wieder durch das Bauhaus übertroffen. (de)
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  • Der kunsthistorische Begriff Düsseldorfer Malerschule, auch Düsseldorfer Schule, bezeichnet eine Gruppe von Malern, die vor allem im 19. Jahrhundert – genauer von 1819 bis 1918 – an der Königlich-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf ausgebildet wurden, dort gelehrt, von Lehrern der Kunstakademie Privatunterricht genommen oder im nahen Umfeld der Kunstakademie gewirkt haben. (de)
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