Der Dresden English Football Club, der am 18. März 1874 von in Dresden lebenden und arbeitenden Engländern gegründet wurde, war der erste Fußballverein in Deutschland. Im April 1874 berichtete eine Leipziger Zeitung über die Gründung einer „Gesellschaft, die sich Dresden Football Club nennt“. Diese beschäftige sich mit einem Spiel, „bei dem Bälle mit dem Fuße fortgeschleudert werden“. Die Wiener Allgemeine Sportzeitung berichtete, dass „niemand an die Möglichkeit einer Niederlage dachte und, als die Depesche ankam, anfangs niemand an diese glauben wollte“.

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  • Der Dresden English Football Club, der am 18. März 1874 von in Dresden lebenden und arbeitenden Engländern gegründet wurde, war der erste Fußballverein in Deutschland. Im April 1874 berichtete eine Leipziger Zeitung über die Gründung einer „Gesellschaft, die sich Dresden Football Club nennt“. Diese beschäftige sich mit einem Spiel, „bei dem Bälle mit dem Fuße fortgeschleudert werden“. Der Verein, der in allen anderen Nachweisen als „Dresden English Football Club“ (D.F.C.) auftaucht, wurde von Engländern gegründet, die sich berufsbedingt in der aufstrebenden Industriestadt Dresden aufhielten und auf die Ausübung ihres Lieblingssportes Fußball nicht verzichten wollten. Es handelt sich um einen der ersten Fußballclubs auf dem Kontinent. Die im Gründungsjahr über 70 Mitglieder trafen sich regelmäßig am Wochenende im Bereich der Güntzwiesen vor dem Eingang des Großen Gartens, ganz in der Nähe des heutigen Stadions Dresden, der Spielstätte von Dynamo Dresden, zu Training und Spiel. Der Bericht von 1874 beschreibt den Anblick „von einigen zwanzig jungen Männern in einem Costüm, und zwar zur Unterscheidung in verschiedenen Farben. Eine Art wollener oder seidener Unterjacken, mit und ohne Ärmel, kurz anliegenden Beinkleider, die das nackte Knie sehen ließen, lange Strümpfe, sehr bequeme Schuhe oder Schnürstiefel bilden die Bekleidung.“ Das erste bisher dokumentierte Spiel gegen eine andere Mannschaft kann einem Bericht des späteren Gründungsvizepräsidenten des DFB Philipp Heineken entnommen werden: „Am Neujahrstag 1891 versuchte sich der English F.C. (Berlin) mit dem Dresdner F.C. zu messen und erlitt von demselben eine anständige Schlappe von 7:0.“ In den seit 1890 erscheinenden Sportzeitschriften und der Sportliteratur wurde regelmäßig auch über den D.F.C berichtet, so dass sich bis einschließlich 10. März 1894 sieben Spiele rekonstruieren lassen. Die ersten sechs dokumentierten Spiele hat der D.F.C. wie auch eventuell undokumentierte bis 10. März 1894 allesamt (Torverhältnis der dokumentierten Spiele 34:0) gewonnen. Zu diesen Siegen gehörte auch ein Spiel 1892 gegen eine Auswahl des neu gegründeten Deutschen Fußball und Cricket-Bundes. Das von den Vertretern des neuen Verbandes groß angekündigte Spiel endete vor mehreren hundert zahlenden Zuschauern, darunter der englische Botschafter und der preußische Kultusminister, mit 3:0 für den D.F.C. gegen die Auswahlmannschaft, die der Journalist Andreas Wittner als erste deutsche Nationalmannschaft bezeichnet. Spiel und Sport hingegen bezeichnete in seiner Ausgabe vom 10. März 1894 die DFCB Auswahl als Berliner Bundesmannschaft. Ein Bericht der Allgemeinen Sportzeitung aus Wien vermeldete: „Der Dresdner English Football Club, der circa zwanzig Jahre besteht, hat bis 10. März 1894 weder ein Goal noch ein Spiel verloren.“ Der Ruf der Unbesiegbarkeit des D.F.C. wurde an diesem Tag vom Berliner Thor- und Fußball Club Victoria 89, der das Hinspiel noch 5:0 verloren hatte, beendet. Die Zeitung berichtet, es sei „dieser Ruhm von der Berliner Victoria genommen worden - innerhalb von zehn Minuten; innerhalb der ersten Hälfte errangen Victoria 2 Goals, während die Engländer nichts machen konnten. Endresultat 2 Goals der Victoria gegen 0 des English Football Club“. Die Wiener Allgemeine Sportzeitung berichtete, dass „niemand an die Möglichkeit einer Niederlage dachte und, als die Depesche ankam, anfangs niemand an diese glauben wollte“. Spieler waren 1894: Beb (Captain), Burchard, Crossley, Graham, Atkins, Spencer, Ravenscraft, Johnson, le Maistre, Luxmoore, Young. Präsident war der Reverend der Presbyterianischen Kirche John Davis-Bowden (1839–1908), der auch dem örtlichen Golf-Club vorstand. Ein weiteres langjähriges Mitglied des Teams war der Kapitän der Mannschaft J. W. Bell, der bei den Spielen des Neuen Dresdner Fußballclubs als Schiedsrichter in Erscheinung trat.Bis zum Jahre 1898 lassen sich insgesamt 20 Spiele nachweisen, über die unter anderem in der englischsprachigen Wochenzeitschrift The Stranger’s Guide to Dresden berichtet wurde (Hock 2013, 42). Im Frühjahr 1897 spielte man noch einmal gegen Victoria Berlin, verlor diesmal aber klar mit 0:6. Aus dem Verein ging später der Neue Dresdner FC hervor, dessen Mitglieder 1898 den Dresdner SC gründeten. (de)
  • Der Dresden English Football Club, der am 18. März 1874 von in Dresden lebenden und arbeitenden Engländern gegründet wurde, war der erste Fußballverein in Deutschland. Im April 1874 berichtete eine Leipziger Zeitung über die Gründung einer „Gesellschaft, die sich Dresden Football Club nennt“. Diese beschäftige sich mit einem Spiel, „bei dem Bälle mit dem Fuße fortgeschleudert werden“. Der Verein, der in allen anderen Nachweisen als „Dresden English Football Club“ (D.F.C.) auftaucht, wurde von Engländern gegründet, die sich berufsbedingt in der aufstrebenden Industriestadt Dresden aufhielten und auf die Ausübung ihres Lieblingssportes Fußball nicht verzichten wollten. Es handelt sich um einen der ersten Fußballclubs auf dem Kontinent. Die im Gründungsjahr über 70 Mitglieder trafen sich regelmäßig am Wochenende im Bereich der Güntzwiesen vor dem Eingang des Großen Gartens, ganz in der Nähe des heutigen Stadions Dresden, der Spielstätte von Dynamo Dresden, zu Training und Spiel. Der Bericht von 1874 beschreibt den Anblick „von einigen zwanzig jungen Männern in einem Costüm, und zwar zur Unterscheidung in verschiedenen Farben. Eine Art wollener oder seidener Unterjacken, mit und ohne Ärmel, kurz anliegenden Beinkleider, die das nackte Knie sehen ließen, lange Strümpfe, sehr bequeme Schuhe oder Schnürstiefel bilden die Bekleidung.“ Das erste bisher dokumentierte Spiel gegen eine andere Mannschaft kann einem Bericht des späteren Gründungsvizepräsidenten des DFB Philipp Heineken entnommen werden: „Am Neujahrstag 1891 versuchte sich der English F.C. (Berlin) mit dem Dresdner F.C. zu messen und erlitt von demselben eine anständige Schlappe von 7:0.“ In den seit 1890 erscheinenden Sportzeitschriften und der Sportliteratur wurde regelmäßig auch über den D.F.C berichtet, so dass sich bis einschließlich 10. März 1894 sieben Spiele rekonstruieren lassen. Die ersten sechs dokumentierten Spiele hat der D.F.C. wie auch eventuell undokumentierte bis 10. März 1894 allesamt (Torverhältnis der dokumentierten Spiele 34:0) gewonnen. Zu diesen Siegen gehörte auch ein Spiel 1892 gegen eine Auswahl des neu gegründeten Deutschen Fußball und Cricket-Bundes. Das von den Vertretern des neuen Verbandes groß angekündigte Spiel endete vor mehreren hundert zahlenden Zuschauern, darunter der englische Botschafter und der preußische Kultusminister, mit 3:0 für den D.F.C. gegen die Auswahlmannschaft, die der Journalist Andreas Wittner als erste deutsche Nationalmannschaft bezeichnet. Spiel und Sport hingegen bezeichnete in seiner Ausgabe vom 10. März 1894 die DFCB Auswahl als Berliner Bundesmannschaft. Ein Bericht der Allgemeinen Sportzeitung aus Wien vermeldete: „Der Dresdner English Football Club, der circa zwanzig Jahre besteht, hat bis 10. März 1894 weder ein Goal noch ein Spiel verloren.“ Der Ruf der Unbesiegbarkeit des D.F.C. wurde an diesem Tag vom Berliner Thor- und Fußball Club Victoria 89, der das Hinspiel noch 5:0 verloren hatte, beendet. Die Zeitung berichtet, es sei „dieser Ruhm von der Berliner Victoria genommen worden - innerhalb von zehn Minuten; innerhalb der ersten Hälfte errangen Victoria 2 Goals, während die Engländer nichts machen konnten. Endresultat 2 Goals der Victoria gegen 0 des English Football Club“. Die Wiener Allgemeine Sportzeitung berichtete, dass „niemand an die Möglichkeit einer Niederlage dachte und, als die Depesche ankam, anfangs niemand an diese glauben wollte“. Spieler waren 1894: Beb (Captain), Burchard, Crossley, Graham, Atkins, Spencer, Ravenscraft, Johnson, le Maistre, Luxmoore, Young. Präsident war der Reverend der Presbyterianischen Kirche John Davis-Bowden (1839–1908), der auch dem örtlichen Golf-Club vorstand. Ein weiteres langjähriges Mitglied des Teams war der Kapitän der Mannschaft J. W. Bell, der bei den Spielen des Neuen Dresdner Fußballclubs als Schiedsrichter in Erscheinung trat.Bis zum Jahre 1898 lassen sich insgesamt 20 Spiele nachweisen, über die unter anderem in der englischsprachigen Wochenzeitschrift The Stranger’s Guide to Dresden berichtet wurde (Hock 2013, 42). Im Frühjahr 1897 spielte man noch einmal gegen Victoria Berlin, verlor diesmal aber klar mit 0:6. Aus dem Verein ging später der Neue Dresdner FC hervor, dessen Mitglieder 1898 den Dresdner SC gründeten. (de)
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  • Der Dresden English Football Club, der am 18. März 1874 von in Dresden lebenden und arbeitenden Engländern gegründet wurde, war der erste Fußballverein in Deutschland. Im April 1874 berichtete eine Leipziger Zeitung über die Gründung einer „Gesellschaft, die sich Dresden Football Club nennt“. Diese beschäftige sich mit einem Spiel, „bei dem Bälle mit dem Fuße fortgeschleudert werden“. Die Wiener Allgemeine Sportzeitung berichtete, dass „niemand an die Möglichkeit einer Niederlage dachte und, als die Depesche ankam, anfangs niemand an diese glauben wollte“. (de)
  • Der Dresden English Football Club, der am 18. März 1874 von in Dresden lebenden und arbeitenden Engländern gegründet wurde, war der erste Fußballverein in Deutschland. Im April 1874 berichtete eine Leipziger Zeitung über die Gründung einer „Gesellschaft, die sich Dresden Football Club nennt“. Diese beschäftige sich mit einem Spiel, „bei dem Bälle mit dem Fuße fortgeschleudert werden“. Die Wiener Allgemeine Sportzeitung berichtete, dass „niemand an die Möglichkeit einer Niederlage dachte und, als die Depesche ankam, anfangs niemand an diese glauben wollte“. (de)
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  • Dresden English Football Club (de)
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