Dvin (armenisch Դվին), andere Umschriften Dwin, Duin, bis ins 19. Jahrhundert Dowin (Duvin), ist eine Ruinenstätte in der zentralarmenischen Provinz Ararat mit den Resten einer Anfang des 4. Jahrhunderts gegründeten und bis ins 13. Jahrhundert existierenden Stadt, die bis zum 9. Jahrhundert die Hauptstadt und das religiöse Zentrum Armeniens war. Der an der Stelle einer seit der Frühbronzezeit (um 3000 v. Chr.) bestehenden Siedlung gegründete Ort war zunächst der Gouverneurssitz des zum Sassanidenreich gehörenden Persarmenien und blieb ab 640 unter arabischer Vorherrschaft die Hauptstadt der Provinz Arminiya. 961 wurde das weiter westlich gelegene Ani zur Hauptstadt des armenischen Königreichs erklärt.

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  • Dvin (armenisch Դվին), andere Umschriften Dwin, Duin, bis ins 19. Jahrhundert Dowin (Duvin), ist eine Ruinenstätte in der zentralarmenischen Provinz Ararat mit den Resten einer Anfang des 4. Jahrhunderts gegründeten und bis ins 13. Jahrhundert existierenden Stadt, die bis zum 9. Jahrhundert die Hauptstadt und das religiöse Zentrum Armeniens war. Der an der Stelle einer seit der Frühbronzezeit (um 3000 v. Chr.) bestehenden Siedlung gegründete Ort war zunächst der Gouverneurssitz des zum Sassanidenreich gehörenden Persarmenien und blieb ab 640 unter arabischer Vorherrschaft die Hauptstadt der Provinz Arminiya. 961 wurde das weiter westlich gelegene Ani zur Hauptstadt des armenischen Königreichs erklärt. Von etwa 480 bis 893 war Dvin Sitz des Katholikos der Armenisch-Apostolischen Kirche. Im 6. Jahrhundert fanden in Dvin zwei für die Armenische Kirche richtungsweisende Konzile statt. Bei einem schweren Erdbeben Ende 893 wurden die Kathedrale, der Palast des Katholikos und des Fürsten sowie praktisch die gesamte Wohnstadt zerstört. Der Katholikos Georg (877–897) verlagerte daraufhin seinen Amtssitz nach Swartnoz. Dvin erholte sich vom Erdbeben und blieb auch im 10. Jahrhundert ein bedeutendes wirtschaftliches Zentrum, das günstig an internationalen Handelsrouten gelegen war. Nach der mongolischen Invasion von 1236 wurde die Stadt aufgegeben. Die zwischen 450 und 485 erbaute und 572 zerstörte erste Kathedrale des heiligen Gregor (Surb Grigor) war die größte Kirche des mittelalterlichen Armenien. Der Anfang des 7. Jahrhunderts vollendete Nachfolgebau wurde als Kuppelbasilika mit drei halbrunden Konchen errichtet. Zur 400 Hektar großen Siedlungsfläche gehörte ein vom religiösen Bereich um die Kathedrale getrennter, befestigter Zitadellenhügel mit der politischen Verwaltung. (de)
  • Dvin (armenisch Դվին), andere Umschriften Dwin, Duin, bis ins 19. Jahrhundert Dowin (Duvin), ist eine Ruinenstätte in der zentralarmenischen Provinz Ararat mit den Resten einer Anfang des 4. Jahrhunderts gegründeten und bis ins 13. Jahrhundert existierenden Stadt, die bis zum 9. Jahrhundert die Hauptstadt und das religiöse Zentrum Armeniens war. Der an der Stelle einer seit der Frühbronzezeit (um 3000 v. Chr.) bestehenden Siedlung gegründete Ort war zunächst der Gouverneurssitz des zum Sassanidenreich gehörenden Persarmenien und blieb ab 640 unter arabischer Vorherrschaft die Hauptstadt der Provinz Arminiya. 961 wurde das weiter westlich gelegene Ani zur Hauptstadt des armenischen Königreichs erklärt. Von etwa 480 bis 893 war Dvin Sitz des Katholikos der Armenisch-Apostolischen Kirche. Im 6. Jahrhundert fanden in Dvin zwei für die Armenische Kirche richtungsweisende Konzile statt. Bei einem schweren Erdbeben Ende 893 wurden die Kathedrale, der Palast des Katholikos und des Fürsten sowie praktisch die gesamte Wohnstadt zerstört. Der Katholikos Georg (877–897) verlagerte daraufhin seinen Amtssitz nach Swartnoz. Dvin erholte sich vom Erdbeben und blieb auch im 10. Jahrhundert ein bedeutendes wirtschaftliches Zentrum, das günstig an internationalen Handelsrouten gelegen war. Nach der mongolischen Invasion von 1236 wurde die Stadt aufgegeben. Die zwischen 450 und 485 erbaute und 572 zerstörte erste Kathedrale des heiligen Gregor (Surb Grigor) war die größte Kirche des mittelalterlichen Armenien. Der Anfang des 7. Jahrhunderts vollendete Nachfolgebau wurde als Kuppelbasilika mit drei halbrunden Konchen errichtet. Zur 400 Hektar großen Siedlungsfläche gehörte ein vom religiösen Bereich um die Kathedrale getrennter, befestigter Zitadellenhügel mit der politischen Verwaltung. (de)
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  • Dvin (armenisch Դվին), andere Umschriften Dwin, Duin, bis ins 19. Jahrhundert Dowin (Duvin), ist eine Ruinenstätte in der zentralarmenischen Provinz Ararat mit den Resten einer Anfang des 4. Jahrhunderts gegründeten und bis ins 13. Jahrhundert existierenden Stadt, die bis zum 9. Jahrhundert die Hauptstadt und das religiöse Zentrum Armeniens war. Der an der Stelle einer seit der Frühbronzezeit (um 3000 v. Chr.) bestehenden Siedlung gegründete Ort war zunächst der Gouverneurssitz des zum Sassanidenreich gehörenden Persarmenien und blieb ab 640 unter arabischer Vorherrschaft die Hauptstadt der Provinz Arminiya. 961 wurde das weiter westlich gelegene Ani zur Hauptstadt des armenischen Königreichs erklärt. (de)
  • Dvin (armenisch Դվին), andere Umschriften Dwin, Duin, bis ins 19. Jahrhundert Dowin (Duvin), ist eine Ruinenstätte in der zentralarmenischen Provinz Ararat mit den Resten einer Anfang des 4. Jahrhunderts gegründeten und bis ins 13. Jahrhundert existierenden Stadt, die bis zum 9. Jahrhundert die Hauptstadt und das religiöse Zentrum Armeniens war. Der an der Stelle einer seit der Frühbronzezeit (um 3000 v. Chr.) bestehenden Siedlung gegründete Ort war zunächst der Gouverneurssitz des zum Sassanidenreich gehörenden Persarmenien und blieb ab 640 unter arabischer Vorherrschaft die Hauptstadt der Provinz Arminiya. 961 wurde das weiter westlich gelegene Ani zur Hauptstadt des armenischen Königreichs erklärt. (de)
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