Ein Druckröhrenreaktor ist eine besondere Bauform eines Kernreaktors, bei der sich die Brennelemente nicht in einem gemeinsamen großen Reaktordruckbehälter, sondern einzeln in druckfesten Röhren befinden. Die Druckröhren werden vom Kühlmittel durchströmt. Das Kühlmittel ist aber nicht gleichzeitig Moderator, sondern der Moderator (in fester oder flüssiger Form) umgibt die Druckröhren außen. Druckröhrenreaktoren zur Verwendung in Kernkraftwerken können nach dem Siedewasserprinzip arbeiten – der Dampf für die Turbine entsteht direkt in den Druckröhren, also im Reaktorkern – oder nach dem Druckwasser-Prinzip mit Dampferzeuger und getrenntem Wasser-Dampf-Kreislauf.

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  • Ein Druckröhrenreaktor ist eine besondere Bauform eines Kernreaktors, bei der sich die Brennelemente nicht in einem gemeinsamen großen Reaktordruckbehälter, sondern einzeln in druckfesten Röhren befinden. Die Druckröhren werden vom Kühlmittel durchströmt. Das Kühlmittel ist aber nicht gleichzeitig Moderator, sondern der Moderator (in fester oder flüssiger Form) umgibt die Druckröhren außen. Druckröhrenreaktoren zur Verwendung in Kernkraftwerken können nach dem Siedewasserprinzip arbeiten – der Dampf für die Turbine entsteht direkt in den Druckröhren, also im Reaktorkern – oder nach dem Druckwasser-Prinzip mit Dampferzeuger und getrenntem Wasser-Dampf-Kreislauf. Die bekanntesten Druckröhrenreaktor-Typen für Kernkraftwerke sind der russische RBMK-Reaktor und der kanadische CANDU-Reaktor. Beim Siedewasserreaktor RBMK dient als Kühlmittel leichtes Wasser und Graphit als Moderator. Beim Druckwasserreaktor CANDU dient schweres Wasser sowohl als Moderator wie als Kühlmittel. Der Kühlkreislauf steht allerdings unter hohem Druck und ist getrennt vom Moderatortank. Weniger bekannt ist der MKER, der Nachfolgetyp des RBMK mit verbesserten Sicherheitsvorrichtungen. Ein weiterer Typ war im deutschen Kernkraftwerk Niederaichbach getestet worden. Hier diente gasförmiges Kohlenstoffdioxid (CO2) als Kühlmittel und schweres Wasser als Moderator. Auch die militärischen, in der Sowjetunion zur Erzeugung von Waffenplutonium genutzten ADE-Reaktoren waren Druckröhrenreaktoren. (de)
  • Ein Druckröhrenreaktor ist eine besondere Bauform eines Kernreaktors, bei der sich die Brennelemente nicht in einem gemeinsamen großen Reaktordruckbehälter, sondern einzeln in druckfesten Röhren befinden. Die Druckröhren werden vom Kühlmittel durchströmt. Das Kühlmittel ist aber nicht gleichzeitig Moderator, sondern der Moderator (in fester oder flüssiger Form) umgibt die Druckröhren außen. Druckröhrenreaktoren zur Verwendung in Kernkraftwerken können nach dem Siedewasserprinzip arbeiten – der Dampf für die Turbine entsteht direkt in den Druckröhren, also im Reaktorkern – oder nach dem Druckwasser-Prinzip mit Dampferzeuger und getrenntem Wasser-Dampf-Kreislauf. Die bekanntesten Druckröhrenreaktor-Typen für Kernkraftwerke sind der russische RBMK-Reaktor und der kanadische CANDU-Reaktor. Beim Siedewasserreaktor RBMK dient als Kühlmittel leichtes Wasser und Graphit als Moderator. Beim Druckwasserreaktor CANDU dient schweres Wasser sowohl als Moderator wie als Kühlmittel. Der Kühlkreislauf steht allerdings unter hohem Druck und ist getrennt vom Moderatortank. Weniger bekannt ist der MKER, der Nachfolgetyp des RBMK mit verbesserten Sicherheitsvorrichtungen. Ein weiterer Typ war im deutschen Kernkraftwerk Niederaichbach getestet worden. Hier diente gasförmiges Kohlenstoffdioxid (CO2) als Kühlmittel und schweres Wasser als Moderator. Auch die militärischen, in der Sowjetunion zur Erzeugung von Waffenplutonium genutzten ADE-Reaktoren waren Druckröhrenreaktoren. (de)
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  • Ein Druckröhrenreaktor ist eine besondere Bauform eines Kernreaktors, bei der sich die Brennelemente nicht in einem gemeinsamen großen Reaktordruckbehälter, sondern einzeln in druckfesten Röhren befinden. Die Druckröhren werden vom Kühlmittel durchströmt. Das Kühlmittel ist aber nicht gleichzeitig Moderator, sondern der Moderator (in fester oder flüssiger Form) umgibt die Druckröhren außen. Druckröhrenreaktoren zur Verwendung in Kernkraftwerken können nach dem Siedewasserprinzip arbeiten – der Dampf für die Turbine entsteht direkt in den Druckröhren, also im Reaktorkern – oder nach dem Druckwasser-Prinzip mit Dampferzeuger und getrenntem Wasser-Dampf-Kreislauf. (de)
  • Ein Druckröhrenreaktor ist eine besondere Bauform eines Kernreaktors, bei der sich die Brennelemente nicht in einem gemeinsamen großen Reaktordruckbehälter, sondern einzeln in druckfesten Röhren befinden. Die Druckröhren werden vom Kühlmittel durchströmt. Das Kühlmittel ist aber nicht gleichzeitig Moderator, sondern der Moderator (in fester oder flüssiger Form) umgibt die Druckröhren außen. Druckröhrenreaktoren zur Verwendung in Kernkraftwerken können nach dem Siedewasserprinzip arbeiten – der Dampf für die Turbine entsteht direkt in den Druckröhren, also im Reaktorkern – oder nach dem Druckwasser-Prinzip mit Dampferzeuger und getrenntem Wasser-Dampf-Kreislauf. (de)
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  • Druckröhrenreaktor (de)
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